Jesaja 42 | Einheitsübersetzung 2016 New International Version

Jesaja 42 | Einheitsübersetzung 2016

Einführung und Präsentation des Knechts als Bund und Licht

1 Siehe, das ist mein Knecht, den ich stütze; / das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, / er bringt den Nationen das Recht. 2 Er schreit nicht und lärmt nicht / und lässt seine Stimme nicht auf der Gasse erschallen. 3 Das geknickte Rohr zerbricht er nicht / und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; / ja, er bringt wirklich das Recht. 4 Er verglimmt nicht und wird nicht geknickt, / bis er auf der Erde das Recht begründet hat. / Auf seine Weisung warten die Inseln. 5 So spricht Gott, der HERR, / der den Himmel erschaffen und ausgespannt hat, / der die Erde gemacht hat und alles, was auf ihr wächst, der dem Volk auf ihr Atem gibt / und Geist allen, die auf ihr gehen. 6 Ich, der HERR, habe dich aus Gerechtigkeit gerufen, / ich fasse dich an der Hand. Ich schaffe und mache dich zum Bund mit dem Volk, / zum Licht der Nationen, 7 um blinde Augen zu öffnen, / Gefangene aus dem Kerker zu holen und die im Dunkel sitzen, / aus der Haft. 8 Ich bin der HERR, das ist mein Name; / ich überlasse die Ehre, die mir gebührt, keinem andern, / meinen Ruhm nicht den Götzen. 9 Siehe, das Frühere ist eingetroffen, / Neues kündige ich an. Noch ehe es zum Vorschein kommt, / mache ich es euch bekannt.

Das neue Lied

10 Singt dem HERRN ein neues Lied, / seinen Ruhm vom Ende der Erde her, die ihr das Meer befahrt, seine Fülle, / die Inseln und ihre Bewohner! 11 Die Wüste und ihre Städte sollen sich freuen, / die Dörfer, die Kedar bewohnt. Die Bewohner von Sela sollen singen vor Freude / und jubeln auf den Gipfeln der Berge. 12 Sie sollen dem HERRN die Ehre geben, / sein Lob auf den Inseln verkünden.*

Macht Gottes

13 Der HERR zieht in den Kampf wie ein Held, / er entfacht seine Leidenschaft wie ein Krieger. Er erhebt den Schlachtruf und schreit, / er zeigt sich als Held gegenüber den Feinden. 14 Ich hatte sehr lange geschwiegen, / ich war still und hielt mich zurück. Wie eine Gebärende will ich nun schreien, / ich stöhne und ringe um Luft. 15 Die Berge und Hügel dörre ich aus / und lasse ihr Gras völlig vertrocknen. Flüsse mache ich zu Inseln / und Teiche lege ich trocken. 16 Blinde führe ich auf Wegen, die sie nicht kennen, / auf unbekannten Pfaden lasse ich sie wandern. Die Finsternis vor ihren Augen mache ich zu Licht; / was krumm ist, mache ich gerade. Das sind die Taten, die ich vollbringe, / und ich lasse davon nicht mehr ab. 17 Alle müssen weichen und werden beschämt, / die auf Götzenbilder vertrauen, die zu gegossenen Bildern sagen: / Ihr seid unsere Götter.

Israel, der blinde und taube Knecht Gottes

18 Ihr, die ihr taub seid, hört, / ihr Blinden, blickt auf und seht her! 19 Wer ist so blind wie mein Knecht / und so taub wie der Bote, den ich sende? Wer ist so blind wie der Wiederhergestellte / und so blind wie der Knecht des HERRN?* 20 Vieles hast du gesehen, aber es nicht beachtet; / die Ohren sind offen und doch hört er nicht. 21 Dem HERRN hat es um seiner Gerechtigkeit willen gefallen, / die Weisung groß und herrlich zu machen. 22 Doch es ist ein beraubtes, ausgeplündertes Volk, / gefangen in Kerkern, in Gefängnissen verschwunden. Sie sind zur Beute geworden / und niemand rettet; zur Plünderung und niemand sagt: / Gib zurück! 23 Wer von euch vernimmt diese Worte, / wer merkt auf und hört künftig darauf? 24 Wer lieferte Jakob der Plünderung aus / und Israel denen, die Beute machen? War es nicht der HERR, / gegen den sie sündigten? Sie wollten nicht auf seinen Wegen gehen, / sie hörten nicht auf seine Weisung. 25 Da goss er über sie seinen glühenden Zorn aus / und den Schrecken des Krieges: Ringsum hat er sie umlodert, / doch sie merkten es nicht; du hast sie in Brand gesetzt, / doch sie nahmen es sich nicht zu Herzen.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

New International Version

The servant of the Lord

1 ‘Here is my servant, whom I uphold, my chosen one in whom I delight; I will put my Spirit on him, and he will bring justice to the nations. 2 He will not shout or cry out, or raise his voice in the streets. 3 A bruised reed he will not break, and a smouldering wick he will not snuff out. In faithfulness he will bring forth justice; 4 he will not falter or be discouraged till he establishes justice on earth. In his teaching the islands will put their hope.’ 5 This is what God the Lord says – the Creator of the heavens, who stretches them out, who spreads out the earth with all that springs from it, who gives breath to its people, and life to those who walk on it: 6 ‘I, the Lord, have called you in righteousness; I will take hold of your hand. I will keep you and will make you to be a covenant for the people and a light for the Gentiles, 7 to open eyes that are blind, to free captives from prison and to release from the dungeon those who sit in darkness. 8 ‘I am the Lord; that is my name! I will not yield my glory to another or my praise to idols. 9 See, the former things have taken place, and new things I declare; before they spring into being I announce them to you.’

Song of praise to the Lord

10 Sing to the Lord a new song, his praise from the ends of the earth, you who go down to the sea, and all that is in it, you islands, and all who live in them. 11 Let the wilderness and its towns raise their voices; let the settlements where Kedar lives rejoice. Let the people of Sela sing for joy; let them shout from the mountaintops. 12 Let them give glory to the Lord and proclaim his praise in the islands. 13 The Lord will march out like a champion, like a warrior he will stir up his zeal; with a shout he will raise the battle cry and will triumph over his enemies. 14 ‘For a long time I have kept silent, I have been quiet and held myself back. But now, like a woman in childbirth, I cry out, I gasp and pant. 15 I will lay waste the mountains and hills and dry up all their vegetation; I will turn rivers into islands and dry up the pools. 16 I will lead the blind by ways they have not known, along unfamiliar paths I will guide them; I will turn the darkness into light before them and make the rough places smooth. These are the things I will do; I will not forsake them. 17 But those who trust in idols, who say to images, “You are our gods,” will be turned back in utter shame.

Israel blind and deaf

18 ‘Hear, you deaf; look, you blind, and see! 19 Who is blind but my servant, and deaf like the messenger I send? Who is blind like the one in covenant with me, blind like the servant of the Lord? 20 You have seen many things, but you pay no attention; your ears are open, but you do not listen.’ 21 It pleased the Lord for the sake of his righteousness to make his law great and glorious. 22 But this is a people plundered and looted, all of them trapped in pits or hidden away in prisons. They have become plunder, with no-one to rescue them; they have been made loot, with no-one to say, ‘Send them back.’ 23 Which of you will listen to this or pay close attention in time to come? 24 Who handed Jacob over to become loot, and Israel to the plunderers? Was it not the Lord, against whom we have sinned? For they would not follow his ways; they did not obey his law. 25 So he poured out on them his burning anger, the violence of war. It enveloped them in flames, yet they did not understand; it consumed them, but they did not take it to heart.