Jeremia 29 | Einheitsübersetzung 2016 Neue evangelistische Übersetzung

Jeremia 29 | Einheitsübersetzung 2016

Brief an die Verbannten

1 Das ist der Wortlaut des Briefes, den der Prophet Jeremia aus Jerusalem an den Rest der Ältesten der Verbannten, an die Priester, die Propheten und das ganze Volk sandte, das Nebukadnezzar von Jerusalem nach Babel verschleppt hatte, 2 nachdem der König Jojachin, die Herrin, die Hofbeamten, die Fürsten von Juda und Jerusalem sowie die Schmiede und Schlosser aus Jerusalem fortgezogen waren; 3 er schickte den Brief durch Elasa, den Sohn Schafans, und Gemarja, den Sohn Hilkijas, die Zidkija, der König von Juda, nach Babel zu Nebukadnezzar, dem König von Babel, sandte: 4 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, zu allen Verbannten, die ich von Jerusalem nach Babel weggeführt habe: 5 Baut Häuser und wohnt darin, pflanzt Gärten und esst ihre Früchte! 6 Nehmt euch Frauen und zeugt Söhne und Töchter, nehmt für eure Söhne Frauen und gebt eure Töchter Männern, damit sie Söhne und Töchter gebären! Ihr sollt euch dort vermehren und nicht vermindern. 7 Suchet das Wohl der Stadt, in die ich euch weggeführt habe, und betet für sie zum HERRN; denn in ihrem Wohl liegt euer Wohl! 8 Denn so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Eure Propheten, die unter euch sind, und eure Wahrsager sollen euch nicht täuschen. Hört nicht auf die Träume, die ihr sie träumen lasst! 9 Denn Lüge prophezeien sie euch in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt - Spruch des HERRN. 10 Ja, so spricht der HERR: Wenn siebzig Jahre für Babel vorüber sind, dann werde ich euch heimsuchen, mein Heilswort an euch erfüllen, um euch an diesen Ort zurückzuführen. 11 Denn ich, ich kenne die Gedanken, die ich für euch denke - Spruch des HERRN -, Gedanken des Heils und nicht des Unheils; denn ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben. 12 Ihr werdet mich anrufen, ihr werdet kommen und zu mir beten und ich werde euch erhören. 13 Ihr werdet mich suchen und ihr werdet mich finden, wenn ihr nach mir fragt von ganzem Herzen. 14 Und ich lasse mich von euch finden - Spruch des HERRN - und ich wende euer Geschick und sammle euch aus allen Völkern und von allen Orten, wohin ich euch versprengt habe - Spruch des HERRN. Ich bringe euch an den Ort zurück, von dem ich euch weggeführt habe. 15 Zwar werdet ihr sagen: Der HERR hat für uns Propheten in Babel erweckt. 16 Fürwahr, so spricht der HERR über den König, der auf dem Thron Davids sitzt, und über das ganze Volk, das in dieser Stadt wohnt, eure Brüder, die noch nicht mit euch in die Verbannung fortgezogen sind, 17 so spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, ich schicke unter sie Schwert, Hunger und Pest und ich behandle sie wie die verdorbenen Feigen, die vor Schlechtigkeit ungenießbar sind. 18 Ich verfolge sie mit Schwert, Hunger und Pest und mache sie zu einem Bild des Schreckens für alle Reiche der Erde, zum Fluch und zum Entsetzen, zum Hohn und Gespött aller Völker, zu denen ich sie verstoße, 19 weil sie nicht auf meine Worte gehört haben - Spruch des HERRN -, mit denen ich meine Diener, die Propheten, immer wieder zu ihnen gesandt habe; ihr aber habt nicht gehört - Spruch des HERRN. 20 Ihr jedoch, hört das Wort des HERRN, all ihr Verschleppten, die ich von Jerusalem nach Babel geschickt habe! 21 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, über Ahab, den Sohn Kolajas, und über Zidkija, den Sohn Maasejas, die euch in meinem Namen Lüge weissagen: Siehe, ich liefere sie Nebukadnezzar, dem König von Babel, aus. Er wird sie vor euren Augen niederhauen lassen. 22 Dann wird man bei allen Verschleppten Judas, die in Babel sind, von ihnen das Fluchwort herleiten: Der HERR mache dich Zidkija und Ahab gleich, die der König von Babel im Feuer rösten ließ, 23 weil sie Schändliches in Israel getrieben haben, mit den Frauen ihrer Nächsten Ehebruch begangen und in meinem Namen fälschlich ein Wort verkündet haben, das ich ihnen nicht aufgetragen hatte. Ich aber bin der Wissende und der Zeuge - Spruch des HERRN.

