Psalm 79 | Einheitsübersetzung 2016 Schlachter 2000

Psalm 79 | Einheitsübersetzung 2016

Volksklage über die Zerstörung Jerusalems

1 Ein Psalm Asafs. O Gott, Völker sind eingedrungen in dein Erbe, / sie haben deinen heiligen Tempel entweiht, sie legten Jerusalem in Trümmer. 2 Die Leichen deiner Knechte haben sie zum Fraß gegeben den Vögeln des Himmels, das Fleisch deiner Frommen den Tieren der Erde. 3 Ihr Blut haben sie wie Wasser vergossen rings um Jerusalem und niemand hat sie begraben. 4 Wir sind zum Hohn geworden unseren Nachbarn, zu Spott und Schimpf denen, die rings um uns wohnen. 5 Wie lange noch, HERR? / Willst du für immer zürnen, wird brennen wie Feuer dein Eifer? 6 Gieße deinen Zorn aus über die Völker, die dich nicht erkennen, und über die Königreiche, die deinen Namen nicht anrufen! 7 Denn sie haben Jakob gefressen und seine Wohnstatt verwüstet. 8 Rechne uns die Schuld der Vorfahren nicht an! / Mit deinem Erbarmen komm uns eilends entgegen! Denn wir sind sehr erniedrigt. 9 Hilf uns, Gott unsres Heils, um der Herrlichkeit deines Namens willen! Reiß uns heraus und vergib uns die Sünden um deines Namens willen! 10 Warum dürfen die Völker sagen: Wo ist nun ihr Gott? / Lass kund werden unter den Völkern vor unsern Augen, wie du das vergossene Blut deiner Knechte vergiltst! 11 Das Stöhnen des Gefangenen komme vor dein Angesicht! Durch deinen mächtigen Arm erhalte die Kinder des Todes am Leben. 12 Siebenfach vergilt unsern Nachbarn den Hohn, mit dem sie dich, mein Herr, verhöhnen!* 13 Wir aber, dein Volk und die Herde deiner Weide, / wir wollen dir danken auf ewig, von Geschlecht zu Geschlecht dein Lob verkünden.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

Schlachter 2000
1 Ein Psalm Asaphs. O Gott, es sind Heiden in dein Erbteil eingedrungen! Sie haben deinen heiligen Tempel verunreinigt und Jerusalem zu Trümmerhaufen gemacht! 2 Sie haben die Leichname deiner Knechte den Vögeln des Himmels zur Speise gegeben, das Fleisch deiner Getreuen den wilden Tieren; 3 sie haben ihr Blut vergossen wie Wasser, rings um Jerusalem her, und niemand hat sie begraben. 4 Wir sind ein Hohn geworden für unsere Nachbarn, zu Spott und Schande denen, die uns umgeben! 5 Wie lange, o HERR? Willst du ewiglich zürnen? Soll dein Eifer wie Feuer brennen? 6 Gieße deinen Grimm über die Heiden aus, die dich nicht kennen, und über die Königreiche, die deinen Namen nicht anrufen! 7 Denn man hat Jakob gefressen, und seine Wohnung haben sie verwüstet. 8 Rechne uns nicht die Verschuldungen unserer Vorfahren an; dein Erbarmen komme uns eilends entgegen, denn wir sind sehr geschwächt! 9 Hilf uns, du Gott unseres Heils, um der Ehre deines Namens willen, und rette uns und vergib uns unsere Sünden um deines Namens willen! 10 Warum sollen die Heiden sagen: »Wo ist [nun] ihr Gott?« Lass unter den Heiden offenbar werden vor unseren Augen die Rache für das vergossene Blut deiner Knechte! 11 Lass vor dich kommen das Seufzen des Gefangenen; bewahre durch deinen gewaltigen Arm die dem Tod Geweihten, 12 und vergilt unseren Nachbarn siebenfältig in ihren Schoß ihren Hohn, womit sie dich, Herr, verhöhnt haben! 13 Wir aber, dein Volk und die Schafe deiner Weide, wir wollen dir ewiglich danken und deinen Ruhm erzählen von Geschlecht zu Geschlecht.