Jesus Sirach 18 | Einheitsübersetzung 2016

Jesus Sirach 18 | Einheitsübersetzung 2016
1 Der in Ewigkeit lebt, hat alles insgesamt geschaffen. / 2 Der Herr allein wird sich als gerecht erweisen. / Es gibt keinen anderen außer ihm. 3 Er lenkt die Welt mit der Spanne seiner Hand / und alles gehorcht seinem Willen, denn er ist König über alles in seiner Kraft. / Er trennt in allem das Heilige vom Profanen. 4 Niemandem gestattet er, seine Werke zu verkünden. / Wer wird seine Großtaten ergründen? 5 Wer wird die Macht seiner Größe ermessen? / Und wer wird noch mehr von seinem Erbarmen erzählen? 6 Man kann nichts wegnehmen und nichts hinzufügen; / und die Wunder des Herrn sind nicht zu ergründen. 7 Sobald der Mensch ans Ziel kommt, steht er am Anfang, / und wenn er aufhört, dann weiß er nicht weiter. 8 Was ist ein Mensch und was ist sein Nutzen? / Was ist gut an ihm und was ist schlecht an ihm? 9 Die Zahl der Tage eines Menschen beträgt höchstens hundert Jahre, / aber unberechenbar ist für einen jeden der Schlaf. 10 Wie ein Wassertropfen aus dem Meer und wie ein Sandkorn, / so gleichen wenige Jahre einem Tag der Ewigkeit. 11 Deswegen war der Herr mit ihnen geduldig / und goss über sie sein Erbarmen aus. 12 Er sah ihren Untergang und erkannte, dass er schlimm ist, / deswegen vermehrte er seine Bereitschaft zur Versöhnung. 13 Das Erbarmen eines Menschen gilt seinem Nächsten, / das Erbarmen des Herrn aber gilt allen Lebewesen. Er weist zurecht, erzieht und lehrt / und führt wie ein Hirt seine Herde zurück. 14 Er zeigt Erbarmen mit denen, die Erziehung annehmen, / und mit denen, die sich um seine Entscheidungen mühen.

Das gute Wort und Handeln zur rechten Zeit

15 Kind, im Guten tadle nicht / und kränke nicht mit Worten bei jeder Gabe! 16 Wird nicht Tau die Hitze beenden? / So ist ein Wort besser als eine Gabe. 17 Siehe! Ist ein Wort nicht besser als ein Geschenk? / Beides findet sich bei einem Mann voll Güte. 18 Ein Tor wird gnadenlos Vorwürfe machen / und eine Gabe des Neiders bringt die Augen zum Weinen. 19 Vor dem Reden lerne! / Vor einer Krankheit lass dich behandeln! 20 Vor einer Entscheidung prüfe dich selbst! / Und in der Stunde der Heimsuchung wirst du Versöhnung finden. 21 Bevor du krank wirst, werde demütig! / Zur Zeit der Sünden zeige Umkehr! 22 Säume nicht, ein Gelübde rechtzeitig einzulösen! / Und warte nicht bis zum Tod, gerechtfertigt zu werden! 23 Bevor du etwas gelobst, bereite dich vor!/ Und werde nicht wie ein Mensch, der den Herrn versucht! 24 Denk an den Zorn am Tag des Endes / und an die Zeit der Vergeltung, wenn er das Gesicht abwendet! 25 Denk an die Zeit des Hungers in der Zeit der Fülle, / an Armut und Bedürftigkeit in den Tagen des Reichtums! 26 Vom Morgen bis zum Abend wechselt die Zeit / und alles eilt dahin in der Gegenwart des Herrn. 27 Ein weiser Mensch wird in allem bedächtig sein / und in Tagen der Sünden wird er sich vor einem Vergehen hüten. 28 Jeder Kluge hat Weisheit erkannt, / und wer sie findet, dem wird Anerkennung zuteil. 29 Die klug reden, sind auch selbst weise geworden / und quellen über vor treffenden Sprüchen. Besser ist Vertrauen einem einzigen Herrscher gegenüber, / als mit totem Herzen bei einem Toten ausharren.

Geld, Alkohol, Frauen und die Zunge

30 Selbstbeherrschung Folge nicht deinen Begierden! / Von deinen Gelüsten halte Abstand! 31 Wenn du deiner Seele das Begehrte gewährst, / macht dich das zum Gespött deiner Feinde. 32 Freu dich nicht über großen Genuss! / Verlange nicht nach Umgang mit ihm! 33 Werde nicht arm durch Gelage aus geliehenem Geld! / Dann hast du nichts mehr im Beutel, / denn du setzt dein eigenes Leben aufs Spiel.*