Psalm 109 | Einheitsübersetzung 2016 Neue evangelistische Übersetzung

Psalm 109 | Einheitsübersetzung 2016

Bitte um Hilfe gegen erbarmungslose Feinde

1 Für den Chormeister. Ein Psalm Davids. Gott meines Lobes, schweig doch nicht! 2 Denn ein Mund voll Frevel, ein Lügenmaul hat sich gegen mich aufgetan. Sie reden zu mir mit falscher Zunge, / 3 umgeben mich mit Worten des Hasses und bekämpfen mich grundlos. 4 Sie klagen mich an für meine Liebe, ich aber bete.* 5 Sie vergelten mir Gutes mit Bösem, mit Hass meine Liebe: 6 Einen Frevler bestelle gegen ihn als Zeugen, ein Ankläger trete zu seiner Rechten. 7 Als Verurteilter gehe er aus dem Gericht hervor und sein Gebet erweise sich als Sünde. 8 Nur gering noch sei die Zahl seiner Tage, sein Amt erhalte ein anderer. 9 Zu Waisen sollen werden seine Kinder und seine Frau zur Witwe. 10 Unstet sollen seine Kinder umherziehen und betteln, aus den Trümmern des Hauses vertrieben.* 11 All seinen Besitz reiße an sich ein Gläubiger, Fremde sollen plündern, was er erworben hat. 12 Niemand sei da, der ihm Huld bewahrt, keiner, der sich seiner Waisen erbarmt. 13 Seine Nachkommen soll man vernichten, im nächsten Geschlecht schon erlösche ihr Name. 14 Der Schuld seiner Väter werde beim HERRN gedacht, ungetilgt bleibe die Sünde seiner Mutter. 15 Ihre Schuld stehe dem HERRN allzeit vor Augen, ihr Andenken lösche er aus auf Erden. 16 Denn dieser Mensch dachte nie daran, Huld zu üben; / er verfolgte den Gebeugten und den Armen und wollte den Verzagten töten. 17 Er liebte den Fluch - der komme über ihn; er verschmähte den Segen - der bleibe ihm fern. 18 Er zog den Fluch an wie ein Gewand; / der dringe in seinen Leib wie Wasser und wie Öl in seine Knochen. 19 Er werde für ihn wie das Kleid, in das er sich hüllt, wie der Gürtel, mit dem er sich allzeit umgürtet. 20 So treiben es die, die mich anklagen mit Berufung auf den HERRN, die Böses gegen mein Leben reden. 21 Du aber, GOTT und Herr, / handle an mir, wie es deinem Namen entspricht! Ja, gut ist deine Huld, befreie mich! 22 Denn ich bin gebeugt und arm, mein Herz ist durchbohrt in meinem Innern. 23 Wie ein flüchtiger Schatten schwinde ich dahin, wie eine Heuschrecke schüttelt man mich ab. 24 Mir wanken die Knie vom Fasten, mein Fleisch nimmt ab und wird mager. 25 Ja, ich wurde ihnen zum Spott, sie schütteln den Kopf, wenn sie mich sehen. 26 Hilf mir, HERR, mein Gott, in deiner Huld errette mich! 27 Sie sollen erkennen, dass dies deine Hand vollbracht hat, dass du, HERR, es getan hast. 28 Mögen sie fluchen - du wirst segnen. / Sie haben sich erhoben, aber sie werden zuschanden, doch dein Knecht wird sich freuen. 29 Meine Ankläger müssen sich mit Schmach bekleiden, wie in einen Mantel sich in Schande hüllen. 30 Ich will dem HERRN danken mit lauter Stimme, inmitten der Menge will ich ihn loben. 31 Denn er steht zur Rechten des Armen, um sein Leben vor bösen Richtern zu retten.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

Neue evangelistische Übersetzung

Erbarmungslose Feinde

1 Dem Chorleiter. Ein Psalmlied von David. Gott, den ich lobe, / schweige doch nicht! 2 Denn gottlose Verleumder reißen ihr Lügenmaul gegen mich auf. / Sie lügen mir glatt ins Gesicht. 3 Mit gehässigen Reden bedrängen sie mich / und bekämpfen mich ohne Grund. 4 Für meine Liebe feindeten sie mich an, / doch ich bleibe stets im Gebet. 5 Sie haben mir Gutes mit Bösem vergolten, / meine Liebe erwiderten sie mit Hass:* 6 "Bestelle einen Gottlosen gegen ihn, / ein Ankläger stehe an seiner Seite! 7 Stellt er sich dem Gericht, werde er schuldig gesprochen! / Selbst sein Gebet gelte als Sünde! 8 Er soll möglichst früh sterben, / und sein Amt soll ein anderer bekommen!* 9 Seine Kinder sollen Waisen werden, / seine Frau eine Witwe! 10 Ja, endlos umherirren sollen seine Kinder, / betteln und ihre Trümmer absuchen. 11 Der Gläubiger umstricke alles, was er hat, / ein Fremder plündere den Ertrag seiner Arbeit. 12 Es soll keinen geben, der freundlich an ihn denkt, / keinen, der seinen Waisen gnädig ist. 13 Seine Nachkommen soll man vernichten, / sein Name erlösche schon in der nächsten Generation! 14 Nie vergesse Jahwe die Schuld seiner Väter! / Die Sünde seiner Mutter bleibe ungesühnt! 15 Nichts davon soll Jahwe vergessen! Er lasse ihr Andenken von der Erde verschwinden! 16 Weil er nicht daran dachte, gnädig zu sein, / hat er den Armen und Hilflosen gejagt / und wollte den Verzweifelten töten. 17 Er liebte den Fluch, so treffe er ihn, / er wollte keinen Segen, so bleib er ihm fern! 18 Er zog den Fluch an wie ein Hemd, / so dringe er wie Wasser in sein Inneres, / wie Öl in seine Gebeine! 19 Er soll ihn bedecken wie ein Gewand, / ihn wie ein Gürtel umschließen!" 20 So soll Jahwe mit meinen Feinden verfahren, / mit denen, die mich verleumden. 21 Aber du, Jahwe, mein Herr, / tu mir, was deinem Namen entspricht, / denn deine Gnade ist gut! Reiß mich heraus! 22 Denn ich bin elend und hilflos, / im Innersten verwundet. 23 Wie ein Schatten, der sich streckt, gehe ich hin; / wie ein Insekt schüttelt man mich ab. 24 Vom Fasten zittern mir die Knie, / mein Körper fällt vom Fleisch. 25 Ich bin ihnen zum Gespött geworden. / Wenn sie mich sehen, schütteln sie den Kopf. 26 Hilf mir, Jahwe, mein Gott! / In deiner Gnade rette mich! 27 Lass sie erkennen, dass es deine Hand war, / dass du es so getan hast. 28 Sie mögen fluchen, du aber segnest. / Greifen sie mich an, müssen sie scheitern, / und dein Diener darf sich freuen. 29 Lass meine Feinde sich in Schande kleiden, / ihre Schmach sei wie ein Mantel für sie. 30 Mit lauter Stimme will ich Jahwe preisen, / inmitten der Menge will ich ihn loben. 31 Denn er steht dem Armen zur Seite, / um ihn vor denen zu retten, die ihn verdammen.