Richter 20 | Einheitsübersetzung 2016 English Standard Version

Richter 20 | Einheitsübersetzung 2016

Strafbeschluss der Israeliten

1 Alle Israeliten zogen aus. Die Volksgemeinde versammelte sich wie ein Mann von Dan bis Beerscheba, dazu das Land Gilead beim HERRN in Mizpa. 2 Die Häupter des ganzen Volkes, alle Stämme Israels, traten zu einer Versammlung des Volkes Gottes zusammen, vierhunderttausend Mann zu Fuß, mit Schwertern bewaffnet. 3 Die Benjaminiter erfuhren, dass die Israeliten nach Mizpa hinaufgezogen waren. Die Israeliten sagten: Berichtet, wie dieses Verbrechen geschehen ist! 4 Der Levit, der Mann der ermordeten Frau, antwortete: Ich bin mit meiner Nebenfrau nach Gibea, das in Benjamin liegt, gekommen, um zu übernachten. 5 Da rotteten sich die Herren von Gibea gegen mich zusammen und umringten nachts in feindlicher Absicht das Haus. Sie wollten mich umbringen und meine Nebenfrau vergewaltigten sie, sodass sie gestorben ist. 6 Da ergriff ich meine Nebenfrau, schnitt sie in Stücke und schickte sie in alle Gebiete des Erbbesitzes der Israeliten; denn sie haben ein Verbrechen und eine Schandtat in Israel begangen. 7 Siehe, ihr alle seid Israeliten; also besprecht euch auf der Stelle miteinander und beratet! 8 Da erhob sich das ganze Volk wie ein Mann und sagte: Keiner von uns darf in sein Zelt gehen und keiner von uns darf in sein Haus zurückkehren. 9 Und jetzt ist das der Beschluss, was wir Gibea tun wollen: Wir wollen gegen die Stadt ziehen nach dem Los. 10 Und zwar nehmen wir aus allen Stämmen Israels jeweils zehn Männer von hundert und hundert von tausend und tausend von zehntausend. Sie sollen Verpflegung für das Volk holen, damit sie mit Geba in Benjamin, wenn sie dorthin kommen, machen, was es nach der Schandtat verdient, die es mitten in Israel begangen hat.

