Josua 9 | Einheitsübersetzung 2016 Schlachter 2000

Josua 9 | Einheitsübersetzung 2016

Vertrag zwischen Israel und Gibeon

1 Davon hörten alle Könige jenseits des Jordan, auf dem Gebirge, in der Schefela und an der ganzen Küste des großen Meeres bis hin zum Libanon: die Hetiter, die Amoriter, die Kanaaniter, die Perisiter, die Hiwiter und die Jebusiter. 2 Sie taten sich zusammen, um gemeinsam gegen Josua und Israel den Kampf aufzunehmen. 3 Die Bewohner von Gibeon hatten gehört, was Josua mit Jericho und Ai gemacht hatte. 4 Da griffen auch sie zu einer List. Sie gingen und versahen sich mit Verpflegung und packten alte Säcke und alte, brüchige und geflickte Weinschläuche auf ihre Esel. 5 Sie zogen alte, geflickte Schuhe und alte Mäntel an. Das ganze Brot in ihrem Vorrat war trocken und krümelig. 6 So zogen sie zu Josua ins Lager nach Gilgal und sagten zu ihm und zu den Israeliten: Wir kommen aus einem fernen Land. Schließt doch einen Bund mit uns! 7 Da antworteten die Israeliten den Hiwitern: Vielleicht wohnt ihr mitten in unserem Gebiet. Wie können wir da einen Bund mit euch schließen? 8 Sie aber sagten zu Josua: Wir sind deine Knechte. Josua fragte sie: Wer seid ihr und woher kommt ihr? 9 Sie antworteten ihm: Deine Knechte kommen aus einem sehr weit entfernten Land, wegen des Namens des HERRN, deines Gottes. Wir haben von seinem Ruhm und von allem gehört, was er in Ägypten getan hat, 10 und auch von allem, was er mit den beiden Königen der Amoriter jenseits des Jordan gemacht hat, mit Sihon, dem König von Heschbon, und mit Og, dem König des Baschan in Aschtarot. 11 Da sagten unsere Ältesten und alle Bewohner unseres Landes zu uns: Nehmt Verpflegung für unterwegs mit euch, zieht ihnen entgegen und sagt zu ihnen: Wir sind eure Knechte. Nun schließt mit uns einen Bund! 12 Unser Brot hier war noch warm, als wir es aus unseren Häusern als Vorrat mitnahmen an dem Tag, als wir uns auf den Weg zu euch machten. Jetzt aber, seht her: Es ist trocken und krümelig. 13 Auch diese Weinschläuche waren neu, als wir sie füllten; und jetzt, seht her: Sie sind brüchig. Und hier, unsere Mäntel und unsere Schuhe, sie sind durch den weiten Weg ganz abgenützt. 14 Da nahmen die Männer etwas von ihrer Verpflegung; aber den Mund des HERRN befragten sie nicht.* 15 So gewährte ihnen Josua Frieden und schloss mit ihnen einen Bund, sie am Leben zu lassen. Auch die Vorsteher der Gemeinde leisteten ihnen einen Eid. 16 Drei Tage aber, nachdem sie mit ihnen den Bund geschlossen hatten, erfuhren sie, dass die Männer aus der Nähe waren und mitten in ihrem Gebiet wohnten. 17 Die Israeliten brachen auf und kamen am dritten Tag zu ihren Städten: nach Gibeon, Kefira, Beerot und Kirjat-Jearim. 18 Aber die Israeliten erschlugen die Einwohner nicht, weil die Vorsteher der Gemeinde ihnen beim HERRN, dem Gott Israels, einen Eid geleistet hatten. Doch die ganze Gemeinde war empört über die Vorsteher. 19 Da sagten alle Vorsteher zu der ganzen Gemeinde: Wir haben ihnen beim HERRN, dem Gott Israels, einen Eid geleistet. Darum können wir ihnen nichts tun. 20 Wir wollen es so mit ihnen machen: Wir werden sie am Leben lassen, damit nicht wegen des Eides, den wir ihnen geschworen haben, ein Zorngericht über uns kommt. 21 Die Vorsteher sagten also zu ihnen: Sie sollen am Leben bleiben. So wurden sie Holzfäller und Wasserträger für die ganze Gemeinde, wie es ihnen die Vorsteher sagten. 22 Darauf rief Josua die Gibeoniter und sagte zu ihnen: Warum habt ihr uns getäuscht und gesagt: Wir wohnen sehr weit entfernt von euch, obwohl ihr mitten in unserem Gebiet wohnt? 23 Nun seid ihr verflucht; ihr müsst für immer Sklaven, Holzfäller und Wasserträger für das Haus meines Gottes sein. 24 Sie antworteten Josua: Deinen Knechten wurde genau berichtet, was der HERR, dein Gott, seinem Knecht Mose befohlen hat: euch das ganze Land zu geben und alle Bewohner des Landes vor euren Augen zu vernichten. Darum hatten wir große Angst vor euch und fürchteten um unser Leben. Deshalb haben wir das getan. 25 Jetzt sind wir in deiner Hand. Mach mit uns, was dir gut und recht erscheint! 26 Daraufhin tat er Folgendes: Er rettete sie zwar aus der Hand der Israeliten, sodass sie sie nicht töteten; 27 doch er machte sie an jenem Tag zu Holzfällern und Wasserträgern für die Gemeinde und für den Altar des HERRN an dem Ort, den er erwählen würde. Das sind sie bis zum heutigen Tag geblieben.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

