Matthäus 23 | Einheitsübersetzung 2016 Neue Genfer Übersetzung

Matthäus 23 | Einheitsübersetzung 2016

Die Wehe-Rufe gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer

1 Darauf sprach Jesus zum Volk und zu seinen Jüngern 2 und sagte: Auf dem Stuhl des Mose sitzen die Schriftgelehrten und die Pharisäer. 3 Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach ihren Taten; denn sie reden nur, tun es aber nicht. 4 Sie schnüren schwere und unerträgliche Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, selber aber wollen sie keinen Finger rühren, um die Lasten zu bewegen. 5 Alles, was sie tun, tun sie, um von den Menschen gesehen zu werden: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, 6 sie lieben den Ehrenplatz bei den Gastmählern und die Ehrensitze in den Synagogen 7 und wenn man sie auf den Marktplätzen grüßt und die Leute sie Rabbi nennen. 8 Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. 9 Auch sollt ihr niemanden auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. 10 Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus. 11 Der Größte von euch soll euer Diener sein. 12 Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. 13 Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich. Denn ihr selbst geht nicht hinein und lasst die nicht hinein, die hineingehen wollen.* 15 Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr zieht über Land und Meer, um einen einzigen Menschen für euren Glauben zu gewinnen; und wenn er gewonnen ist, dann macht ihr ihn zu einem Sohn der Hölle, doppelt so schlimm wie ihr selbst. 16 Weh euch, ihr seid blinde Führer! Ihr sagt: Wenn einer beim Tempel schwört, gilt es nicht, wenn er aber beim Gold des Tempels schwört, gilt es. 17 Ihr blinden Narren! Was ist wichtiger: das Gold oder der Tempel, der das Gold erst heilig macht? 18 Auch sagt ihr: Wenn einer beim Altar schwört, gilt es nicht, wenn er aber bei dem Opfer schwört, das auf dem Altar liegt, gilt es. 19 Ihr Blinden! Was ist wichtiger: das Opfer oder der Altar, der das Opfer erst heilig macht? 20 Wer beim Altar schwört, der schwört bei ihm und bei allem, was darauf liegt. 21 Und wer beim Tempel schwört, der schwört bei ihm und bei dem, der darin wohnt. 22 Und wer beim Himmel schwört, der schwört beim Thron Gottes und bei dem, der darauf sitzt. 23 Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr gebt den Zehnten von Minze, Dill und Kümmel und lasst das Wichtigste im Gesetz außer Acht: Recht, Barmherzigkeit und Treue. Man muss das eine tun, ohne das andere zu lassen. 24 Blinde Führer seid ihr: Ihr siebt die Mücke aus und verschluckt das Kamel. 25 Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr haltet Becher und Schüsseln außen sauber, innen aber sind sie voll von Raffsucht und Gier. 26 Du blinder Pharisäer! Mach den Becher zuerst innen sauber, dann ist er auch außen rein. 27 Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr seid wie getünchte Gräber, die von außen schön aussehen, innen aber voll sind von Knochen der Toten und aller Unreinheit. 28 So erscheint auch ihr von außen den Menschen gerecht, innen aber seid ihr voll Heuchelei und Gesetzlosigkeit. 29 Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr errichtet den Propheten Grabstätten und schmückt die Denkmäler der Gerechten 30 und sagt dabei: Wenn wir in den Tagen unserer Väter gelebt hätten, wären wir nicht wie sie am Blut der Propheten schuldig geworden. 31 Damit bestätigt ihr selbst, dass ihr die Söhne der Prophetenmörder seid. 32 Macht nur das Maß eurer Väter voll! 33 Ihr Nattern, ihr Schlangenbrut! Wie wollt ihr dem Strafgericht der Hölle entrinnen? 34 Darum siehe, ich sende Propheten, Weise und Schriftgelehrte zu euch; ihr aber werdet einige von ihnen töten und kreuzigen, andere in euren Synagogen auspeitschen und von Stadt zu Stadt verfolgen. 35 So wird all das unschuldige Blut über euch kommen, das auf Erden vergossen worden ist, vom Blut Abels, des Gerechten, bis zum Blut des Zacharias, Barachias Sohn, den ihr zwischen dem Tempelgebäude und dem Altar ermordet habt. 36 Amen, ich sage euch: Das alles wird über diese Generation kommen. 37 Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die zu dir gesandt sind. Wie oft wollte ich deine Kinder sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt; aber ihr habt nicht gewollt. 38 Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen. 39 Und ich sage euch: Von jetzt an werdet ihr mich nicht mehr sehen, bis ihr ruft: Gepriesen sei er, der kommt im Namen des Herrn!