Dreitägige Schlacht der Israeliten gegen die Benjaminiter

11 So versammelten sich alle Männer Israels, geschlossen wie ein Mann, bei der Stadt. 12 Und die Stämme Israels schickten Boten durch das ganze Gebiet des Stammes Benjamin und ließen sagen: Was ist das für eine üble Tat, die bei euch geschehen ist?* 13 Gebt uns also das üble Gesindel von Gibea heraus, wir wollen es töten und wollen das Böse aus Israel austilgen. Doch die Benjaminiter wollten nicht auf die Stimme ihrer Brüder, der Israeliten, hören. 14 Sie kamen vielmehr aus ihren Städten bei Gibea zusammen, um gegen die Israeliten in den Kampf zu ziehen. 15 Als man an jenem Tag die Benjaminiter aus den Städten musterte, zählte man sechsundzwanzigtausend mit Schwertern bewaffnete Männer, ohne die Einwohner von Gibea, von denen siebenhundert auserlesene Männer gemustert wurden. 16 Unter diesem ganzen Volk befanden sich siebenhundert besonders auserlesene Männer; sie waren alle Linkshänder und konnten einen Stein haargenau schleudern, ohne je das Ziel zu verfehlen. 17 Auch die Männer Israels ließen sich mustern. Es waren ohne die Benjaminiter vierhunderttausend mit dem Schwert bewaffnete Männer, alles tüchtige Krieger. 18 Sie brachen auf, zogen nach Bet-El hinauf und befragten Gott. Die Israeliten sagten: Wer von uns soll zuerst gegen die Benjaminiter in den Kampf ziehen? Der HERR antwortete: Zuerst Juda. 19 Die Israeliten brachen am Morgen auf und bezogen ihr Lager gegenüber Gibea. 20 Dann rückten die Männer Israels zum Kampf gegen die Benjaminiter aus und stellten sich ihnen gegenüber vor Gibea zum Kampf auf. 21 Die Benjaminiter rückten von Gibea aus und streckten an diesem Tag zweiundzwanzigtausend Israeliten zu Boden. 22 Doch das Volk, die Männer Israels, fassten wieder Mut und stellten sich noch einmal zum Kampf auf, am gleichen Ort, wo sie sich am ersten Tag aufgestellt hatten. 23 Die Israeliten zogen hinauf und weinten bis zum Abend vor dem HERRN. Sie fragten den HERRN: Soll ich noch einmal zum Kampf gegen die Söhne meines Bruders Benjamin antreten? Der HERR antwortete: Zieht hinauf gegen ihn! 24 Als nun die Israeliten am zweiten Tag gegen die Benjaminiter vorrückten, 25 zogen ihnen die Benjaminiter am zweiten Tag von Gibea aus entgegen und streckten noch einmal achtzehntausend Männer aus Israel zu Boden, die alle mit Schwertern bewaffnet waren. 26 Darauf zogen alle Israeliten, das ganze Volk, hinauf und kamen nach Bet-El. Dort saßen sie klagend vor dem HERRN; sie fasteten an jenem Tag bis zum Abend und brachten dem HERRN Brandopfer und Heilsopfer dar. 27 Dann befragten die Israeliten den HERRN. In Bet-El stand nämlich in jenen Tagen die Bundeslade Gottes 28 und Pinhas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, stand in jenen Tagen vor ihm. Die Israeliten sagten: Soll ich noch einmal ausrücken zum Kampf mit den Söhnen meines Bruders Benjamin oder soll ich es sein lassen? Der HERR antwortete: Zieht hinauf! Denn morgen gebe ich ihn in deine Hand. 29 Darauf legten die Israeliten rings um Gibea Leute in den Hinterhalt. 