Psalm 74 | Einheitsübersetzung 2016 New International Version

Psalm 74 | Einheitsübersetzung 2016

Volksklage über die Verwüstung des Heiligtums

1 Ein Weisheitslied Asafs. Warum, Gott, hast du uns für immer verstoßen, warum raucht dein Zorn gegen die Herde deiner Weide? 2 Gedenke deiner Gemeinde, die du vorzeiten erworben, / die du ausgelöst als Stamm, dir zum Erbe, des Bergs Zion, auf dem du Wohnung genommen! 3 Erhebe deine Schritte zu den bleibenden Trümmern! Der Feind hat im Heiligtum alles verwüstet. 4 Deine Widersacher lärmten mitten in der Stätte deiner Gegenwart, ihre Feldzeichen stellten sie als Zeichen auf. 5 Es sah aus, wie wenn man hochschwingt die Äxte im Dickicht des Waldes, 6 so zerschlugen sie all das Schnitzwerk mit Beil und Hacke.* 7 Sie legten an dein Heiligtum Feuer, entweihten die Wohnung deines Namens bis auf den Grund. 8 Sie sagten in ihrem Herzen: Wir schlagen alles zusammen! Sie verbrannten alle Stätten der Gegenwart Gottes im Land. 9 Zeichen für uns sehen wir nicht, / es ist kein Prophet mehr da, niemand mehr ist bei uns, der weiß, wie lange noch. 10 Wie lange, Gott, darf der Bedränger noch schmähen, darf der Feind für immer deinen Namen lästern? 11 Warum ziehst du deine Hand zurück und deine Rechte? Hol sie heraus aus deinem Gewand und mach ein Ende! 12 Doch Gott ist mein König von alters her, Taten der Rettung wirkt er mitten auf der Erde. 13 Du hast mit deiner Macht das Meer zerspalten, die Häupter der Drachen über den Wassern zerschmettert. 14 Du hast die Köpfe des Leviatan zermalmt, ihn zum Fraß gegeben den Ungeheuern der See.* 15 Du hast Quellen und Bäche hervorbrechen lassen, du hast Ströme austrocknen lassen, die sonst nie versiegen. 16 Dein ist der Tag, dein auch die Nacht, du hast hingestellt eine Leuchte und die Sonne. 17 Du hast festgesetzt alle Grenzen der Erde, Sommer und Winter, du hast sie gebildet. 18 Denk daran: Der Feind schmäht den HERRN, ein törichtes Volk lästert deinen Namen. 19 Gib das Leben deiner Taube nicht dem Raubtier preis, das Leben deiner Armen vergiss nicht für immer! 20 Schau auf den Bund, denn die finsteren Plätze des Landes sind voll mit Auen der Gewalt! 21 Der Bedrückte gehe nicht beschämt davon, der Elende und der Arme lobe deinen Namen. 22 Steh auf, Gott, führe deinen Streit! Gedenke, wie die Toren dich den ganzen Tag verhöhnen! 23 Vergiss nicht das Geschrei deiner Gegner, das Toben deiner Widersacher, das ständig emporsteigt.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

New International Version

A maskil of Asaph.

1 O God, why have you rejected us for ever? Why does your anger smoulder against the sheep of your pasture?* 2 Remember the nation you purchased long ago, the people of your inheritance, whom you redeemed – Mount Zion, where you dwelt. 3 Turn your steps towards these everlasting ruins, all this destruction the enemy has brought on the sanctuary. 4 Your foes roared in the place where you met with us; they set up their standards as signs. 5 They behaved like men wielding axes to cut through a thicket of trees. 6 They smashed all the carved panelling with their axes and hatchets. 7 They burned your sanctuary to the ground; they defiled the dwelling-place of your Name. 8 They said in their hearts, ‘We will crush them completely!’ They burned every place where God was worshipped in the land. 9 We are given no signs from God; no prophets are left, and none of us knows how long this will be. 10 How long will the enemy mock you, God? Will the foe revile your name for ever? 11 Why do you hold back your hand, your right hand? Take it from the folds of your garment and destroy them! 12 But God is my King from long ago; he brings salvation on the earth. 13 It was you who split open the sea by your power; you broke the heads of the monster in the waters. 14 It was you who crushed the heads of Leviathan and gave it as food to the creatures of the desert. 15 It was you who opened up springs and streams; you dried up the ever-flowing rivers. 16 The day is yours, and yours also the night; you established the sun and moon. 17 It was you who set all the boundaries of the earth; you made both summer and winter. 18 Remember how the enemy has mocked you, Lord, how foolish people have reviled your name. 19 Do not hand over the life of your dove to wild beasts; do not forget the lives of your afflicted people for ever. 20 Have regard for your covenant, because haunts of violence fill the dark places of the land. 21 Do not let the oppressed retreat in disgrace; may the poor and needy praise your name. 22 Rise up, O God, and defend your cause; remember how fools mock you all day long. 23 Do not ignore the clamour of your adversaries, the uproar of your enemies, which rises continually.