Psalm 44 | Einheitsübersetzung 2016 Schlachter 2000

Psalm 44 | Einheitsübersetzung 2016

Anklage Gottes Angsichts der Leiden des Gottesvolkes

1 Für den Chormeister. Ein Weisheitslied der Korachiter. 2 Gott, wir hörten es mit eigenen Ohren, unsere Väter haben uns erzählt von dem Werk, das du in ihren Tagen vollbracht hast, in den Tagen der Vorzeit. 3 Mit eigener Hand hast du Völker vertrieben, sie aber pflanztest du ein. Du hast Nationen zerschlagen, sie aber sätest du aus. 4 Denn nicht mit ihrem Schwert nahmen sie das Land in Besitz und nicht ihr Arm hat ihnen Rettung gebracht; nein, deine Rechte war es, dein Arm und das Licht deines Angesichts; denn du hattest an ihnen Gefallen. 5 Du bist es, mein König, Gott! Gebiete rettende Taten für Jakob! 6 Mit dir stoßen wir unsere Bedränger nieder, in deinem Namen zertreten wir, die gegen uns aufstehn. 7 Denn ich vertraue nicht auf meinen Bogen, noch wird mein Schwert mir Rettung bringen; 8 nein, du hast uns vor unseren Bedrängern gerettet; du hast mit Schmach bedeckt, die uns hassen. 9 Wir rühmten uns Gottes den ganzen Tag und deinem Namen werden wir ewig danken. [Sela] 10 Doch nun hast du uns verstoßen und mit Schmach bedeckt, du ziehst nicht mehr aus mit unseren Heeren. 11 Du lässt uns vor unsern Bedrängern fliehen und die uns hassen, plünderten uns aus. 12 Du gibst uns preis wie Schlachtvieh und unter die Völker hast du uns zerstreut. 13 Du verkaufst dein Volk um ein Spottgeld und hattest an dem Erlös keinen Gewinn. 14 Du machst uns zum Hohn unseren Nachbarn, zu Spott und Schimpf denen, die rings um uns wohnen. 15 Du machst uns zum Sprichwort unter den Völkern, die Nationen schütteln den Kopf. 16 Den ganzen Tag steht meine Schande vor mir, Schmach hat mein Gesicht bedeckt 17 wegen der Stimme des lästernden Spötters, wegen der rachgierigen Blicke des Feindes. 18 All das ist über uns gekommen / und doch hatten wir dich nicht vergessen und deinen Bund nicht verraten. 19 Unser Herz wich nicht zurück und unser Schritt hat deinen Pfad nicht verlassen. 20 Doch du hast uns zerschlagen am Ort der Schakale und uns mit Finsternis bedeckt. 21 Hätten wir den Namen unseres Gottes vergessen und zu einem fremden Gott unsere Hände erhoben, 22 würde Gott das nicht erforschen? Denn er kennt das im Herzen Verborgene. 23 Ja, um deinetwillen wurden wir den ganzen Tag getötet, wir galten als Schafe, zum Schlachten bestimmt. 24 Wach auf! Warum schläfst du, Herr? Erwache, verstoß nicht für immer! 25 Warum verbirgst du dein Angesicht, vergisst unser Elend und unsre Bedrückung? 26 Unsere Seele ist in den Staub gebeugt, unser Leib klebt am Boden. 27 Steh auf, uns zur Hilfe! In deiner Huld erlöse uns!

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

Schlachter 2000
1 Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs. Ein Maskil. 2 O Gott, mit unseren eigenen Ohren haben wir es gehört, unsere Väter haben es uns erzählt, was du für Taten getan hast zu ihrer Zeit, in den Tagen der Vorzeit! 3 Du hast mit deiner Hand die Heidenvölker vertrieben, sie aber gepflanzt; du hast Völker zerschmettert, sie aber ausgebreitet. 4 Denn nicht mit ihrem Schwert haben sie das Land gewonnen, und nicht ihr Arm hat ihnen geholfen, sondern deine rechte Hand und dein Arm und das Licht deines Angesichts; denn du hattest Wohlgefallen an ihnen. 5 Du bist derselbe, mein König, o Gott; gebiete du Rettung für Jakob! 6 Durch dich wollen wir unsere Feinde niederstoßen; in deinem Namen wollen wir unsere Widersacher zertreten. 7 Denn ich verlasse mich nicht auf meinen Bogen, und mein Schwert kann mir nicht helfen; 8 sondern du rettest uns von unseren Feinden und machst zuschanden, die uns hassen. 9 In Gott rühmen wir uns alle Tage, und deinen Namen loben wir ewiglich. (Sela.) 10 Und doch hast du uns verworfen und zuschanden werden lassen und bist nicht ausgezogen mit unseren Heerscharen. 11 Du hast uns zurückweichen lassen vor dem Feind, und die uns hassen, haben sich Beute geraubt. 12 Du hast uns wie Schafe zum Fraß hingegeben und hast uns unter die Heiden zerstreut. 13 Du hast dein Volk um ein Geringes verkauft und hast nicht viel dafür verlangt. 14 Du hast uns der Beschimpfung unserer Nachbarn ausgesetzt, dem Spott und Hohn derer, die uns umgeben. 15 Du hast uns zum Sprichwort unter den Heiden gemacht, dass die Völker den Kopf über uns schütteln. 16 Alle Tage ist meine Schmach vor mir, und Scham bedeckt mein Angesicht 17 wegen der Stimme des Spötters und Lästerers, wegen des Feindes, des Rachgierigen. 18 Dies alles ist über uns gekommen, und doch haben wir dich nicht vergessen, noch treulos gehandelt gegen deinen Bund. 19 Unser Herz hat sich nicht zurückgewandt, noch sind unsere Schritte abgewichen von deinem Pfad; 20 dennoch hast du uns zermalmt am Ort der Schakale und uns mit Todesschatten bedeckt. 21 Hätten wir den Namen unseres Gottes vergessen und unsere Hände ausgestreckt zu einem fremden Gott, 22 würde Gott das nicht erforschen? Er kennt ja die Geheimnisse des Herzens. 23 Ja, um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wie Schlachtschafe sind wir geachtet. 24 Herr, erhebe dich! Warum schläfst du? Wache auf und verstoße uns nicht für immer! 25 Warum verbirgst du dein Angesicht und vergisst unser Elend und unsere Bedrängnis? 26 Denn unsere Seele ist in den Staub gebeugt, und unser Leib klebt am Erdboden. 27 Mache dich auf und komm uns zu Hilfe, und erlöse uns um deiner Gnade willen!