Johannes 18 | Einheitsübersetzung 2016 New International Version

Johannes 18 | Einheitsübersetzung 2016

DIE STUNDE JESU LEIDEN, TOD UND AUFERSTEHUNG

Die Verhaftung Jesu

1 Nach diesen Worten ging Jesus mit seinen Jüngern hinaus, auf die andere Seite des Baches Kidron. Dort war ein Garten; in den ging er mit seinen Jüngern hinein. 2 Auch Judas, der ihn auslieferte, kannte den Ort, weil Jesus dort oft mit seinen Jüngern zusammengekommen war. 3 Judas holte die Soldaten und die Gerichtsdiener der Hohepriester und der Pharisäer und kam dorthin mit Fackeln, Laternen und Waffen. 4 Jesus, der alles wusste, was mit ihm geschehen sollte, ging hinaus und fragte sie: Wen sucht ihr? 5 Sie antworteten ihm: Jesus von Nazaret. Er sagte zu ihnen: Ich bin es. Auch Judas, der ihn auslieferte, stand bei ihnen. 6 Als er zu ihnen sagte: Ich bin es!, wichen sie zurück und stürzten zu Boden. 7 Er fragte sie noch einmal: Wen sucht ihr? Sie sagten: Jesus von Nazaret. 8 Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, dass ich es bin. Wenn ihr also mich sucht, dann lasst diese gehen! 9 So sollte sich das Wort erfüllen, das er gesagt hatte: Ich habe keinen von denen verloren, die du mir gegeben hast. 10 Simon Petrus, der ein Schwert bei sich hatte, zog es, traf damit den Diener des Hohepriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab; der Diener aber hieß Malchus. 11 Da sagte Jesus zu Petrus: Steck das Schwert in die Scheide! Der Kelch, den mir der Vater gegeben hat - soll ich ihn nicht trinken?

Jesus vor Hannas

12 Die Soldaten, der Hauptmann und die Gerichtsdiener der Juden nahmen Jesus fest, fesselten ihn 13 und führten ihn zuerst zu Hannas; er war nämlich der Schwiegervater des Kajaphas, der in jenem Jahr Hohepriester war. 14 Kajaphas aber war es, der den Juden den Rat gegeben hatte: Es ist besser, dass ein einziger Mensch für das Volk stirbt. 15 Simon Petrus und ein anderer Jünger folgten Jesus. Dieser Jünger war mit dem Hohepriester bekannt und ging mit Jesus in den Hof des Hohepriesters. 16 Petrus aber blieb draußen am Tor stehen. Da kam der andere Jünger, der Bekannte des Hohepriesters, heraus; er sprach mit der Pförtnerin und führte Petrus hinein. 17 Da sagte die Pförtnerin zu Petrus: Bist nicht auch du einer von den Jüngern dieses Menschen? Er sagte: Ich bin es nicht. 18 Die Knechte und die Diener hatten sich ein Kohlenfeuer angezündet und standen dabei, um sich zu wärmen; denn es war kalt. Auch Petrus stand bei ihnen und wärmte sich. 19 Der Hohepriester befragte Jesus über seine Jünger und über seine Lehre. 20 Jesus antwortete ihm: Ich habe offen vor aller Welt gesprochen. Ich habe immer in der Synagoge und im Tempel gelehrt, wo alle Juden zusammenkommen. Nichts habe ich im Geheimen gesprochen. 21 Warum fragst du mich? Frag doch die, die gehört haben, was ich zu ihnen gesagt habe; siehe, sie wissen, was ich geredet habe. 22 Als er dies sagte, schlug einer von den Dienern, der dabeistand, Jesus ins Gesicht und sagte: Antwortest du so dem Hohepriester? 23 Jesus entgegnete ihm: Wenn es nicht recht war, was ich gesagt habe, dann weise es nach; wenn es aber recht war, warum schlägst du mich? 24 Da schickte ihn Hannas gefesselt zum Hohepriester Kajaphas. 25 Simon Petrus aber stand da und wärmte sich. Da sagten sie zu ihm: Bist nicht auch du einer von seinen Jüngern? Er leugnete und sagte: Ich bin es nicht. 26 Einer von den Knechten des Hohepriesters, ein Verwandter dessen, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte, sagte: Habe ich dich nicht im Garten bei ihm gesehen? 27 Wieder leugnete Petrus und gleich darauf krähte ein Hahn.

Jesus vor Pilatus

28 Von Kajaphas brachten sie Jesus zum Prätorium; es war früh am Morgen. Sie selbst gingen nicht in das Gebäude hinein, um nicht unrein zu werden, sondern das Paschalamm essen zu können. 29 Deshalb kam Pilatus zu ihnen heraus und fragte: Welche Anklage erhebt ihr gegen diesen Menschen? 30 Sie antworteten ihm: Wenn er kein Übeltäter wäre, hätten wir ihn dir nicht ausgeliefert. 31 Pilatus sagte zu ihnen: Nehmt ihr ihn doch und richtet ihn nach eurem Gesetz! Die Juden antworteten ihm: Uns ist es nicht gestattet, jemanden hinzurichten. 32 So sollte sich das Wort Jesu erfüllen, mit dem er angedeutet hatte, welchen Tod er sterben werde. 33 Da ging Pilatus wieder in das Prätorium hinein, ließ Jesus rufen und fragte ihn: Bist du der König der Juden? 34 Jesus antwortete: Sagst du das von dir aus oder haben es dir andere über mich gesagt? 35 Pilatus entgegnete: Bin ich denn ein Jude? Dein Volk und die Hohepriester haben dich an mich ausgeliefert. Was hast du getan? 36 Jesus antwortete: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn mein Königtum von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Nun aber ist mein Königtum nicht von hier. 37 Da sagte Pilatus zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme. 38 Pilatus sagte zu ihm: Was ist Wahrheit? Nachdem er das gesagt hatte, ging er wieder zu den Juden hinaus und sagte zu ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm. 39 Ihr seid aber gewohnt, dass ich euch zum Paschafest einen freilasse. Wollt ihr also, dass ich euch den König der Juden freilasse? 40 Da schrien sie wieder: Nicht diesen, sondern Barabbas! Barabbas aber war ein Räuber.

