Matthäus 22 | Einheitsübersetzung 2016 Hoffnung für alle

Matthäus 22 | Einheitsübersetzung 2016

Das Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl

1 Jesus antwortete und erzählte ihnen ein anderes Gleichnis: 2 Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtete. 3 Er schickte seine Diener, um die eingeladenen Gäste zur Hochzeit rufen zu lassen. Sie aber wollten nicht kommen. 4 Da schickte er noch einmal Diener und trug ihnen auf: Sagt den Eingeladenen: Siehe, mein Mahl ist fertig, meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit! 5 Sie aber kümmerten sich nicht darum, sondern der eine ging auf seinen Acker, der andere in seinen Laden, 6 wieder andere fielen über seine Diener her, misshandelten sie und brachten sie um. 7 Da wurde der König zornig; er schickte sein Heer, ließ die Mörder töten und ihre Stadt in Schutt und Asche legen. 8 Dann sagte er zu seinen Dienern: Das Hochzeitsmahl ist vorbereitet, aber die Gäste waren nicht würdig. 9 Geht also an die Kreuzungen der Straßen und ladet alle, die ihr trefft, zur Hochzeit ein! 10 Die Diener gingen auf die Straßen hinaus und holten alle zusammen, die sie trafen, Böse und Gute, und der Festsaal füllte sich mit Gästen. 11 Als der König eintrat, um sich die Gäste anzusehen, bemerkte er unter ihnen einen Menschen, der kein Hochzeitsgewand anhatte. 12 Er sagte zu ihm: Freund, wie bist du hier ohne Hochzeitsgewand hereingekommen? Der aber blieb stumm. 13 Da befahl der König seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein. 14 Denn viele sind gerufen, wenige aber auserwählt.

Die Frage nach der kaiserlichen Steuer

15 Damals kamen die Pharisäer zusammen und beschlossen, Jesus mit einer Frage eine Falle zu stellen. 16 Sie veranlassten ihre Jünger, zusammen mit den Anhängern des Herodes zu ihm zu gehen und zu sagen: Meister, wir wissen, dass du die Wahrheit sagst und wahrhaftig den Weg Gottes lehrst und auf niemanden Rücksicht nimmst, denn du siehst nicht auf die Person. 17 Sag uns also: Was meinst du? Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht? 18 Jesus aber erkannte ihre böse Absicht und sagte: Ihr Heuchler, warum versucht ihr mich? 19 Zeigt mir die Münze, mit der ihr eure Steuern bezahlt! Da hielten sie ihm einen Denar hin. 20 Er fragte sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das? 21 Sie antworteten ihm: Des Kaisers. Darauf sagte er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört! 22 Als sie das hörten, staunten sie, ließen ihn stehen und gingen weg.

Die Frage nach der Auferstehung der Toten

23 Am selben Tag kamen zu Jesus einige von den Sadduzäern, die behaupten, es gebe keine Auferstehung. Sie fragten ihn: 24 Meister, Mose hat gesagt: Wenn ein Mann stirbt, ohne Kinder zu haben, dann soll sein Bruder dessen Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen verschaffen. 25 Bei uns lebten einmal sieben Brüder. Der erste heiratete und starb, und weil er keine Nachkommen hatte, hinterließ er seine Frau seinem Bruder, 26 ebenso der zweite und der dritte und so weiter bis zum siebten. 27 Als letzte von allen starb die Frau. 28 Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein? Alle sieben haben sie doch zur Frau gehabt. 29 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irrt euch; ihr kennt weder die Schrift noch die Macht Gottes. 30 Denn nach der Auferstehung heiratet man nicht, noch wird man geheiratet, sondern die Menschen sind wie Engel im Himmel. 31 Habt ihr im Übrigen nicht gelesen, was Gott euch über die Auferstehung der Toten mit den Worten gesagt hat: 32 Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs? Er ist nicht der Gott von Toten, sondern von Lebenden. 33 Als das Volk das hörte, geriet es außer sich vor Staunen über seine Lehre.

