Jeremia 12 | Einheitsübersetzung 2016
1Du bleibst im Recht, HERR, auch wenn ich mit dir streite; / dennoch muss ich mit dir rechten.
Warum haben die Frevler Erfolg, / weshalb können alle Abtrünnigen sorglos sein?2Du hast sie eingepflanzt und sie schlagen Wurzel, / sie wachsen heran und bringen auch Frucht.
Nahe bist du ihrem Mund, / aber fern von ihrem Inneren.3Du jedoch, HERR, kennst und siehst mich; / du hast mein Herz erprobt, / ob es bei dir ist.
Raff sie weg wie Schafe zum Schlachten, / sondere sie aus für den Tag des Mordens!4Wie lange noch soll das Land vertrocknen, / das Grün auf allen Feldern verdorren?
Wegen der Bosheit seiner Bewohner schwinden / Vieh und Vögel dahin, / denn sie sagen: Er sieht unsre Zukunft nicht. -5Wenn schon der Wettlauf mit Fußgängern dich ermüdet, / wie willst du mit Pferden um die Wette laufen?
Wenn du nur im friedlichen Land dich sicher fühlst, / wie wirst du dich verhalten im Dickicht des Jordan?6Selbst deine Brüder und das Haus deines Vaters handeln treulos an dir; / auch sie schreien laut hinter dir her.
Trau ihnen nicht, / selbst wenn sie freundlich mit dir reden!
Klage Gottes über sein Land und die Anklage der Hirten
7Ich verlasse mein Haus, / ich verstoße mein Erbteil.
Meinen Herzensliebling gebe ich preis / in die Hand seiner Feinde.8Mein Erbteil wandte sich gegen mich / wie ein Löwe im Wald.
Es erhob gegen mich seine Stimme; / deshalb bin ich ihm feind.9Ist mir mein Erbteil zur Höhle einer Hyäne geworden, / dass Raubvögel es umlagern?
Auf, sammelt euch, alle Tiere des Feldes, / kommt zum Fraß!10Viele Hirten / haben meinen Weinberg verwüstet,
mein Feld zertreten, / mein prächtiges Feld zur öden Wüste gemacht.11Man hat es in dürres Ödland verwandelt, / verwüstet trauert es vor mir.
Das ganze Land ist verödet, / doch keiner nimmt sich das zu Herzen.12Über alle Hügel der Steppe / drangen Verderber ein;
denn ein Schwert frisst für den HERRN von einem Ende des Landes zum andern Ende des Landes. / Es gibt keinen Frieden für alles Fleisch.13Sie haben Weizen gesät und Dornen geerntet, / sie haben sich abgemüht, es hat ihnen nichts genützt.
Werdet beschämt von euren Erträgen / wegen des glühenden Zornes des HERRN!
Gericht und Heil über die Nachbarvölker Israels
14So spricht der HERR über alle meine bösen Nachbarn, die das Erbteil antasten, das ich meinem Volk Israel zum Erbe gegeben habe: Siehe, ich reiße sie von ihrem Boden aus; doch auch das Haus Juda reiße ich aus ihrer Mitte.15Und es wird sein: Nachdem ich sie ausgerissen habe, will ich umkehren und mich ihrer erbarmen und ich werde sie zurückbringen, einen jeden in sein Erbteil und jeden in seine Heimat.16Und es wird sein: Wenn sie wirklich die Wege meines Volkes lernen, sodass sie bei meinem Namen schwören: So wahr der HERR lebt!, wie sie vorher mein Volk gelehrt hatten, beim Baal zu schwören, dann sollen sie inmitten meines Volkes wieder aufgebaut werden.17Gehorchen sie jedoch nicht, so werde ich dieses Volk völlig ausreißen und vernichten - Spruch des HERRN.
New International Version
Jeremiah’s complaint
1You are always righteous, Lord, when I bring a case before you. Yet I would speak with you about your justice: why does the way of the wicked prosper? Why do all the faithless live at ease?2You have planted them, and they have taken root; they grow and bear fruit. You are always on their lips but far from their hearts.3Yet you know me, Lord; you see me and test my thoughts about you. Drag them off like sheep to be butchered! Set them apart for the day of slaughter!4How long will the land lie parched and the grass in every field be withered? Because those who live in it are wicked, the animals and birds have perished. Moreover, the people are saying, ‘He will not see what happens to us.’
God’s answer
5‘If you have raced with men on foot and they have worn you out, how can you compete with horses? If you stumble* in safe country, how will you manage in the thickets by* the Jordan?6Your relatives, members of your own family – even they have betrayed you; they have raised a loud cry against you. Do not trust them, though they speak well of you.7‘I will forsake my house, abandon my inheritance; I will give the one I love into the hands of her enemies.8My inheritance has become to me like a lion in the forest. She roars at me; therefore I hate her.9Has not my inheritance become to me like a speckled bird of prey that other birds of prey surround and attack? Go and gather all the wild beasts; bring them to devour.10Many shepherds will ruin my vineyard and trample down my field; they will turn my pleasant field into a desolate wasteland.11It will be made a wasteland, parched and desolate before me; the whole land will be laid waste because there is no-one who cares.12Over all the barren heights in the desert destroyers will swarm, for the sword of the Lord will devour from one end of the land to the other; no-one will be safe.13They will sow wheat but reap thorns; they will wear themselves out but gain nothing. They will bear the shame of their harvest because of the Lord’s fierce anger.’14This is what the Lord says: ‘As for all my wicked neighbours who seize the inheritance I gave to my people Israel, I will uproot them from their lands and I will uproot the people of Judah from among them.15But after I uproot them, I will again have compassion and will bring each of them back to their own inheritance and their own country.16And if they learn well the ways of my people and swear by my name, saying, “As surely as the Lord lives” – even as they once taught my people to swear by Baal – then they will be established among my people.17But if any nation does not listen, I will completely uproot and destroy it,’ declares the Lord.
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