Psalm 31 | Einheitsübersetzung 2016 Neue Genfer Übersetzung

Psalm 31 | Einheitsübersetzung 2016

Gott, die sichere Zuflucht

1 Für den Chormeister. Ein Psalm Davids. 2 HERR, bei dir habe ich mich geborgen. / Lass mich nicht zuschanden werden in Ewigkeit; rette mich in deiner Gerechtigkeit! 3 Neige dein Ohr mir zu, erlöse mich eilends! Sei mir ein schützender Fels, / ein festes Haus, mich zu retten! 4 Denn du bist mein Fels und meine Festung; um deines Namens willen wirst du mich führen und leiten. 5 Du wirst mich befreien / aus dem Netz, das sie mir heimlich legten; denn du bist meine Zuflucht. 6 In deine Hand lege ich voll Vertrauen meinen Geist; du hast mich erlöst, HERR, du Gott der Treue. 7 Verhasst waren mir, die nichtige Götzen verehren, ich setze auf den HERRN mein Vertrauen. 8 Ich will jubeln und deiner Huld mich freuen; denn du hast mein Elend angesehn, / du kanntest die Ängste meiner Seele. 9 Du hast mich nicht preisgegeben der Hand meines Feindes, du stelltest meine Füße in weiten Raum. 10 HERR, sei mir gnädig, denn mir ist angst; vor Gram sind mir Auge, Seele und Leib zerfallen. 11 In Kummer schwand mein Leben dahin, meine Jahre vor Seufzen. Meine Kraft ist ermattet wegen meiner Sünde, meine Glieder sind zerfallen. 12 Vor all meinen Bedrängern wurde ich zum Spott, zum Spott sogar für meine Nachbarn. Meinen Freunden wurde ich zum Schrecken, wer mich auf der Straße sieht, der flieht vor mir. 13 Ich bin dem Gedächtnis entschwunden wie ein Toter, bin geworden wie ein zerbrochenes Gefäß. 14 Ich hörte das Zischeln der Menge - Grauen ringsum. Sie taten sich gegen mich zusammen; / sie sannen darauf, mir das Leben zu rauben. 15 Ich aber, HERR, ich habe dir vertraut, ich habe gesagt: Mein Gott bist du. 16 In deiner Hand steht meine Zeit; entreiß mich der Hand meiner Feinde und Verfolger! 17 Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht, hilf mir in deiner Huld! 18 Lass mich nicht zuschanden werden, HERR, denn ich habe zu dir gerufen! Zuschanden werden sollen die Frevler, sie sollen verstummen in der Totenwelt. 19 Jeder Mund, der lügt, soll sich schließen, der Mund, der frech gegen den Gerechten redet, / hochmütig und verächtlich. 20 Wie groß ist deine Güte, die du bewahrt hast für alle, die dich fürchten; du hast sie denen erwiesen, die sich vor den Menschen bei dir bergen. 21 Du verbirgst sie im Schutz deines Angesichts vor den Verschwörungen der Leute. In einer Hütte bewahrst du sie vor dem Gezänk der Zungen. 22 Gepriesen sei der HERR, denn er hat seine Huld wunderbar an mir erwiesen / in einer befestigten Stadt. 23 Ich aber sagte in meiner Angst: Ich bin verstoßen aus deinen Augen. Doch du hast mein lautes Flehen gehört, als ich zu dir um Hilfe rief. 24 Liebt den HERRN, all seine Frommen! Seine Getreuen behütet der HERR, / doch reichlich vergilt er dem, der hochmütig handelt. 25 Euer Herz sei stark und unverzagt, ihr alle, die ihr den HERRN erwartet.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