Die Frage nach dem wichtigsten Gebot

34 Als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie am selben Ort zusammen. 35 Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn versuchen und fragte ihn: 36 Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste? 37 Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken. 38 Das ist das wichtigste und erste Gebot. 39 Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. 40 An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

Die Frage nach dem Davidssohn

41 Danach fragte Jesus die Pharisäer, die versammelt waren: 42 Was denkt ihr über den Christus? Wessen Sohn ist er? Sie antworteten ihm: Der Sohn Davids. 43 Er sagte zu ihnen: Wie kann ihn dann David im Geist Herr nennen? Denn er sagt: 44 Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich mir zur Rechten, bis ich dir deine Feinde unter die Füße lege. 45 Wenn ihn also David Herr nennt, wie kann er dann sein Sohn sein? 46 Niemand konnte ihm darauf etwas erwidern und von diesem Tag an wagte keiner mehr, ihm eine Frage zu stellen.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

Hoffnung für alle

Das Gleichnis vom Hochzeitsfest

1 Jesus erzählte ihnen noch ein anderes Gleichnis: 2 »Mit Gottes himmlischem Reich ist es wie mit einem König, der für seinen Sohn ein großes Hochzeitsfest vorbereitete. 3 Viele wurden zu der Feier eingeladen. Als alles fertig war, schickte der König seine Diener, um die Gäste zum Fest zu bitten. Aber keiner wollte kommen. 4 Da schickte er andere Diener und ließ den Eingeladenen nochmals ausrichten: ›Es ist alles fertig, die Ochsen und Mastkälber sind geschlachtet. Das Fest kann beginnen. Kommt doch zur Hochzeit!‹ 5 Aber den geladenen Gästen war das gleichgültig. Sie gingen weiter ihrer Arbeit nach. Der eine hatte auf dem Feld zu tun, der andere im Geschäft. 6 Einige wurden sogar handgreiflich, misshandelten und töteten die Diener des Königs. 7 Da wurde der König sehr zornig. Er sandte seine Truppen aus, ließ die Mörder umbringen und ihre Stadt in Brand stecken. 8 Dann sagte er zu seinen Dienern: ›Die Hochzeitsfeier ist vorbereitet, aber die geladenen Gäste waren es nicht wert, an diesem Fest teilzunehmen. 9 Geht jetzt auf die Landstraßen und ladet alle ein, die euch über den Weg laufen!‹ 10 Das taten die Boten und brachten alle mit, die sie fanden: böse und gute Menschen. So füllte sich der Festsaal mit Gästen. 11 Als der König kam, um die Gäste zu sehen, bemerkte er einen Mann, der nicht festlich angezogen war. 12 ›Mein Freund, wie bist du hier ohne Festgewand hereingekommen?‹, fragte er ihn. Darauf konnte der Mann nichts antworten. 13 Da befahl der König seinen Knechten: ›Fesselt ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die tiefste Finsternis, wo es nur noch Heulen und ohnmächtiges Jammern* gibt!‹ 14 Denn viele sind eingeladen, aber nur wenige sind auserwählt.«

Die Frage nach der Steuer

15 Da kamen die Pharisäer zusammen und berieten, wie sie Jesus mit seinen eigenen Worten in eine Falle locken könnten. 16 Sie schickten ein paar von ihren Jüngern und einige Anhänger von König Herodes zu ihm. Die fragten ihn scheinheilig: »Lehrer, wir wissen, dass es dir allein um die Wahrheit geht. Du sagst uns klipp und klar, wie wir nach Gottes Willen leben sollen. Du redest den Leuten nicht nach dem Mund – ganz gleich, wie viel Ansehen sie besitzen. 17 Deshalb sage uns: Ist es eigentlich Gottes Wille, dass wir dem römischen Kaiser Steuern zahlen, oder nicht?« 18 Jesus durchschaute ihre Hinterhältigkeit. »Ihr Heuchler!«, rief er. »Warum wollt ihr mir eine Falle stellen? 19 Zeigt mir eines der Geldstücke, mit denen ihr die Steuern bezahlt!« Sie gaben ihm eine römische Münze. 20 Er fragte sie: »Wessen Bild und Name sind hier eingeprägt?« 21 Sie antworteten: »Die des Kaisers.« Da sagte Jesus zu ihnen: »Nun, dann gebt dem Kaiser, was ihm zusteht, und gebt Gott, was ihm gehört!« 22 Diese Antwort überraschte sie. Sie ließen Jesus in Ruhe und gingen weg.

