Hesekiel 44 | Einheitsübersetzung 2016

Hesekiel 44 | Einheitsübersetzung 2016

Anweisungen für den Kult, die Leviten und die levitischen Priester

1 Dann führte er mich zum äußeren Osttor des Heiligtums zurück. Es war geschlossen. 2 Da sagte der HERR zu mir: Dieses Tor soll geschlossen bleiben, es soll nie geöffnet werden, niemand darf hindurchgehen; denn der HERR, der Gott Israels, ist durch dieses Tor eingezogen; deshalb bleibt es geschlossen. 3 Nur der Fürst darf, weil er der Fürst ist, sich dort niedersetzen, um vor den Augen des HERRN die Opfermahlzeit abzuhalten. Dabei soll er von der Vorhalle des Tores aus eintreten und auf dem gleichen Weg wieder hinausgehen. 4 Dann führte er mich zum Nordtor, zur Vorderseite des Tempels. Ich sah und siehe: Die Herrlichkeit des HERRN erfüllte den Tempel des HERRN. Und ich fiel nieder auf mein Gesicht. 5 Der HERR sagte zu mir: Menschensohn, richte dein Herz darauf und schau mit deinen Augen und mit deinen Ohren hör auf alles, was ich zu dir sage betreffs aller Satzungen und aller Weisungen über den Tempel des HERRN! Achte an den Eingängen des Heiligtums auf alles, was den Ausschluss aus dem Tempel betrifft! 6 Sag zu dem widerspenstigen Haus Israel: So spricht GOTT, der Herr: Hört endlich auf mit all euren Gräueltaten, ihr vom Haus Israel! 7 Fremde, die unbeschnitten sind am Herzen und unbeschnitten am Körper, sie habt ihr eintreten lassen, sie waren in meinem Heiligtum und haben meinen Tempel entweiht, wenn ihr mir meine Opferspeise, Fett und Blut, dargebracht habt. So habt ihr mit all euren Gräueltaten meinen Bund gebrochen. 8 Ihr wolltet den Dienst in meinem Heiligtum nicht verrichten, sondern ihr habt sie an eurer Stelle den Dienst in meinem Heiligtum verrichten lassen. 9 So spricht GOTT, der Herr: Kein Fremder, der unbeschnitten ist am Herzen und unbeschnitten am Körper, darf mein Heiligtum betreten, keiner von all den Fremden, die bei den Israeliten leben, 10 sondern nur die Leviten. Doch weil sie mich verlassen haben, als Israel in die Irre ging, und weil sie statt mir ihren Götzen gefolgt sind, müssen sie ihre Schuld tragen: 11 Sie dürfen in meinem Heiligtum nur Wächter an den Tempeltoren und Tempeldiener sein; sie dürfen das Brandopfer und das Schlachtopfer des Volkes schlachten und sollen vor den Leuten bereitstehen, um ihnen zu dienen. 12 Weil sie ihnen bei ihrem Götzendienst geholfen haben und für das Haus Israel der Anlass wurden, in Schuld zu fallen, darum habe ich meine Hand gegen sie erhoben - Spruch GOTTES, des Herrn -; sie müssen ihre Schuld tragen. 13 Sie dürfen nicht mehr vor mich hintreten, um mir als Priester zu dienen und alle meine heiligen Geräte, das Hochheilige zu berühren. Sie müssen ihre Schande und ihre Gräueltaten tragen, die sie begangen haben. 14 Ich setze sie als Tempeldiener ein, damit sie alles erledigen, was im Tempel zu tun ist. 15 Die levitischen Priester, die Nachkommen Zadoks, die mir in meinem Heiligtum treu gedient haben, als die Israeliten mich verließen und in die Irre gingen, sie sollen vor mich hintreten und mir dienen, sie sollen vor mir stehen, um mir Fett und Blut darzubringen - Spruch GOTTES, des Herrn. 16 Sie dürfen in mein Heiligtum kommen und sie dürfen an meinen Tisch herantreten, um mir zu dienen; sie sollen meinen Dienst verrichten. 17 Wenn sie durch die Tore des Innenhofs hineingehen, sollen sie Leinengewänder tragen. Sie dürfen nichts Wollenes tragen, wenn sie in den Toren des Innenhofs und im Tempel Dienst tun. 18 Sie sollen einen Kopfbund aus Leinen auf ihrem Haupt und leinene Hosen an ihren Hüften tragen; sie sollen sich nicht so gürten, dass man schwitzt. 19 Wenn sie in den äußeren Vorhof zum Volk hinausgehen, sollen sie die Gewänder ausziehen, in denen sie Dienst tun; sie sollen sie in die heiligen Räume legen und andere Kleider anziehen, damit sie das Volk nicht durch ihre Leinengewänder heilig machen. 20 Sie sollen weder ihren Kopf kahl scheren noch ihre Haare lang herabhängen lassen, sondern sie sollen ihr Haar kurz schneiden. 21 Kein Priester darf Wein trinken, wenn er den inneren Vorhof betreten muss. 22 Sie dürfen keine Witwe und keine verstoßene Frau heiraten, sondern nur Jungfrauen aus der Nachkommenschaft des Hauses Israel. Eine Witwe aber, die mit einem Priester verheiratet war, dürfen sie zur Frau nehmen. 23 Sie sollen mein Volk über den Unterschied zwischen heilig und nicht heilig belehren und ihnen den Unterschied zwischen unrein und rein deutlich machen. 24 Bei einem Rechtsstreit sind sie die Richter; nach meinen Rechtsentscheiden sollen sie ihn entscheiden. An allen meinen Festen sollen sie auf meine Weisungen und meine Satzungen achten und sie sollen meine Sabbat-Tage heilig halten. 25 Einem Toten sollen sie sich nicht nähern; denn sie werden dadurch unrein. Nur beim Tod von Vater und Mutter, Sohn und Tochter, Bruder und unverheirateter Schwester dürfen sie sich unrein machen; 26 wenn ein solcher dann wieder rein geworden ist, soll er noch sieben Tage abzählen. 27 An dem Tag, an dem er wieder in das Heiligtum geht, in den inneren Vorhof, um dort Dienst zu tun, dann soll er ein Sündopfer für sich darbringen - Spruch GOTTES, des Herrn. 28 Mit ihrem Erbbesitz verhält es sich so: Ich bin ihr Erbbesitz. Auch Eigentum sollt ihr ihnen in Israel nicht geben: Ich bin ihr Eigentum. 29 Sie dürfen das Speiseopfer, das Sündopfer und das Schuldopfer essen. Jede Gabe, die man in Israel Gott weiht, gehört ihnen. 30 Das Beste von allen Erstlingsopfern jeglicher Art, all eure Hebeopfer jeglicher Art, die ihr entrichten müsst, gehören den Priestern; auch das Beste von eurem Schrotmehl sollt ihr dem Priester geben, damit Segen über deinem Hause ruhe. 31 Alles Verendete und Zerrissene, ob vom Vogel oder vom Tier, dürfen die Priester nicht essen.