Brief Schemajas an die Autoritäten in Jerusalem

24 Zu Schemaja aus Nehelam aber sollst du sagen: 25 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Weil du in deinem Namen Briefe an das ganze Volk in Jerusalem und an den Priester Zefanja, den Sohn Maasejas, sowie an alle Priester geschickt hast: 26 Der HERR hat dich anstelle des Priesters Jojada zum Priester bestellt, damit es Aufseher gibt im Haus des HERRN für jeden verrückten Propheten und damit du ihn in den Block und ins Halseisen legst. - 27 Warum bist du also nicht gegen Jeremia aus Anatot eingeschritten, der sich bei euch wie ein Prophet gebärdet? 28 Deshalb hat er auch an uns nach Babel die Botschaft geschickt: Es wird noch lange dauern; baut Häuser und wohnt darin, pflanzt Gärten und genießt ihre Früchte! 29 Der Priester Zefanja aber hatte diesen Brief dem Propheten Jeremia vorgelesen. 30 Da erging das Wort des HERRN an Jeremia: 31 Schick eine Botschaft an alle Verschleppten: So spricht der HERR über Schemaja aus Nehelam: Weil Schemaja euch prophezeit hat, obwohl ich ihn nicht gesandt hatte, und weil er euch dazu verführt hat, auf Lügen zu vertrauen, 32 darum - so spricht der HERR: Siehe, ich suche Schemaja aus Nehelam und seine Nachkommen heim. Keiner von den Seinen soll inmitten dieses Volkes wohnen bleiben und das Glück schauen, das ich meinem Volk bereite - Spruch des HERRN -; denn er hat Auflehnung gegen den HERRN gepredigt.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

