Psalm 94 | Einheitsübersetzung 2016 Schlachter 2000

Psalm 94 | Einheitsübersetzung 2016

Hilfeschrei nach Gott, dem Anwalt der Gerechten

1 Gott der Vergeltung, HERR, du Gott der Vergeltung, erscheine! 2 Erhebe dich, Richter der Erde, vergilt den Stolzen ihr Tun! 3 Wie lange noch dürfen die Frevler, HERR, wie lange noch dürfen die Frevler frohlocken? 4 Sie geifern und führen freche Reden, die Übeltäter brüsten sich alle. 5 HERR, sie zertreten dein Volk, sie unterdrücken dein Erbteil. 6 Sie bringen die Witwen und Fremden um und morden die Waisen. 7 Sie sagten: Der HERR sieht es nicht, der Gott Jakobs merkt es nicht. 8 Begreift doch, ihr Toren im Volk! Ihr Unvernünftigen, wann werdet ihr klug? 9 Sollte der nicht hören, der das Ohr gepflanzt hat, sollte der nicht sehen, der das Auge geformt hat? 10 Sollte der nicht zurechtweisen, der die Nationen erzieht, er, der die Menschen Erkenntnis lehrt? 11 Der HERR kennt die Gedanken der Menschen: Sie sind ein Windhauch. 12 Selig der Mann, den du, HERR, erziehst, den du mit deiner Weisung belehrst, 13 um ihm Ruhe zu schaffen vor bösen Tagen, bis dem Frevler die Grube gegraben ist. 14 Denn der HERR lässt sein Volk nicht im Stich und wird sein Erbe nicht verlassen. 15 Nun spricht man wieder Recht nach Gerechtigkeit; ihr folgen alle Menschen mit redlichem Herzen. 16 Wer wird sich für mich gegen die Bösen erheben, wer tritt gegen die Übeltäter für mich ein? 17 Wäre nicht der HERR meine Hilfe, bald würde meine Seele wohnen im Schweigen. 18 Wenn ich sage: Mein Fuß gleitet aus, dann stützt mich, HERR, deine Huld. 19 Mehren sich die Sorgen in meinem Innern, so erquicken deine Tröstungen meine Seele. 20 Hat sich mit dir der Thron des Verderbens verbündet, der Mühsal schafft, gegen das Gesetz? 21 Sie rotten sich zusammen gegen das Leben des Gerechten, unschuldiges Blut sprechen sie schuldig. 22 Da wurde mir der HERR zur Schutzburg, mein Gott zum Fels meiner Zuflucht. 23 Er vergalt ihnen ihr Unrecht, / er vernichtet sie wegen ihrer Bosheit, vernichten wird sie der HERR, unser Gott.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

Schlachter 2000
1 Du Gott der Rache, o HERR, du Gott der Rache, leuchte hervor! 2 Erhebe dich, du Richter der Erde, gib den Hochmütigen ihren Lohn! 3 Wie lange sollen die Gottlosen, o HERR, wie lange sollen die Gottlosen frohlocken? 4 Sie halten viele und freche Reden; stolz überheben sich alle Übeltäter. 5 Dein Volk, o HERR, zertreten sie und unterdrücken dein Erbteil. 6 Witwen und Fremdlinge erwürgen sie und ermorden Waisen; 7 und dann sagen sie: »Der HERR sieht es nicht, und der Gott Jakobs achtet nicht darauf!« 8 Nehmt doch Verstand an, ihr Unvernünftigen unter dem Volk! Ihr Toren, wann wollt ihr einsichtig werden? 9 Der das Ohr gepflanzt hat, sollte der nicht hören? Der das Auge gebildet hat, sollte der nicht sehen? 10 Der die Völker züchtigt, sollte der nicht strafen, er, der die Menschen Erkenntnis lehrt? 11 Der HERR erkennt die Gedanken der Menschen, dass sie nichtig sind. 12 Wohl dem Mann, den du, HERR, züchtigst, und den du aus deinem Gesetz belehrst, 13 um ihm Ruhe zu geben vor den Tagen des Unglücks, bis dem Gottlosen die Grube gegraben wird. 14 Denn der HERR wird sein Volk nicht verstoßen und sein Erbteil nicht verlassen; 15 denn zur Gerechtigkeit kehrt das Gericht zurück, und alle von Herzen Aufrichtigen werden ihm folgen! 16 Wer steht mir bei gegen die Bösen, wer tritt für mich ein gegen die Übeltäter? 17 Wäre der HERR nicht meine Hilfe gewesen — wenig fehlte, und meine Seele hätte in der Totenstille gewohnt! 18 So oft ich aber sprach: »Mein Fuß ist wankend geworden!«, hat deine Gnade, o HERR, mich gestützt. 19 Bei den vielen Sorgen in meinem Herzen erquickten deine Tröstungen meine Seele. 20 Sollte der Thron des Verderbens mit dir Gemeinschaft haben, der Unheil schafft durch Gesetz? 21 Sie rotten sich zusammen gegen die Seele des Gerechten und verurteilen unschuldiges Blut. 22 Aber der HERR ist meine sichere Burg geworden, mein Gott der Fels, bei dem ich Zuflucht gefunden habe. 23 Und er lässt ihr Unrecht auf sie selber zurückfallen, und er wird sie durch ihre eigene Bosheit vertilgen; der HERR, unser Gott, wird sie vertilgen.