Jesaja 14 | Einheitsübersetzung 2016 New International Version

Jesaja 14 | Einheitsübersetzung 2016

Spottlied auf den König von Babel

1 Der HERR wird sich Jakobs erbarmen und Israel von Neuem erwählen. Er wird ihnen Ruhe gewähren auf ihrem Boden; Fremde gesellen sich ihnen bei und schließen sich dem Haus Jakob an. 2 Völker werden sie nehmen und sie an ihren Ort bringen und das Haus Israel wird sie sich als Erbbesitz zu eigen machen, auf dem Boden des HERRN zu Knechten und Mägden. Sie werden die gefangen halten, die sie gefangen hielten, und ihre Antreiber niedertreten. 3 Und wenn der HERR dir Ruhe gewährt von deinem Leiden, von deiner Unruhe und der harten Knechtschaft, mit der du geknechtet warst, 4 dann wirst du auf den König von Babel dieses Spottlied anstimmen und sagen: Wie fand der Antreiber ein Ende, / zu Ende ist der Übermut. 5 Der HERR hat den Stab der Frevler zerbrochen, / den Stock der Herrschenden, 6 der Völker schlug im Grimm - / mit Schlägen ohne Unterlass, der Nationen in seinem Zorn zertrat - / mit schonungsloser Verfolgung. 7 Die ganze Erde ist zur Ruhe gekommen, / sie wurde still. Sie brachen in Jubel aus. 8 Auch die Zypressen, die Zedern des Libanon / freuten sich über dich: Seitdem du daliegst, kommt keiner mehr herauf, / um uns zu fällen. 9 Das Totenreich drunten bebte dir / und deiner Ankunft entgegen. Deinetwegen weckte es die Totengeister auf, / alle Anführer der Erde; von ihren Thronen ließ es aufstehen / alle Könige der Nationen. 10 Sie alle antworten und sagen zu dir: / Auch du bist kraftlos geworden wie wir, / uns bist du gleich geworden. 11 Hinabgestürzt zur Unterwelt ist dein Hochmut, / der Klang deiner Harfen. Unter dir sind Maden ausgebreitet / und Würmer sind deine Decke. 12 Wie bist du vom Himmel gefallen, / Strahlender, du Sohn der Morgenröte. Wie bist du zu Boden geschmettert, / du Bezwinger der Nationen. 13 Du aber hattest in deinem Herzen gesagt: / Den Himmel will ich ersteigen, hoch über den Sternen Gottes / meinen Thron aufrichten. Ich will mich niedersetzen auf dem Versammlungsberg, / im äußersten Norden. 14 Ich will über Wolkenhöhen emporsteigen, / dem Höchsten will ich mich gleichstellen. 15 Doch in die Unterwelt wirst du hinabgestürzt, / in die tiefste Grube. 16 Die dich sehen, starren dich an / und überlegen: Ist das der Mann, der die Erde erzittern, / Königreiche erbeben ließ? 17 Der die Erde zur Wüste gemacht hat, / ihre Städte zerstörte / und seine Gefangenen nicht nach Hause entließ? 18 Alle Könige der Nationen ruhen in Ehren, / jeder in seinem Haus; 19 du aber bist hingeworfen fern von deinem Grab, / wie ein verachteter Spross, mit Erschlagenen bedeckt, / vom Schwert Durchbohrten, / die in steinerne Grüfte hinabsteigen / wie ein zertretener Leichnam. 20 Mit ihnen bist du nicht vereint im Grab, / denn du hast dein Land zugrunde gerichtet, / hingemordet dein eigenes Volk; die Brut von Übeltätern / wird in Ewigkeit nicht mehr genannt werden. 21 Richtet die Schlachtbank her für seine Söhne / wegen der Schuld ihrer Väter, damit sie nicht aufstehen, um die Welt in Besitz zu nehmen / und die Fläche des Erdkreises mit Städten zu füllen!

Gottesspruch gegen Babel

22 Ich werde gegen sie aufstehen - Spruch des HERRN der Heerscharen - und werde von Babel Namen und Überrest ausrotten, Nachkommen und Nachfahren - Spruch des HERRN. 23 Ich mache es zum Besitz für die Eulen und zu Wassertümpeln; ich fege es hinweg mit dem Besen der Vernichtung - Spruch des HERRN der Heerscharen.

Gottesschwur gegen Assur

24 Der HERR der Heerscharen hat geschworen: / Wie ich es erdacht habe, so geschieht es; / wie ich es plante, so kommt es zustande: 25 Assur in meinem Land zu zerbrechen - / und auf meinen Bergen will ich es zertreten. Dann weicht von ihnen sein Joch / und seine Last weicht von ihrer Schulter. 26 Das ist der Plan, der für die ganze Erde beschlossen ist, / das ist die Hand, die über alle Nationen ausgestreckt ist. 27 Denn der HERR der Heerscharen hat es beschlossen. / Wer kann es vereiteln? Seine Hand ist ausgestreckt. / Wer will sie zurückbiegen?

