Jeremia 11 | Einheitsübersetzung 2016 Schlachter 2000

Jeremia 11 | Einheitsübersetzung 2016

Der gebrochene Bund

1 Das Wort, das vom HERRN an Jeremia erging: 2 Hört die Worte dieses Bundes! Du sollst sie den Leuten von Juda und den Einwohnern Jerusalems verkünden. 3 Du sollst ihnen sagen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Verflucht der Mensch, der nicht hört auf die Worte dieses Bundes, 4 die ich euren Vätern aufgetragen habe am Tag, als ich sie aus dem Land Ägypten herausführte, aus dem Schmelzofen des Eisens: Hört auf meine Stimme und handelt in allem nach meinen Geboten; dann werdet ihr mir Volk sein und ich will euch Gott sein. 5 Nur so kann ich den Eid halten, den ich euren Vätern geschworen habe: ihnen ein Land zu geben, in dem Milch und Honig fließen, wie ihr es heute habt. Ich antwortete: Ja, HERR.* 6 Darauf sprach der HERR zu mir: Verkünde alle diese Worte laut in den Städten Judas und auf den Straßen Jerusalems: Hört die Worte dieses Bundes und handelt danach! 7 Denn ich habe eure Väter eindringlich ermahnt am Tag, als ich sie aus dem Land Ägypten heraufführte, und bis zum heutigen Tag habe ich sie ermahnt: Hört auf meine Stimme! 8 Sie aber haben nicht gehört und mir ihr Ohr nicht zugeneigt; ein jeder ging in der Verstocktheit seines bösen Herzens. Und ich brachte über sie alle Drohworte dieses Bundes, den zu halten ich ihnen geboten habe, den sie aber nicht gehalten haben.* 9 Der HERR sagte zu mir: Es gibt eine Verschwörung unter den Leuten von Juda und den Einwohnern Jerusalems. 10 Sie sind zurückgekehrt zu den Sünden ihrer Vorväter, die sich weigerten, meinen Worten zu gehorchen. Auch sie sind fremden Göttern nachgelaufen, um ihnen zu dienen. Das Haus Israel und das Haus Juda haben meinen Bund gebrochen, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe. 11 Darum - so spricht der HERR: Siehe, ich bringe Unheil über sie, dem sie nicht entgehen können. Schreien sie dann zu mir, so werde ich nicht auf sie hören. 12 Und die Städte Judas und die Einwohner Jerusalems werden hingehen und zu den Göttern schreien, denen sie Räucheropfer darbringen; sie aber werden ihnen zur Zeit der Not gewiss nicht helfen. 13 Denn so zahlreich wie deine Städte sind auch deine Götter, Juda, geworden und so zahlreich wie die Straßen Jerusalems habt ihr der Schande Altäre errichtet, Altäre, um dem Baal zu räuchern. 14 Du aber bete nicht für dieses Volk! Erhebe nicht für sie Flehen oder Bitten! Denn ich höre nicht in der Zeit, wenn sie zu mir rufen wegen ihrer Not. 15 Was hat mein Liebling in meinem Haus zu suchen, wenn er nur schlimme Pläne ausführt? Können Gelübde und Opferfleisch das Unheil von dir fernhalten? Dann könntest du jubeln.* 16 Einen üppigen Ölbaum von schöner Gestalt hatte der HERR dich genannt. Wenn der gewaltige Lärm ertönt, legt er Feuer an ihn, sodass seine Zweige hässlich werden. 17 Der HERR der Heerscharen, der dich pflanzte, hat Unheil über dich verhängt wegen der Bosheit des Hauses Israel und des Hauses Juda, die sie getan haben; dem Baal räucherten sie, um mich zu erzürnen.

Erste Konfession des Propheten Jeremia

18 Der HERR ließ es mich wissen und so wusste ich es; damals ließest du mich ihr Treiben durchschauen. 19 Ich aber war wie ein zutrauliches Lamm, das zum Schlachten geführt wird, und ahnte nicht, dass sie gegen mich Böses planten: Wir wollen den Baum im Saft verderben; wir wollen ihn ausrotten aus dem Land der Lebenden, sodass seines Namens nicht mehr gedacht wird.* 20 Aber der HERR der Heerscharen richtet gerecht, er prüft Nieren und Herz. Ich werde deine Vergeltung an ihnen sehen, denn dir habe ich meine Sache anvertraut. 21 Darum - so spricht der HERR gegen die Leute von Anatot, die mir nach dem Leben trachten und sagen: Du darfst nicht als Prophet im Namen des HERRN auftreten, wenn du nicht durch unsere Hand sterben willst. 22 Darum - so spricht der HERR der Heerscharen: Seht, ich werde sie heimsuchen. Die jungen Männer sterben durchs Schwert, ihre Söhne und Töchter sterben vor Hunger. 23 So wird den Leuten von Anatot kein Rest mehr bleiben, wenn ich Unheil über sie bringe, das Jahr ihrer Bestrafung.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

