Sprüche 25 | Einheitsübersetzung 2016 Hoffnung für alle

Sprüche 25 | Einheitsübersetzung 2016

FÜNFTE SAMMLUNG WEITERE SPRICH­­WÖRTER SALOMOS

1 Auch das sind Sprichwörter Salomos, die die Männer Hiskijas, des Königs von Juda, sammelten. 2 Gottes Ehre ist es, eine Sache zu verhüllen, / und Ehre der Könige ist es, eine Sache zu erforschen. 3 Der Himmel so hoch und die Erde so tief / und das Herz von Königen: sie sind nicht zu erforschen. 4 Scheidet man die Schlacken vom Silber, / gelingt dem Feinschmied das Gefäß. 5 Scheidet man den Frevler vom König, / erlangt dessen Thron Bestand durch Gerechtigkeit. 6 Rühme dich nicht vor dem König / und stell dich nicht an den Platz der Großen; 7 denn besser, man sagt zu dir: Rück hier herauf, / als dass man dich nach unten setzt wegen eines Vornehmen. / Was deine Augen sahen, / 8 bring es nicht übereilt als Streitfall vor; / denn was willst du später tun, / wenn dein Nächster dich bloßstellt? 9 Trag deinen Streit mit deinem Nächsten aus, / doch verrate nicht das Geheimnis eines andern, 10 sonst wird dich schmähen, wer es hört, / und dein übler Ruf wird nicht mehr weichen. 11 Wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen / ist ein Wort in vollendeter Form. 12 Wie ein goldener Ring und Schmuck aus Feingold / ist ein weiser Mahner für ein Ohr, das zuhört. 13 Wie kühlender Schnee an einem Sommertag / ist ein verlässlicher Bote für den, der ihn sendet; / er erquickt die Seele seines Herrn. 14 Aufziehende Wolken mit Wind, doch kein Regen, / so ist ein Mann, der Versprechungen macht und nicht hält. 15 Mit Geduld wird ein Vorgesetzter umgestimmt, / sanfte Zunge bricht Knochen. 16 Findest du Honig, iss nur, so viel dir bekommt, / sonst wirst du ihn satt und erbrichst ihn. 17 Mach dich rar im Haus deines Nächsten, / sonst wird er dich satt und verabscheut dich! 18 Keule und Schwert und scharfer Pfeil: / das ist einer, der falsch aussagt gegen seinen Nächsten. 19 Schlechter Zahn und stolpernder Fuß: / so ist das Vertrauen auf einen Verräter am Tag der Not. 20 Einer, der seine Kleider ablegt an einem kalten Tag, / Essig auf Laugensalz: so ist, wer Lieder singt vor einem missmutigen Herzen. 21 Hat dein Feind Hunger, gib ihm zu essen, / hat er Durst, gib ihm zu trinken; 22 so sammelst du glühende Kohlen auf sein Haupt / und der HERR wird es dir vergelten. 23 Der Nordwind bringt Regen, / eine heimtückische Zunge zornige Gesichter. 24 Besser in einer Ecke des Daches wohnen / als eine zänkische Frau im gemeinsamen Haus. 25 Kühles Wasser für eine durstige Kehle / ist eine gute Nachricht aus fernem Land. 26 Ein getrübter Brunnen, ein verschütteter Quell / ist ein Gerechter, der vor dem Frevler wankt. 27 Zu viel Honig essen ist nicht gut: / Ebenso spare mit ehrenden Worten!* 28 Eine Stadt mit eingerissener Mauer / ist ein Mann, der sich nicht beherrscht.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

Hoffnung für alle
1 Auch die folgenden Sprüche stammen von König Salomo. Männer am Hof Hiskias, des Königs von Juda, haben sie gesammelt.

Wer sich nicht beherrschen kann …

2 Gott wird geehrt für das, was er verborgen hält; aber der König erlangt nur Ansehen, wenn er alles erforscht. 3 So hoch der Himmel ist und so weit die Erde, so unergründlich sind die Gedanken des Königs. 4 Entferne die Schlacken aus dem Silber, dann gestaltet der Schmied kunstvolle Gefäße daraus; 5 entferne die schlechten Ratgeber vom Hof des Königs, dann ist seine Herrschaft gerecht und sicher. 6 Wenn du vor dem König stehst, dann spiel dich nicht auf und beanspruche keinen Platz unter den höchsten Gästen! 7 Denn es ist besser, du hältst dich bescheiden zurück und wirst dann zu einem Ehrenplatz geführt, als dass du ihn für einen anderen räumen musst, der bedeutender ist als du! Wenn du etwas Verdächtiges gesehen hast, 8 geh nicht übereilt vor Gericht! Denn was machst du, wenn ein anderer Zeuge beweist, dass du im Unrecht bist? 9 Wenn es zu einem Rechtsstreit kommt, dann enttäusche nicht das Vertrauen, das andere in dich gesetzt haben, und plaudere keine Geheimnisse aus! 10 Denn sonst wird jeder wissen, dass du nichts für dich behalten kannst, und du kommst selbst ins Gerede! 11 Wie goldene Äpfel auf einer silbernen Schale, so ist ein rechtes Wort zur rechten Zeit. 12 Auf die Ermahnung eines weisen Menschen zu hören ist so wertvoll wie der schönste Schmuck aus Gold! 13 Ein zuverlässiger Bote ist für den, der ihn sendet, wie eine kühle Erfrischung* in der heißen Erntezeit. 14 Wer sich selbst anpreist mit dem, was er zu bieten hat, und dann seine Versprechungen nicht hält, der gleicht den Wolken, die den ersehnten Regen nicht bringen. 15 Durch Geduld wird ein Herrscher umgestimmt, und Sanftmut kann den stärksten Widerstand brechen. 16 Wenn du Honig findest, dann iss nur so viel, wie dir bekommt; sonst wirst du ihn satt, und du musst ihn wieder ausspucken! 17 Besuche deinen Nachbarn nicht zu oft, sonst wirst du ihm lästig, und er beginnt dich abzulehnen! 18 Wer gegen seinen Mitmenschen falsch aussagt, der richtet so großen Schaden an wie ein Knüppel, ein Schwert oder ein spitzer Pfeil. 19 In der Not auf einen Treulosen zu vertrauen – das ist so, als wollte man mit einem kranken Zahn kauen oder mit einem verkrüppelten Fuß gehen! 20 Für einen Traurigen Lieder zu singen ist so unsinnig, als würde man im Winter den Mantel ausziehen oder Salz in eine Wunde streuen*. 21 Wenn dein Feind hungrig ist, dann gib ihm zu essen; ist er durstig, gib ihm zu trinken. 22 So wirst du ihn beschämen,* und der HERR wird dich belohnen. 23 Nordwind bringt Regen – und heimliches Geschwätz bringt dir böse Blicke ein! 24 Lieber in einer kleinen Ecke unter dem Dach wohnen als in einem prächtigen Haus mit einer nörgelnden Frau! 25 Eine gute Nachricht aus der Ferne ist wie ein Schluck Wasser für eine durstige Kehle! 26 Ein guter Mensch, der sich von einem Gottlosen beeinflussen lässt, ist so unbrauchbar wie eine trübe Quelle oder ein verschmutzter Brunnen. 27 Zu viel Honig ist nicht gut – genauso wie das Streben nach eigener Ehre*! 28 Wer sich nicht beherrschen kann, ist so schutzlos wie eine Stadt ohne Mauer.