Hiob 17 | Einheitsübersetzung 2016

Hiob 17 | Einheitsübersetzung 2016

Klage des Verhöhnten

1 Mein Geist ist verwirrt, / meine Tage sind ausgelöscht, / nur Gräber bleiben mir. 2 Wahrhaftig, nur Spott begleitet mich. / In ihren Bitterkeiten verbringt mein Auge die Nacht. 3 Sei du doch selbst mein Bürge bei dir! / Wer würde sonst den Handschlag für mich leisten? 4 Denn ihr Herz hast du der Einsicht verschlossen, / darum lässt du sie nicht triumphieren. 5 Zum Teilen lädt einer die Freunde ein, / doch die Augen seiner Kinder verschmachten. 6 Zum Spott für die Leute stellte er mich hin, / ich wurde einer, dem man ins Gesicht spuckt. 7 Vor Kummer ist mein Auge matt, / all meine Glieder sind wie ein Schatten. 8 Darüber entsetzen sich die Redlichen, / der Unschuldige empört sich über den Ruchlosen. 9 Doch der Gerechte hält fest an seinem Weg, / wer reine Hände hat, gewinnt an Kraft. 10 Ihr alle, kehrt um, kommt nur wieder her, / ich finde doch keinen Weisen unter euch.

Not des Verzweifelten

11 Dahin sind meine Tage, / zunichte meine Pläne, meine Herzenswünsche. 12 Sie machen mir die Nacht zum Tag, / das Licht nähert sich dem Dunkel. 13 Ich erhoffe nichts mehr. / Die Unterwelt wird mein Haus, / in der Finsternis breite ich mein Lager aus. 14 Zur Grube rufe ich: Mein Vater bist du!, / Meine Mutter, meine Schwester!, zum Wurm. 15 Wo aber ist meine Hoffnung? / Ja, meine Hoffnung, wer kann sie erblicken? 16 Fährt sie zur Unterwelt mit mir hinab, / sinken wir vereint in den Staub?