Schlachter 2000

Das Volk hat den Bund mit dem Herrn gebrochen

1 Das Wort, das vom HERRN an Jeremia erging, lautete folgendermaßen: 2 »Hört auf die Worte dieses Bundes und redet zu den Männern von Juda und den Einwohnern von Jerusalem! 3 Und du sollst zu ihnen sprechen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Verflucht ist der Mann, der nicht hört auf die Worte dieses Bundes, 4 die ich euren Vätern geboten habe zu der Zeit, als ich sie aus dem Land Ägypten führte, aus dem Eisenschmelzofen, indem ich sprach: Hört auf meine Stimme und tut diese [Worte], ganz wie ich es euch gebiete, so sollt ihr mein Volk sein, und ich will euer Gott sein, 5 damit ich den Eid aufrechterhalte, den ich euren Vätern geschworen habe, ihnen ein Land zu geben, in dem Milch und Honig fließt, wie es heute der Fall ist!« Da antwortete ich und sprach: So sei es, HERR! 6 Darauf sprach der HERR zu mir: Verkündige alle diese Worte in den Städten Judas und auf den Straßen Jerusalems und sprich: Hört auf die Worte dieses Bundes und tut sie! 7 Denn ich habe euren Vätern eindringlich bezeugt von dem Tag an, als ich sie aus dem Land Ägypten heraufführte, bis zu diesem Tag, indem ich mich früh aufmachte und es [immer wieder] bezeugte und sprach: »Hört auf meine Stimme!« 8 Aber sie haben nicht darauf gehört; sie haben mir kein Gehör geschenkt, sondern jeder von ihnen wandelte nach dem Starrsinn seines bösen Herzens; darum brachte ich alle Worte dieses Bundes über sie, die zu halten ich ihnen befohlen habe, die sie aber nicht gehalten haben. 9 Und der HERR sprach zu mir: Es besteht eine Verschwörung unter den Männern von Juda und unter den Bewohnern von Jerusalem. 10 Sie sind zu den Sünden ihrer Vorväter zurückgekehrt, die sich geweigert haben, meinen Worten zu gehorchen; sie selbst sind auch fremden Göttern nachgefolgt und haben ihnen gedient. Das Haus Israel und das Haus Juda haben meinen Bund gebrochen, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe! 11 Darum, so spricht der HERR: Siehe, ich will ein Unheil über sie bringen, dem sie nicht werden entfliehen können; und wenn sie dann zu mir schreien, werde ich sie nicht erhören. 12 Dann werden die Städte Judas und die Bewohner Jerusalems hingehen und die Götter anrufen, denen sie geräuchert haben, aber sie werden sie zur Zeit ihres Unheils keineswegs erretten können. 13 Denn so viele Städte du hast, Juda, so viele Götter hast du auch, und so viele Straßen es in Jerusalem gibt, so viele Altäre habt ihr der Schande errichtet, Altäre, um dem Baal zu räuchern! 14 Du aber sollst für dieses Volk nicht beten und für sie weder Flehen noch Fürbitte erheben, denn ich werde keineswegs erhören zu der Zeit, wenn sie wegen ihres Unheils zu mir rufen werden. 15 Was geschieht meinem Geliebten in meinem Haus? Es werden von den Großen gegen ihn böse Anschläge geschmiedet. — Wird das heilige [Opfer-]Fleisch etwa deine Bosheit von dir wegnehmen? Dann kannst du ja frohlocken! 16 »Einen grünen Ölbaum mit schöner, wohlgestalteter Frucht« hat dich der HERR genannt. Mit mächtigem Brausen legt er nun Feuer an ihn, und seine Äste krachen. 17 Denn der HERR der Heerscharen, der dich pflanzte, hat dir Unheil angedroht wegen der Bosheit des Hauses Israel und des Hauses Juda, die sie verübt haben, um mich zu erzürnen, indem sie dem Baal räucherten.

Mordanschläge gegen Jeremia

18 Und der HERR hat mich dies wissen lassen, sodass ich es erkannte; damals hast du mir ihr Treiben offenbart. 19 Ich aber war wie ein zahmes Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wusste nicht, dass sie solche Anschläge gegen mich schmiedeten: »Lasst uns den Baum samt seiner Frucht verderben und ihn aus dem Land der Lebendigen ausrotten, dass nicht mehr an seinen Namen gedacht werde!« 20 Aber du, o HERR der Heerscharen, du gerechter Richter, der du Nieren und Herzen prüfst: Lass mich deine Rache an ihnen sehen; denn dir habe ich meine Rechtssache anvertraut! 21 Darum, so spricht der HERR über die Männer von Anatot, die dir nach dem Leben trachten und sagen: »Du sollst uns nicht mehr im Namen des HERRN weissagen, sonst musst du durch unsere Hand sterben!« 22 Darum, so spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, ich will sie heimsuchen; die jungen Männer sollen durchs Schwert umkommen, und ihre Söhne und Töchter sollen vor Hunger sterben, 23 und es soll ihnen kein Überrest verbleiben; denn ich will Unheil über die Männer von Anatot bringen im Jahr ihrer Heimsuchung!