Psalm 49 | Einheitsübersetzung 2016 Neue Genfer Übersetzung

Psalm 49 | Einheitsübersetzung 2016

Vergänglichkeit des Menschen und seine Aufnahme bei Gott

1 Für den Chormeister. Ein Psalm der Korachiter. 2 Hört dies an, ihr Völker alle, vernehmt es, alle Bewohner der Welt, 3 ihr Leute aus dem Volk und vom Adel, Reiche und Arme zusammen! 4 Mein Mund spreche weise Worte; was mein Herz ersinnt, sei voller Einsicht. 5 Ich wende mein Ohr einem Sprichwort zu, ich enthülle mein Rätsel beim Leierspiel. 6 Warum soll ich mich in bösen Tagen fürchten, wenn mich die Schuld meiner Tritte umgibt? 7 Sie verlassen sich ganz auf ihren Besitz und rühmen sich ihres großen Reichtums. 8 Doch kann keiner einen Bruder auslösen, an Gott für ihn ein Sühnegeld zahlen 9 - für ihr Leben ist jeder Kaufpreis zu hoch, für immer muss man davon abstehn -, 10 dass man auf ewig weiterlebt und niemals das Grab schaut. 11 Denn man sieht: Weise sterben; / gemeinsam gehen Tor und Narr zugrunde und lassen andern ihren Reichtum. 12 Sie meinen, ihre Häuser bestehen auf ewig, / ihre Wohnungen von Geschlecht zu Geschlecht, nannten sie auch Länder nach ihrem Namen.* 13 Doch der Mensch bleibt nicht in seiner Pracht; er gleicht dem Vieh, das verstummt. 14 So geht es denen, die auf sich selbst vertrauen, und nach ihnen denen, die sich in großen Worten gefallen. [Sela] 15 Sie sind in die Unterwelt gesetzt wie Schafe. / Es weidet sie der Tod. Es herrschten über sie Redliche am Morgen. Und ihr Fels ist da, um die Unterwelt schwinden zu lassen von seiner Wohnung.* 16 Doch Gott wird mich auslösen aus der Gewalt der Unterwelt, ja, er nimmt mich auf. [Sela] 17 Lass dich nicht beirren, wenn einer reich wird und die Herrlichkeit seines Hauses sich mehrt; 18 denn im Tod nimmt er das alles nicht mit, seine Herrlichkeit steigt nicht mit ihm hinab. 19 Preist er sich im Leben auch glücklich: Man lobt dich, weil du es dir wohl sein lässt, 20 so muss er doch zur Schar seiner Väter hinab, die das Licht nicht mehr erblicken. 21 Der Mensch in Pracht, doch ohne Einsicht, er gleicht dem Vieh, das verstummt.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

Neue Genfer Übersetzung

Vom Tod kann sich keiner freikaufen

1 Für den Dirigenten*. Von den Korachitern*. Ein Psalm. 2 Hört diese Botschaft, all ihr Völker, horcht auf, ihr Menschen dieser Welt, 3 ihr Einfachen und ihr Vornehmen, ihr Reichen und ihr Armen gleichermaßen! 4 Mein Mund soll eine Fülle an Weisheit verkünden, und mein Herz bemüht sich um Einsicht. 5 Ich selbst habe mein Ohr für Sprüche der Weisheit geöffnet, und zum Klang der Zither will ich ihre Bedeutung enträtseln.* 6 Warum sollte ich mich fürchten in schweren Tagen? Warum sollte ich Angst haben vor Menschen, deren Bosheit mich verfolgt? 7 Sie vertrauen auf ihr Vermögen und brüsten sich mit ihrem großen Reichtum. 8 Doch kein Mensch kann das Leben eines anderen mit Geld verlängern, niemand kann sich bei Gott vom Tod freikaufen.* 9 Aller Reichtum der Welt wäre nicht genug! Jeder Mensch muss den Wunsch aufgeben, 10 für immer weiter zu leben und vom Grab verschont zu bleiben. 11 Ja, es ist offensichtlich: So wie die Weisen einmal sterben werden, müssen auch die Törichten und die Dummen ihr Leben lassen, und all ihr Vermögen fällt anderen zu. 12 Sie bilden sich ein, ihre Häuser seien für die Ewigkeit gebaut und ihre Wohnsitze blieben auch in allen künftigen Generationen erhalten.* Große Ländereien haben sie erworben und nach sich selbst benannt. 13 Doch selbst ein Mensch im größten Prunk hat hier keine Bleibe auf ewig. Am Ende unterscheidet er sich nicht vom Vieh, dem irgendwann das Leben genommen wird. 14 Ja, so wird es all denen ergehen, die unerschütterlich auf sich selbst vertrauen. Und nicht anders sieht das Ende derer aus, die ihren Worten Beifall spenden.* //* 15 Wie ein Hirte seine Schafe weidet, so führt sie der Tod in das Totenreich, dann bricht der Tag an, an dem die aufrichtigen Menschen über sie triumphieren. Ihr Körper verwest im Totenreich, und ihre prächtigen Häuser auf Erden verfallen.* 16 Mich aber wird Gott erlösen und den Klauen des Todes entreißen, er wird mich zu sich holen und bei sich aufnehmen*. // 17 Sei nicht beunruhigt, wenn ein Mensch immer reicher und sein Haus immer prunkvoller wird. 18 Denn nichts von allem kann er im Sterben mitnehmen, nichts von seiner ganzen Pracht folgt ihm über die Schwelle des Todes*. 19 Zu Lebzeiten mag er sich selbst* beglückwünschen – und von anderen wird man ja sowieso gefeiert, wenn man das Leben zu genießen versteht – 20 er wird dennoch dorthin kommen, wo schon seine Vorfahren versammelt sind. Sie alle sehen nie mehr das Licht. 21 Ja, ein Mensch im größten Prunk, der keine Einsicht hat, unterscheidet sich am Ende nicht vom Vieh, dem irgendwann das Leben genommen wird. //