30 Am dritten Tag zogen die Israeliten gegen die Benjaminiter hinauf und stellten sich, wie die beiden vorigen Male, bei Gibea auf. 31 Die Benjaminiter rückten gegen das Volk aus, wurden aber so von der Stadt fortgelockt; sie begannen, wie die beiden vorigen Male, auf freiem Feld einige vom Volk zu erschlagen, an den Straßen, von denen die eine nach Bet-El, die andere nach Gibea hinaufführt, im Ganzen etwa dreißig Mann. 32 Die Benjaminiter dachten: Sie werden von uns geschlagen wie beim ersten Mal. Die Israeliten aber hatten gesagt: Wir wollen fliehen und ihn von der Stadt weg zu den Straßen hinlocken. 33 Alle Männer Israels zogen sich also von ihrem Platz zurück und stellten sich bei Baal-Tamar wieder auf, während die Israeliten, die im Hinterhalt lagen, von ihrer Stellung aus der Lichtung von Geba hervorbrachen. 34 Zehntausend ausgewählte Männer aus ganz Israel rückten gegenüber Gibea heran. Es gab einen schweren Kampf; die Benjaminiter erkannten nicht, dass das Unheil sie ereilte. 35 Der HERR schlug die Benjaminiter vor Israel und die Israeliten machten an jenem Tag fünfundzwanzigtausendundeinhundert Mann aus Benjamin nieder, alles mit Schwertern bewaffnete Krieger. 36 Die Benjaminiter sahen, dass sie geschlagen waren. Die Israeliten gaben also Benjamin Gelände preis; denn sie vertrauten auf den Hinterhalt, den sie bei Gibea gelegt hatten. 37 Die Leute im Hinterhalt stürmten nun schnell auf Gibea los. Sie kamen aus dem Hinterhalt hervor und erschlugen alles in der Stadt mit scharfem Schwert. 38 Die Männer Israels hatten mit den Männern im Hinterhalt verabredet, dass sie eine Rauchwolke aus der Stadt aufsteigen lassen sollten. 39 Die Männer Israels machten kehrt im Kampf. Benjamin hatte begonnen, etwa dreißig Israeliten zu erschlagen, denn sie sagten: Sicher wird Israel von uns völlig geschlagen wie beim ersten Kampf! 40 Da begann das Signal aus der Stadt aufzusteigen, eine Rauchsäule. Die Benjaminiter wandten sich um und siehe, der Brand der ganzen Stadt war wie ein Opfer zum Himmel emporgestiegen! 41 Die Männer Israels hatten kehrtgemacht, da gerieten die Benjaminiter in Verwirrung; denn sie erkannten, dass das Unglück sie ereilt hatte. 42 Sie wandten sich von den Männern Israels ab auf die Wüste zu. Da konnten sie aber dem Kampf nicht entrinnen. Denn die Israeliten brachen aus der Stadt hervor und machten die Benjaminiter in ihrer Mitte nieder. 43 Sie umzingelten Benjamin, sie ließen ihn bis Menuha verfolgen, sie warfen sie bei Gibea von Osten her nieder. 44 Achtzehntausend Mann aus Benjamin fielen, alles kampferprobte Männer. 45 Sie wandten sich also um und flohen auf die Wüste zu, nach Sela-Rimmon. Die Israeliten hielten Nachlese und vernichteten auf den Straßen noch einmal fünftausend Mann. Bei der Verfolgung, die sich bis nach Gidom hinzog, erschlugen sie nochmals zweitausend von ihnen. 46 Die Gesamtzahl der Gefallenen aus Benjamin betrug an diesem Tag fünfundzwanzigtausend, lauter mit dem Schwert bewaffnete Krieger. 47 Nur sechshundert Mann konnten sich absetzen und in die Wüste nach Sela-Rimmon fliehen; sie blieben vier Monate in Sela-Rimmon. 48 Die Männer Israels aber kehrten zu den Benjaminitern zurück und erschlugen alles, was zu finden war, mit scharfem Schwert, von der männlichen Stadtbevölkerung bis zum Vieh. Ebenso steckten sie alle Städte, die sie finden konnten, in Brand.