Neue Genfer Übersetzung

Alle Zeiten meines Lebens sind in deiner Hand

1 Für den Dirigenten*. Ein Psalm Davids. 2 Bei dir, HERR, habe ich Zuflucht gefunden. Lass mich nie in Schande geraten! Erweise mir deine Treue und rette mich!* 3 Neige dich zu mir herab und schenke meinem Rufen ein offenes Ohr! Befreie mich doch schnell aus meiner Not! Sei mir ein Fels, bei dem ich Schutz finde, eine Festung auf hohem Berg! Rette mich! 4 Ja, du bist mein Fels und meine Burg! Du wirst mich führen und leiten – dafür stehst du mit deinem Namen ein.* 5 Befreie mich aus der Falle, die meine Feinde mir hinterhältig gestellt haben! Du bist mein Schutz. 6 In deine Hände gebe ich meinen Geist. Du hast mich erlöst, HERR, du treuer Gott! 7 Ich verabscheue* alle, die nutzlose Götzen verehren, und ich selbst vertraue ganz dem HERRN. 8 Voller Freude juble ich über deine Gnade: Du kennst mein Elend, kümmerst dich um meine Nöte, die so schwer auf meiner Seele liegen. 9 Du hast mich nicht in die Hand meiner Feinde gegeben, weiten Raum hast du vor mir geschaffen. 10 Sei du mir auch in Zukunft gnädig, HERR! Noch bin ich in großer Bedrängnis, sind meine Augen trüb vor Traurigkeit, erschöpft bin ich an Leib und Seele. 11 Voller Kummer schwindet mein Leben dahin, mit Stöhnen sehe ich zu, wie meine Jahre verrinnen. Eigene Schuld* hat mir die Kraft genommen. Meine Glieder sind wie gelähmt. 12 Meine Feinde haben dafür gesorgt, dass ich Hohn und Spott von meinen Nachbarn ernte. Meine Bekannten schrecken vor mir zurück; wer mich auf der Straße sieht, geht mir eilig aus dem Weg. 13 Man hat mich vergessen, aus der Erinnerung verdrängt wie einen längst Verstorbenen. Ich komme mir vor wie ein ausgedientes Gefäß, das man zum Abfall wirft. 14 Ich höre ja genau, was viele tuscheln. Grauenhaft, was um mich vorgeht!* Da schmieden Leute miteinander Pläne gegen mich und haben dabei nur das eine Ziel: sie wollen mir das Leben nehmen. 15 Ich aber, HERR, vertraue auf dich! Ich sage es und halte daran fest: »Du bist mein Gott!« 16 Alle Zeiten meines Lebens sind in deiner Hand. Rette mich auch jetzt aus der Gewalt meiner Feinde und vor denen, die mich verfolgen! 17 Wende dein Angesicht mir, deinem Diener, freundlich zu!* Sei mir gnädig und rette mich! 18 HERR, weil ich dich anrufe, lass mich nicht in Schande geraten – die gottlosen Verleumder aber sollen in Schande enden und im Totenreich für immer schweigen müssen. 19 Verstummen muss jedes Lügenmaul, das mit Stolz und Verachtung frech gegen den redet, der nach dem Willen des HERRN lebt*. 20 HERR, wie viel Gutes hältst du doch bereit für alle, die Ehrfurcht vor dir haben! Ja, vor den Augen aller Menschen zeigst du deine Güte denen, die bei dir Zuflucht suchen. 21 Du birgst sie ganz nahe bei dir, unter deinen Augen sind sie vor hinterhältigen Menschen sicher.* Wie in einer schützenden Hütte bewahrst du sie vor dem feindseligen Geschwätz ringsum. 22 Gepriesen sei der HERR, denn er hat mir wunderbar seine Gnade erwiesen; er hat mir in einer befestigten Stadt* Zuflucht geschenkt. 23 Vorher hatte ich noch in meiner Verzweiflung gesagt: »Ich bin alleingelassen, verbannt aus deinen Augen.« Aber du hast auf mein lautes Flehen gehört, schon damals, als ich zu dir um Hilfe schrie. 24 Ihr alle, die ihr zum HERRN gehört: zeigt ihm eure Liebe! Der HERR behütet alle, die ihm die Treue halten. Doch denen, die vermessen handeln*, zahlt er ihren Hochmut gründlich heim. 25 Seid stark und fasst neuen Mut, ihr alle, die ihr auf das Eingreifen des HERRN wartet!