Neue evangelistische Übersetzung

Ein Brief an die Verbannten

1 Es folgt der Wortlaut des Briefes, den der Prophet Jeremia von Jerusalem aus an die übrig gebliebenen Ältesten unter den Verbannten, an die Priester, die Propheten und alle anderen schickte, die Nebukadnezzar nach Babylonien verschleppt hatte. 2 Zuvor hatten König Jechonja und die Königsmutter mitsamt den Hofbeamten, den Oberen von Juda und Jerusalem, den Bauleuten und den Metallhandwerkern die Stadt verlassen müssen. 3 Jeremia schickte den Brief durch Elasa Ben-Schafan und Gemarja Ben-Hilkija, die von König Zidkija nach Babylon zu Nebukadnezzar gesandt worden waren: 4 "Jahwe, der allmächtige Gott Israels, lässt allen, die er als Gefangene aus Jerusalem nach Babylonien wegführen ließ, Folgendes sagen: 5 Baut euch Häuser und wohnt darin! Legt Gärten an und genießt ihre Früchte! 6 Heiratet und zeugt Kinder! Verheiratet eure Söhne und Töchter, damit auch sie Kinder bekommen! Eure Zahl dort soll zunehmen und nicht abnehmen. 7 Bemüht euch um das Wohl der Stadt, in die ich euch verbannt habe, und betet für sie zu Jahwe! Denn wenn es ihr gut geht, geht es auch euch gut.' 8 So spricht Jahwe, der allmächtige Gott Israels: 'Lasst euch nicht täuschen von den Propheten und Wahrsagern, die unter euch sind. Hört auch nicht auf das, was ihr euch von ihnen erträumen lasst! 9 Denn sie weissagen euch Lügen, und das auch noch in meinem Namen. Ich habe sie nicht gesandt', spricht Jahwe. 10 So spricht Jahwe: 'Erst wenn siebzig Jahre für das Babylonische Reich vorüber sind, werde ich nach euch sehen und mein gutes Wort erfüllen, euch an diesen Ort zurückzubringen. 11 Denn ich weiß ja, was ich mit euch vorhabe', spricht Jahwe. 'Ich habe Frieden für euch im Sinn und kein Unheil. Ich werde euch Zukunft schenken und Hoffnung geben. 12 Wenn ihr dann zu mir ruft, wenn ihr kommt und zu mir betet, will ich euch hören. 13 Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden. Ja, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt, 14 werde ich mich von euch finden lassen', spricht Jahwe. 'Dann wende ich euer Schicksal und sammle euch aus allen Völkern und Orten, in die ich euch versprengt habe. Ich bringe euch an den Ort zurück, aus dem ich euch verschleppen ließ.' 15 Weil ihr aber behauptet: 'Jahwe hat uns in Babylonien Propheten erweckt', 16 sagt Jahwe über den König, der auf dem Thron Davids sitzt, und über das ganze Volk in der Stadt, über eure Brüder, die nicht mit in die Verbannung ziehen mussten: 17 So spricht Jahwe, der Allmächtige: 'Passt auf! Ich bringe Krieg, Hunger und Pest über sie. Ich behandle sie wie die abscheulichen Feigen, die so schlecht sind, dass man sie nicht mehr essen kann. 18 Ich stelle ihnen nach mit dem Schwert, mit Hunger und Pest. Ich mache sie zu einem Bild des Schreckens für alle Königreiche der Erde, zum Fluch und zum Entsetzen, zum Hohn und Spott für die Völker, unter die ich sie verbannen werde, 19 weil sie nicht auf mich hörten', spricht Jahwe. 'Immer und immer wieder habe ich meine Diener, die Propheten, zu ihnen gesandt. Aber ihr habt nicht gehört', spricht Jahwe. 20 So hört nun das Wort Jahwes, ihr, die ich von Jerusalem nach Babylonien verschleppen ließ: 21 So spricht Jahwe, der allmächtige Gott Israels, über Ahab Ben-Kolaja und Zidkija Ben-Maaseja, die euch Lügen weissagen, und das auch noch in meinem Namen: 'Passt auf! Ich liefere sie an König Nebukadnezzar aus, damit er sie vor euren Augen hinrichten lässt. 22 Die Verbannten werden ein Fluchwort von ihnen ableiten: Jahwe strafe dich wie Zidkija und Ahab, die der König von Babylon im Feuer rösten ließ! 23 Denn sie haben schändliche Dinge unter den Israeliten getan: Sie haben mit den Frauen anderer Männer Ehebruch getrieben und in meinem Namen Lügen verbreitet, Worte, die ich ihnen niemals aufgetragen habe. Ich weiß es und bin Zeuge', spricht Jahwe."

Jeremia und Schemaja

24 Zu Schemaja aus Nehelam sollst du sagen: 25 "So spricht Jahwe, der allmächtige Gott Israels: Du hast in deinem eigenen Namen Briefe an das Volk in Jerusalem geschickt und an den Priester Zefanja Ben-Maaseja und die anderen Priester dort. Du hast geschrieben: 26 Jahwe hat dich zum Nachfolger des Priesters Jojada gemacht, damit Aufseher im Haus Jahwes da sind, die dafür sorgen sollen, dass jeder Verrückte, der sich als Prophet ausgibt, in Block und Halseisen gelegt wird. 27 Warum bist du nicht gegen Jeremia aus Anatot vorgegangen, der sich bei euch als Prophet aufspielt? 28 Hat er uns doch nach Babylon geschrieben, dass wir noch lange hier bleiben müssen. Wir sollten Häuser bauen und darin wohnen, Gärten pflanzen und deren Früchte essen.'" 29 Der Priester Zefanja hatte Jeremia diesen Brief vorgelesen. 30 Da war das Wort Jahwes zu Jeremia gekommen: 31 "Sende eine Botschaft an alle Verbannten und richte ihnen aus: 'So spricht Jahwe zu Schemaja aus Nehelam: Weil Schemaja sich bei euch als Prophet ausgegeben hat, obwohl ich ihn nicht geschickt habe, und er euch auf Lügen vertrauen ließ, 32 darum werde ich Schemaja aus Nehelam und seine Nachkommen zur Rechenschaft ziehen. Keiner von seinen Leuten soll unter diesem Volk wohnen bleiben und das Gute erleben, das ich meinem Volk tun werde, spricht Jahwe, denn er hat Ungehorsam gegen Jahwe gepredigt.'"