Schlachter 2000

Die List der Gibeoniter

1 Als dies nun alle Könige hörten, die diesseits des Jordan, auf dem Bergland und in der Schephela* und der ganzen Küste des großen Meeres* wohnten, dem Libanon gegenüber, die Hetiter, Amoriter, Kanaaniter, Pheresiter, Hewiter und Jebusiter, 2 da versammelten sie sich einmütig, um gegen Josua und gegen Israel zu kämpfen. 3 Als aber die Einwohner von Gibeon hörten, was Josua mit Jericho und Ai getan hatte, 4 da gebrauchten sie eine List, und sie gingen hin und verstellten sich als Abgesandte: Sie nahmen alte Säcke auf ihre Esel und alte, zerrissene und geflickte Weinschläuche, 5 auch alte und geflickte Schuhe an ihre Füße und zogen abgenutzte Kleider an, und alles Brot ihres Speisevorrats war hart und schimmlig. 6 Und sie gingen zu Josua ins Lager nach Gilgal und sprachen zu ihm und zu den Männern von Israel: Wir sind aus einem fernen Land gekommen; so macht nun einen Bund mit uns! 7 Da sprachen die Männer von Israel zu den Hewitern: Vielleicht wohnt ihr in unserer Nähe; wie könnten wir da einen Bund mit euch machen? 8 Sie aber sprachen zu Josua: Wir sind deine Knechte! Und Josua sprach zu ihnen: Wer seid ihr, und woher kommt ihr? 9 Und sie sprachen zu ihm: Deine Knechte sind aus einem sehr fernen Land gekommen um des Namens des HERRN, deines Gottes, willen; denn wir haben die Kunde von ihm vernommen und alles, was er in Ägypten getan hat, 10 auch alles, was er den beiden Königen der Amoriter jenseits des Jordan getan hat, Sihon, dem König von Hesbon, und Og, dem König von Baschan, der in Astarot wohnte. 11 Darum sprachen unsere Ältesten und alle Einwohner unseres Landes zu uns und sagten: Nehmt Speise mit euch auf den Weg und geht hin, ihnen entgegen, und sprecht zu ihnen: »Wir sind eure Knechte, so macht nun einen Bund mit uns!« 12 Dieses unser Brot, das wir als Speisevorrat aus unseren Häusern mitnahmen, war noch warm, als wir auszogen, um zu euch zu gehen; nun aber, siehe, ist es hart und schimmlig. 13 Und diese Weinschläuche waren neu, als wir sie füllten, und siehe, sie sind zerrissen. Und diese unsere Kleider und unsere Schuhe sind abgenutzt worden von der sehr langen Reise! 14 Da nahmen die Männer [Israels] von ihrer Speise, aber den Mund des HERRN befragten sie nicht. 15 Und Josua machte Frieden mit ihnen und schloss einen Bund mit ihnen, dass sie am Leben bleiben sollten; und die Obersten der Gemeinde schworen ihnen. 16 Es geschah aber nach drei Tagen, nachdem sie mit ihnen einen Bund gemacht hatten, da hörten sie, dass jene aus ihrer Nähe wären und mitten unter ihnen wohnten. 17 Denn als die Kinder Israels weiterzogen, kamen sie am dritten Tag zu ihren Städten; die hießen Gibeon, Kaphira, Beerot und Kirjat-Jearim. 18 Und die Kinder Israels schlugen sie nicht, weil die Obersten der Gemeinde ihnen geschworen hatten bei dem HERRN, dem Gott Israels. Aber die ganze Gemeinde murrte gegen die Obersten. 19 Da sprachen alle Obersten zu der ganzen Gemeinde: Wir haben ihnen geschworen bei dem HERRN, dem Gott Israels, darum können wir sie nicht angreifen. 20 So wollen wir an ihnen handeln: Wir wollen sie leben lassen, damit nicht ein Zorn über uns kommt um des Eides willen, den wir ihnen geschworen haben. 21 Und die Obersten sprachen zu ihnen: Lasst sie leben, damit sie Holzhauer und Wasserschöpfer für die ganze Gemeinde werden, wie ihnen die Obersten gesagt haben! 22 Und Josua rief sie zu sich und redete mit ihnen und sprach: Warum habt ihr uns betrogen und gesagt: »Wir wohnen sehr weit von euch weg«, während ihr doch mitten unter uns wohnt? 23 Darum sollt ihr verflucht sein und nicht aufhören, Knechte und Holzhauer und Wasserschöpfer zu sein für das Haus meines Gottes! 24 Da antworteten sie Josua und sprachen: Es ist deinen Knechten als gewiss berichtet worden, dass der HERR, dein Gott, seinem Knecht Mose geboten hat, euch das ganze Land zu geben und alle Einwohner des Landes vor euch her zu vertilgen; da fürchteten wir sehr um unser Leben wegen euch und haben darum so gehandelt. 25 Nun aber siehe, wir sind in deiner Hand; wie du es für gut und recht hältst, mit uns zu verfahren, so sollst du verfahren! 26 Und er verfuhr auf diese Weise mit ihnen und errettete sie aus der Hand der Kinder Israels, dass sie sie nicht töteten. 27 Und Josua machte sie an jenem Tag zu Holzhauern und Wasserschöpfern für die Gemeinde und für den Altar des HERRN, an dem Ort, den Er erwählen würde; [und so ist es] bis zu diesem Tag.