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

Neue Genfer Übersetzung

Warnung vor den Schriftgelehrten und den Pharisäern

1 Dann wandte sich Jesus an die Volksmenge und an seine Jünger 2 und sagte: »Das Lehramt des Mose haben heute die Schriftgelehrten und die Pharisäer inne.* 3 Richtet euch daher nach allem, was sie euch sagen, und befolgt es. Doch richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden zwar, handeln aber nicht danach. 4 Sie binden schwere Lasten zusammen, die man kaum tragen kann, und laden sie den Menschen auf die Schultern; doch sie selbst denken nicht daran, diese Lasten auch nur anzurühren*. 5 Und alles, was sie tun, tun sie nur, um die Leute zu beeindrucken: Sie machen ihre Gebetsriemen besonders breit und die Quasten ihrer Gewänder besonders lang.* 6 Bei Festessen nehmen sie die Ehrenplätze für sich in Anspruch und in den Synagogen die vordersten Sitze. 7 Sie haben es gern, wenn man sie auf der Straße* ehrfurchtsvoll grüßt und wenn die Leute sie mit ›Rabbi‹ anreden. 8 Ihr aber sollt euch nicht ›Rabbi‹ nennen lassen, denn nur einer ist euer Meister*, und ihr alle seid Brüder. 9 Auch sollt ihr niemand hier auf der Erde ›Vater‹ nennen, denn nur einer ist euer Vater, der Vater im Himmel. 10 Ihr sollt euch auch nicht ›Lehrer‹ nennen lassen, denn nur einer ist euer Lehrer: Christus*. 11 Der Größte unter euch soll* euer Diener sein. 12 Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.«

Jesus geht mit den Schriftgelehrten und den Pharisäern ins Gericht

13 »Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich. Selbst geht ihr nicht hinein, und die, die hineingehen wollen, lasst ihr nicht hinein.* 15 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr reist über Land und Meer, um auch nur einen einzigen Anhänger zu gewinnen, und wenn ihr einen gewonnen habt, macht ihr ihn zu einem Anwärter auf die Hölle*, der doppelt so schlimm ist wie ihr. 16 Wehe euch, ihr verblendeten* Führer! Ihr sagt: ›Wenn jemand beim Tempel schwört, braucht er seinen Eid nicht zu halten*; wenn jemand aber beim Gold des Tempels schwört, ist er an seinen Eid gebunden.‹ 17 Ihr verblendeten Toren! Was ist denn wichtiger, das Gold oder der Tempel? Durch den Tempel wird das Gold doch erst geheiligt. 18 Ihr sagt auch: ›Wenn jemand beim Altar schwört, braucht er seinen Eid nicht zu halten; wenn jemand aber beim Opfer auf dem Altar schwört, ist er an seinen Eid gebunden.‹ 19 Wie verblendet ihr seid!* Was ist denn wichtiger, das Opfer oder der Altar? Durch den Altar wird das Opfer doch erst geheiligt. 20 Wer also beim Altar schwört, der schwört nicht nur beim Altar, sondern auch bei allem, was darauf ist. 21 Und wer beim Tempel schwört, der schwört nicht nur beim Tempel, sondern auch bei dem, der darin wohnt. 22 Und wer beim Himmel schwört, der schwört beim Thron Gottes und somit bei dem, der darauf sitzt. 23 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr gebt den zehnten Teil von Kräutern wie Minze, Dill und Kümmel und lasst dabei die viel wichtigeren Forderungen des Gesetzes außer Acht: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue*. Diese Forderungen solltet ihr erfüllen und das andere nicht außer Acht lassen. 24 Verblendete Führer seid ihr! Mücken siebt ihr aus, und Kamele verschluckt ihr. 25 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr reinigt das Äußere eurer Becher und Schüsseln, ihr Inhalt aber zeugt von eurer Raubgier* und Maßlosigkeit. 26 Du verblendeter Pharisäer! Sorg zuerst dafür, dass der Inhalt des Bechers* rein ist, dann wird auch das Äußere rein sein. 27 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr seid wie weißgetünchte Gräber: Von außen sehen sie schön aus, innen aber sind sie voll von Totengebeinen und von Unreinheit aller Art. 28 Genauso seid auch ihr: Nach außen hin erweckt ihr bei den Menschen den Anschein, gerecht zu sein, in Wirklichkeit aber* seid ihr voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit. 29 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr errichtet Grabmäler für die Propheten* und schmückt die Gräber der Gerechten 30 und behauptet: ›Wenn wir zur Zeit unserer Vorfahren gelebt hätten, hätten wir uns nicht mit ihnen am Tod der Propheten schuldig gemacht*.‹ 31 Damit gebt ihr selbst zu*, dass ihr die Nachkommen der Prophetenmörder seid. 32 Ja, macht nur das Maß eurer Vorfahren voll! 33 Ihr Schlangen, ihr Natternbrut! Wie wollt ihr dem Gericht entgehen und verhindern, dass ihr in die Hölle geworfen werdet*? 34 Deshalb hört, was ich euch sage: Ich werde Propheten, Männer voller Weisheit und wahre Schriftgelehrte zu euch schicken. Einige von ihnen werdet ihr umbringen, ja sogar kreuzigen; andere werdet ihr in euren Synagogen auspeitschen und von einer Stadt zur anderen verfolgen. 35 So wird schließlich euch die ganze Schuld am Tod der Gerechten angerechnet*, angefangen bei Abel, dem Gerechten, bis hin zu Sacharja, dem Sohn Berechjas, den ihr zwischen dem Tempelgebäude und dem Altar ermordet habt.* 36 Ich sage euch: Die Strafe für all das wird diese Generation treffen.«

Klage über Jerusalem

37 »Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst die, die Gott zu dir schickt. Wie oft wollte ich deine Kinder sammeln wie eine Henne, die ihre Küken unter ihre Flügel nimmt! Aber ihr habt nicht gewollt. 38 Seht, euer Haus wird verlassen sein und verwüstet daliegen. 39 Denn ich sage euch: Von jetzt an werdet ihr mich nicht mehr sehen, bis ihr ruft: ›Gesegnet sei er, der im Namen des Herrn kommt!‹ «