Psalm 90 | Einheitsübersetzung 2016 Neue Genfer Übersetzung

Psalm 90 | Einheitsübersetzung 2016

DAS VIERTE BUCH

Der ewige Gott – der vergängliche Mensch

1 Ein Bittgebet des Mose, des Mannes Gottes. O Herr, du warst uns Wohnung von Geschlecht zu Geschlecht. 2 Ehe geboren wurden die Berge, / ehe du unter Wehen hervorbrachtest Erde und Erdkreis, bist du Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. 3 Zum Staub zurückkehren lässt du den Menschen, du sprichst: Ihr Menschenkinder, kehrt zurück! 4 Denn tausend Jahre sind in deinen Augen wie der Tag, der gestern vergangen ist, wie eine Wache in der Nacht. 5 Du raffst sie dahin, sie werden wie Schlafende. Sie gleichen dem Gras, das am Morgen wächst: 6 Am Morgen blüht es auf und wächst empor, am Abend wird es welk und verdorrt. 7 Ja, unter deinem Zorn schwinden wir hin, durch deine Zornesglut werden wir starr vor Schrecken. 8 Unsere Sünden hast du vor dich hingestellt, unsere verborgene Schuld in das Licht deines Angesichts. 9 Ja, unter deinem Grimm gehen all unsere Tage dahin, wir beenden unsere Jahre wie einen Seufzer. 10 Die Zeit unseres Lebens währt siebzig Jahre, wenn es hochkommt, achtzig. Das Beste daran ist nur Mühsal und Verhängnis, schnell geht es vorbei, wir fliegen dahin. 11 Wer erkennt die Macht deines Zorns und fürchtet deinen Grimm?* 12 Unsere Tage zu zählen, lehre uns! Dann gewinnen wir ein weises Herz. 13 Kehre doch um, HERR! - Wie lange noch? Um deiner Knechte willen lass es dich reuen! 14 Sättige uns am Morgen mit deiner Huld! Dann wollen wir jubeln und uns freuen all unsre Tage. 15 Erfreue uns so viele Tage, wie du uns gebeugt hast, so viele Jahre, wie wir Unheil sahn. 16 Dein Wirken werde sichtbar an deinen Knechten und deine Pracht an ihren Kindern. 17 Güte und Schönheit des Herrn, unseres Gottes, sei über uns! / Lass gedeihen das Werk unserer Hände, ja, das Werk unserer Hände lass gedeihn!

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

Neue Genfer Übersetzung

Gott ist unsere Zuflucht

1 Ein Gebet von Mose, dem Mann Gottes. Herr, eine Zuflucht bist du uns gewesen, wo man sicher wohnen kann, du warst es für uns durch alle Generationen. 2 Ehe die Berge geboren wurden, ehe du die Erde mit ihren Lebensräumen hervorbrachtest – da warst du, Gott, schon da von Ewigkeit zu Ewigkeit. 3 Die sterblichen Menschen lässt du zu Staub werden und sprichst: »Kehrt zum Staub zurück, ihr Menschenkinder!« 4 Denn tausend Jahre sind in deinen Augen so kurz wie ein gerade vergangener Tag* – sie sind nicht länger als ein paar Stunden in der Nacht*. 5 Du reißt die Menschen aus dem Leben, sie entschlafen, sie sind so vergänglich wie frisch emporgewachsenes Gras*, 6 das am Morgen sprießt und blüht und am Abend welkt und verdorrt. 7 Ja, wir vergehen durch deinen Grimm, wir erschrecken, wenn dein Zorn uns trifft. 8 Du führst dir unsere Vergehen vor Augen, selbst unsere verborgenen Sünden kommen vor dir ans Licht. 9 Ach, alle unsere Tage schwinden dahin, weil dein Zorn auf uns lastet, wir durchleben unsere Jahre so rasch, als wären sie ein kurzer Seufzer. 10 Unser Leben dauert siebzig Jahre, und wenn wir noch Kraft haben, dann auch achtzig Jahre. Und was uns daran so wichtig erschien*, ist letztlich nur Mühe und trügerische Sicherheit. Denn schnell eilen unsere Tage vorüber, als flögen wir davon. 11 Wer aber erkennt wirklich, wie gewaltig dein Zorn und dein Grimm ist? Wer begreift, welche Ehrfurcht dir gebührt?* 12 Lehre uns zu bedenken, wie wenig Lebenstage uns bleiben, damit wir ein Herz voll Weisheit erlangen! 13 HERR, wende dich uns wieder zu! Wie lange hält dein Zorn noch an? Erbarme dich über alle, die dir dienen! 14 Schenk uns schon am Morgen deine reiche Gnade!* Dann werden wir jubeln und uns freuen unser Leben lang. 15 Erfreue uns nun eben so viele Tage, wie du uns bisher gedemütigt hast – für die Jahre, in denen wir Schlimmes erleben mussten, gib uns nun gute Jahre! 16 Lass deine Diener dein mächtiges Handeln erleben, über ihren Kindern lass deine Herrlichkeit sichtbar werden! 17 So zeige sich nun an uns die Freundlichkeit des Herrn, unseres Gottes! Gib dem Bestand, was wir mit eigenen Händen tun, ja, fördere unserer Hände Arbeit!