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English Standard Version

Israel’s War with the Tribe of Benjamin

1 Then all the people of Israel came out, from Dan to Beersheba, including the land of Gilead, and the congregation assembled as one man to the Lord at Mizpah. 2 And the chiefs of all the people, of all the tribes of Israel, presented themselves in the assembly of the people of God, 400,000 men on foot that drew the sword. 3 (Now the people of Benjamin heard that the people of Israel had gone up to Mizpah.) And the people of Israel said, “Tell us, how did this evil happen?” 4 And the Levite, the husband of the woman who was murdered, answered and said, “I came to Gibeah that belongs to Benjamin, I and my concubine, to spend the night. 5 And the leaders of Gibeah rose against me and surrounded the house against me by night. They meant to kill me, and they violated my concubine, and she is dead. 6 So I took hold of my concubine and cut her in pieces and sent her throughout all the country of the inheritance of Israel, for they have committed abomination and outrage in Israel. 7 Behold, you people of Israel, all of you, give your advice and counsel here.” 8 And all the people arose as one man, saying, “None of us will go to his tent, and none of us will return to his house. 9 But now this is what we will do to Gibeah: we will go up against it by lot, 10 and we will take ten men of a hundred throughout all the tribes of Israel, and a hundred of a thousand, and a thousand of ten thousand, to bring provisions for the people, that when they come they may repay Gibeah of Benjamin for all the outrage that they have committed in Israel.” 11 So all the men of Israel gathered against the city, united as one man. 12 And the tribes of Israel sent men through all the tribe of Benjamin, saying, “What evil is this that has taken place among you? 13 Now therefore give up the men, the worthless fellows in Gibeah, that we may put them to death and purge evil from Israel.” But the Benjaminites would not listen to the voice of their brothers, the people of Israel. 14 Then the people of Benjamin came together out of the cities to Gibeah to go out to battle against the people of Israel. 15 And the people of Benjamin mustered out of their cities on that day 26,000 men who drew the sword, besides the inhabitants of Gibeah, who mustered 700 chosen men. 16 Among all these were 700 chosen men who were left-handed; every one could sling a stone at a hair and not miss. 17 And the men of Israel, apart from Benjamin, mustered 400,000 men who drew the sword; all these were men of war. 18 The people of Israel arose and went up to Bethel and inquired of God, “Who shall go up first for us to fight against the people of Benjamin?” And the Lord said, “Judah shall go up first.” 19 Then the people of Israel rose in the morning and encamped against Gibeah. 20 And the men of Israel went out to fight against Benjamin, and the men of Israel drew up the battle line against them at Gibeah. 21 The people of Benjamin came out of Gibeah and destroyed on that day 22,000 men of the Israelites. 22 But the people, the men of Israel, took courage, and again formed the battle line in the same place where they had formed it on the first day. 23 And the people of Israel went up and wept before the Lord until the evening. And they inquired of the Lord, “Shall we again draw near to fight against our brothers, the people of Benjamin?” And the Lord said, “Go up against them.” 24 So the people of Israel came near against the people of Benjamin the second day. 25 And Benjamin went against them out of Gibeah the second day, and destroyed 18,000 men of the people of Israel. All these were men who drew the sword. 26 Then all the people of Israel, the whole army, went up and came to Bethel and wept. They sat there before the Lord and fasted that day until evening, and offered burnt offerings and peace offerings before the Lord. 27 And the people of Israel inquired of the Lord (for the ark of the covenant of God was there in those days, 28 and Phinehas the son of Eleazar, son of Aaron, ministered before it in those days), saying, “Shall we go out once more to battle against our brothers, the people of Benjamin, or shall we cease?” And the Lord said, “Go up, for tomorrow I will give them into your hand.” 29 So Israel set men in ambush around Gibeah. 30 And the people of Israel went up against the people of Benjamin on the third day and set themselves in array against Gibeah, as at other times. 31 And the people of Benjamin went out against the people and were drawn away from the city. And as at other times they began to strike and kill some of the people in the highways, one of which goes up to Bethel and the other to Gibeah, and in the open country, about thirty men of Israel. 32 And the people of Benjamin said, “They are routed before us, as at the first.” But the people of Israel said, “Let us flee and draw them away from the city to the highways.” 33 And all the men of Israel rose up out of their place and set themselves in array at Baal-tamar, and the men of Israel who were in ambush rushed out of their place from Maareh-geba.* 34 And there came against Gibeah 10,000 chosen men out of all Israel, and the battle was hard, but the Benjaminites did not know that disaster was close upon them. 35 And the Lord defeated Benjamin before Israel, and the people of Israel destroyed 25,100 men of Benjamin that day. All these were men who drew the sword. 36 So the people of Benjamin saw that they were defeated. The men of Israel gave ground to Benjamin, because they trusted the men in ambush whom they had set against Gibeah. 37 Then the men in ambush hurried and rushed against Gibeah; the men in ambush moved out and struck all the city with the edge of the sword. 38 Now the appointed signal between the men of Israel and the men in the main ambush was that when they made a great cloud of smoke rise up out of the city 39 the men of Israel should turn in battle. Now Benjamin had begun to strike and kill about thirty men of Israel. They said, “Surely they are defeated before us, as in the first battle.” 40 But when the signal began to rise out of the city in a column of smoke, the Benjaminites looked behind them, and behold, the whole of the city went up in smoke to heaven. 41 Then the men of Israel turned, and the men of Benjamin were dismayed, for they saw that disaster was close upon them. 42 Therefore they turned their backs before the men of Israel in the direction of the wilderness, but the battle overtook them. And those who came out of the cities were destroying them in their midst. 43 Surrounding the Benjaminites, they pursued them and trod them down from Nohah* as far as opposite Gibeah on the east. 44 Eighteen thousand men of Benjamin fell, all of them men of valor. 45 And they turned and fled toward the wilderness to the rock of Rimmon. Five thousand men of them were cut down in the highways. And they were pursued hard to Gidom, and 2,000 men of them were struck down. 46 So all who fell that day of Benjamin were 25,000 men who drew the sword, all of them men of valor. 47 But 600 men turned and fled toward the wilderness to the rock of Rimmon and remained at the rock of Rimmon four months. 48 And the men of Israel turned back against the people of Benjamin and struck them with the edge of the sword, the city, men and beasts and all that they found. And all the towns that they found they set on fire.