Spruch über Philistäa

28 Im Todesjahr des Königs Ahas erging dieser Ausspruch: 29 Freue dich nicht, ganz Philistäa, / weil der Stock zerbrochen ist, der dich schlug; denn aus der Wurzel der Schlange geht eine Natter hervor / und ihre Frucht ist ein geflügelter Seraf. 30 Dann werden die Schwächsten der Schwachen Weide finden / und die Armen in Sicherheit lagern; deine Wurzel aber werde ich durch Hunger töten / und man wird deinen Rest umbringen.* 31 Heul auf, Tor! Schrei auf, Stadt! / Verzage, ganz Philistäa! Denn von Norden kommt Rauch / und keiner entfernt sich aus den Reihen seines Heeres. 32 Und was antwortet man den Gesandten einer solchen Nation? / Der HERR hat Zion gegründet, / in ihr finden die Armen seines Volkes Zuflucht.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

New International Version
1 The Lord will have compassion on Jacob; once again he will choose Israel and will settle them in their own land. Foreigners will join them and unite with the descendants of Jacob. 2 Nations will take them and bring them to their own place. And Israel will take possession of the nations and make them male and female servants in the Lord’s land. They will make captives of their captors and rule over their oppressors. 3 On the day the Lord gives you relief from your suffering and turmoil and from the harsh labour forced on you, 4 you will take up this taunt against the king of Babylon: How the oppressor has come to an end! How his fury* has ended! 5 The Lord has broken the rod of the wicked, the sceptre of the rulers, 6 which in anger struck down peoples with unceasing blows, and in fury subdued nations with relentless aggression. 7 All the lands are at rest and at peace; they break into singing. 8 Even the junipers and the cedars of Lebanon gloat over you and say, ‘Now that you have been laid low, no-one comes to cut us down.’ 9 The realm of the dead below is all astir to meet you at your coming; it rouses the spirits of the departed to greet you – all those who were leaders in the world; it makes them rise from their thrones – all those who were kings over the nations. 10 They will all respond, they will say to you, ‘You also have become weak, as we are; you have become like us.’ 11 All your pomp has been brought down to the grave, along with the noise of your harps; maggots are spread out beneath you and worms cover you. 12 How you have fallen from heaven, morning star, son of the dawn! You have been cast down to the earth, you who once laid low the nations! 13 You said in your heart, ‘I will ascend to the heavens; I will raise my throne above the stars of God; I will sit enthroned on the mount of assembly, on the utmost heights of Mount Zaphon.* 14 I will ascend above the tops of the clouds; I will make myself like the Most High.’ 15 But you are brought down to the realm of the dead, to the depths of the pit. 16 Those who see you stare at you, they ponder your fate: ‘Is this the man who shook the earth and made kingdoms tremble, 17 the man who made the world a wilderness, who overthrew its cities and would not let his captives go home?’ 18 All the kings of the nations lie in state, each in his own tomb. 19 But you are cast out of your tomb like a rejected branch; you are covered with the slain, with those pierced by the sword, those who descend to the stones of the pit. Like a corpse trampled underfoot, 20 you will not join them in burial, for you have destroyed your land and killed your people. Let the offspring of the wicked never be mentioned again. 21 Prepare a place to slaughter his children for the sins of their ancestors; they are not to rise to inherit the land and cover the earth with their cities. 22 ‘I will rise up against them,’ declares the Lord Almighty. ‘I will wipe out Babylon’s name and survivors, her offspring and descendants,’ declares the Lord. 23 ‘I will turn her into a place for owls and into swampland; I will sweep her with the broom of destruction,’ declares the Lord Almighty. 24 The Lord Almighty has sworn, ‘Surely, as I have planned, so it will be, and as I have purposed, so it will happen. 25 I will crush the Assyrian in my land; on my mountains I will trample him down. His yoke will be taken from my people, and his burden removed from their shoulders.’ 26 This is the plan determined for the whole world; this is the hand stretched out over all nations. 27 For the Lord Almighty has purposed, and who can thwart him? His hand is stretched out, and who can turn it back?

A prophecy against the Philistines

28 This prophecy came in the year King Ahaz died: 29 Do not rejoice, all you Philistines, that the rod that struck you is broken; from the root of that snake will spring up a viper, its fruit will be a darting, venomous serpent. 30 The poorest of the poor will find pasture, and the needy will lie down in safety. But your root I will destroy by famine; it will slay your survivors. 31 Wail, you gate! Howl, you city! Melt away, all you Philistines! A cloud of smoke comes from the north, and there is not a straggler in its ranks. 32 What answer shall be given to the envoys of that nation? ‘The Lord has established Zion, and in her his afflicted people will find refuge.’