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New International Version

Jesus arrested

1 When he had finished praying, Jesus left with his disciples and crossed the Kidron Valley. On the other side there was a garden, and he and his disciples went into it. 2 Now Judas, who betrayed him, knew the place, because Jesus had often met there with his disciples. 3 So Judas came to the garden, guiding a detachment of soldiers and some officials from the chief priests and the Pharisees. They were carrying torches, lanterns and weapons. 4 Jesus, knowing all that was going to happen to him, went out and asked them, ‘Who is it you want?’ 5 ‘Jesus of Nazareth,’ they replied. ‘I am he,’ Jesus said. (And Judas the traitor was standing there with them.) 6 When Jesus said, ‘I am he,’ they drew back and fell to the ground. 7 Again he asked them, ‘Who is it you want?’ ‘Jesus of Nazareth,’ they said. 8 Jesus answered, ‘I told you that I am he. If you are looking for me, then let these men go.’ 9 This happened so that the words he had spoken would be fulfilled: ‘I have not lost one of those you gave me.’ 10 Then Simon Peter, who had a sword, drew it and struck the high priest’s servant, cutting off his right ear. (The servant’s name was Malchus.) 11 Jesus commanded Peter, ‘Put your sword away! Shall I not drink the cup the Father has given me?’ 12 Then the detachment of soldiers with its commander and the Jewish officials arrested Jesus. They bound him 13 and brought him first to Annas, who was the father-in-law of Caiaphas, the high priest that year. 14 Caiaphas was the one who had advised the Jewish leaders that it would be good if one man died for the people.

Peter’s first denial

15 Simon Peter and another disciple were following Jesus. Because this disciple was known to the high priest, he went with Jesus into the high priest’s courtyard, 16 but Peter had to wait outside at the door. The other disciple, who was known to the high priest, came back, spoke to the servant-girl on duty there and brought Peter in. 17 ‘You aren’t one of this man’s disciples too, are you?’ she asked Peter. He replied, ‘I am not.’ 18 It was cold, and the servants and officials stood round a fire they had made to keep warm. Peter also was standing with them, warming himself.

The high priest questions Jesus

19 Meanwhile, the high priest questioned Jesus about his disciples and his teaching. 20 ‘I have spoken openly to the world,’ Jesus replied. ‘I always taught in synagogues or at the temple, where all the Jews come together. I said nothing in secret. 21 Why question me? Ask those who heard me. Surely they know what I said.’ 22 When Jesus said this, one of the officials near by slapped him in the face. ‘Is this the way you answer the high priest?’ he demanded. 23 ‘If I said something wrong,’ Jesus replied, ‘testify as to what is wrong. But if I spoke the truth, why did you strike me?’ 24 Then Annas sent him bound to Caiaphas the high priest.

Peter’s second and third denials

25 Meanwhile, Simon Peter was still standing there warming himself. So they asked him, ‘You aren’t one of his disciples too, are you?’ He denied it, saying, ‘I am not.’ 26 One of the high priest’s servants, a relative of the man whose ear Peter had cut off, challenged him, ‘Didn’t I see you with him in the garden?’ 27 Again Peter denied it, and at that moment a cock began to crow.

Jesus before Pilate

28 Then the Jewish leaders took Jesus from Caiaphas to the palace of the Roman governor. By now it was early morning, and to avoid ceremonial uncleanness they did not enter the palace, because they wanted to be able to eat the Passover. 29 So Pilate came out to them and asked, ‘What charges are you bringing against this man?’ 30 ‘If he were not a criminal,’ they replied, ‘we would not have handed him over to you.’ 31 Pilate said, ‘Take him yourselves and judge him by your own law.’ ‘But we have no right to execute anyone,’ they objected. 32 This took place to fulfil what Jesus had said about the kind of death he was going to die. 33 Pilate then went back inside the palace, summoned Jesus and asked him, ‘Are you the king of the Jews?’ 34 ‘Is that your own idea,’ Jesus asked, ‘or did others talk to you about me?’ 35 ‘Am I a Jew?’ Pilate replied. ‘Your own people and chief priests handed you over to me. What is it you have done?’ 36 Jesus said, ‘My kingdom is not of this world. If it were, my servants would fight to prevent my arrest by the Jewish leaders. But now my kingdom is from another place.’ 37 ‘You are a king, then!’ said Pilate. Jesus answered, ‘You say that I am a king. In fact, the reason I was born and came into the world is to testify to the truth. Everyone on the side of truth listens to me.’ 38 ‘What is truth?’ retorted Pilate. With this he went out again to the Jews gathered there and said, ‘I find no basis for a charge against him. 39 But it is your custom for me to release to you one prisoner at the time of the Passover. Do you want me to release “the king of the Jews”?’ 40 They shouted back, ‘No, not him! Give us Barabbas!’ Now Barabbas had taken part in an uprising.