Werden die Toten auferstehen?

23 Am selben Tag kamen einige Sadduzäer zu Jesus. Diese Leute behaupten, es gebe keine Auferstehung der Toten. Sie fragten ihn: 24 »Lehrer, Mose hat bestimmt: Wenn ein verheirateter Mann stirbt und keine Kinder hat, dann muss sein Bruder die Witwe heiraten und dafür sorgen, dass der Verstorbene doch noch einen Nachkommen erhält.* 25 Nun lebten da unter uns sieben Brüder. Der erste heiratete und starb. Weil er keine Nachkommen hatte, heiratete sein Bruder die Witwe. 26 Auch der zweite Bruder starb kinderlos, und der nächste Bruder nahm sie zur Frau. So ging es weiter, bis die Frau mit allen sieben verheiratet gewesen war. 27 Schließlich starb auch sie. 28 Wessen Frau wird sie nun nach der Auferstehung sein? Schließlich waren ja alle sieben Brüder mit ihr verheiratet.« 29 Jesus antwortete: »Ihr irrt euch, denn ihr kennt weder die Heilige Schrift noch die Macht Gottes. 30 Wenn die Toten auferstehen, werden sie nicht mehr wie hier auf der Erde heiraten. Es wird ganz anders sein: Sie sind dann wie die Engel Gottes im Himmel. 31 Was nun die Auferstehung der Toten überhaupt betrifft: Habt ihr nicht gelesen, was Gott euch in der Heiligen Schrift sagt: 32 ›Ich bin der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs‹? Er ist doch nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden!« 33 Die vielen Menschen, die Jesus zugehört hatten, waren tief beeindruckt von dem, was er lehrte.

Was ist das wichtigste Gebot?

34 Als die Pharisäer hörten, wie Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, dachten sie sich eine neue Frage aus, um ihm eine Falle zu stellen. Ein Gesetzeslehrer fragte ihn: 36 »Lehrer, welches ist das wichtigste Gebot im Gesetz Gottes?« 37 Jesus antwortete ihm: »›Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit deinem ganzen Verstand.‹ 38 Das ist das erste und wichtigste Gebot. 39 Ebenso wichtig ist aber ein zweites: ›Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst.‹ 40 Alle anderen Gebote und alle Forderungen der Propheten sind in diesen beiden Geboten enthalten.«

Wer ist der Christus?

41 Bei dieser Gelegenheit fragte Jesus die Pharisäer, die sich bei ihm versammelt hatten: 42 »Was denkt ihr über den Christus, der als Retter zu euch kommen soll? Wessen Nachkomme ist er?« Sie antworteten: »Er ist ein Nachkomme von König David.« 43 Da entgegnete Jesus: »Warum hat David ihn dann, geleitet vom Geist Gottes, ›Herr‹ genannt? Denn David sagte: 44 ›Gott, der Herr, sprach zu meinem Herrn: Setze dich auf den Ehrenplatz an meiner rechten Seite, bis ich dir alle deine Feinde unterworfen habe und du deinen Fuß auf ihren Nacken setzt!‹ 45 Wenn David den Christus also ›Herr‹ nennt, wie kann er dann Davids Nachkomme sein?« 46 Darauf wussten sie keine Antwort. Und von da an wagte niemand mehr, ihm weitere Fragen zu stellen.