Psalm 69 | Einheitsübersetzung 2016 English Standard Version

Psalm 69 | Einheitsübersetzung 2016

Hilferuf eines Leidenden und Armen

1 Für den Chormeister. Nach der Weise Lotusblüten. Von David. 2 Rette mich, Gott, denn das Wasser geht mir bis an die Kehle! 3 Ich bin versunken im Schlamm des Abgrunds und habe keinen Halt mehr. In Wassertiefen bin ich geraten, die Flut reißt mich fort. 4 Ich bin erschöpft von meinem Rufen, es brennt meine Kehle. Mir versagen die Augen, während ich warte auf meinen Gott. 5 Zahlreicher als auf meinem Kopf die Haare sind die, die mich grundlos hassen. Mächtig sind, die mich verderben, / meine verlogenen Feinde. Was ich nicht geraubt, das soll ich erstatten. 6 Du, Gott, kennst meine Torheit, meine Verfehlungen sind dir nicht verborgen. 7 Nicht sollen zuschanden werden durch mich, die auf dich hoffen, Herr, GOTT der Heerscharen, nicht sollen durch mich beschämt werden, die dich suchen, du Gott Israels. 8 Denn deinetwegen erleide ich Hohn und Schande bedeckt mein Angesicht. 9 Entfremdet bin ich meinen Brüdern, den Söhnen meiner Mutter wurde ich fremd. 10 Denn der Eifer für dein Haus hat mich verzehrt, die Verhöhnungen derer, die dich verhöhnen, sind auf mich gefallen. 11 Ich habe geweint und gefastet, es brachte mir nur Verhöhnung.* 12 Ich legte als Gewand ein Bußkleid an, ich wurde ihnen zum Spottvers. 13 Es reden über mich, die am Stadttor sitzen, Spottlieder singen die Zecher beim Wein. 14 Ich aber komme zu dir mit meinem Bittgebet, HERR, zur Zeit der Gnade. Gott, in deiner großen Huld erhöre mich, mit deiner rettenden Treue! 15 Entreiß mich dem Sumpf, damit ich nicht versinke, damit ich meinen Hassern entkomme, den Tiefen des Wassers,* 16 damit die Wasserflut mich nicht fortreißt,/ mich nicht verschlingt der Abgrund, der Brunnenschacht nicht über mir seinen Rachen schließt! 17 Erhöre mich, HERR, denn gut ist deine Huld, wende dich mir zu in deinem großen Erbarmen! 18 Verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knecht, denn mir ist angst, eile, erhöre mich! 19 Sei mir nah und erlöse mich! Befreie mich meinen Feinden zum Trotz! 20 Du, ja du kennst meine Verhöhnung, alle meine Widersacher sind dir vor Augen. 21 Die Verhöhnung bricht mir das Herz, ich bin krank vor Schmach und Schande. Ich hoffte auf Mitleid, doch vergebens, auf Tröster, doch fand ich keinen. 22 Sie gaben mir Gift als Speise, für den Durst gaben sie mir Essig zu trinken. 23 Der Opfertisch werde für sie zur Falle, für die Tischgenossen zum Fangnetz. 24 Ihre Augen sollen dunkel werden, dass sie nicht mehr sehen, ihre Hüften lass wanken für immer! 25 Gieß über sie deinen Grimm aus, dein glühender Zorn soll sie treffen! 26 Ihr Lagerplatz soll veröden, in ihren Zelten soll niemand mehr wohnen. 27 Denn sie verfolgen, den du geschlagen hast, sie reden vom Schmerz deiner Durchbohrten. 28 Rechne ihnen Schuld über Schuld an, damit sie nicht eingehen in dein Heil! 29 Sie seien aus dem Buch des Lebens getilgt und nicht bei den Gerechten verzeichnet. 30 Ich aber bin elend und voller Schmerzen, doch deine Hilfe, Gott, wird mich erhöhen. 31 Ich will im Lied den Namen Gottes loben, ich will ihn mit Dank erheben. 32 Das gefällt dem HERRN mehr als ein Opferstier, mehr als ein Rind mit Hörnern und Klauen. 33 Die Gebeugten haben es gesehen und sie freuen sich! Ihr, die ihr Gott sucht, euer Herz lebe auf! 34 Denn der HERR hört auf die Armen, seine Gefangenen verachtet er nicht. 35 Himmel und Erde sollen ihn loben, die Meere und alles, was sich in ihnen regt. 36 Denn Gott wird Zion retten, / wird Judas Städte neu erbauen. Man wird dort siedeln und das Land besitzen. 37 Die Nachkommen seiner Knechte werden es erben, die seinen Namen lieben, werden darin wohnen.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

English Standard Version

Save Me, O God

1 To the choirmaster: according to Lilies. Of David. Save me, O God! For the waters have come up to my neck.* 2 I sink in deep mire, where there is no foothold; I have come into deep waters, and the flood sweeps over me. 3 I am weary with my crying out; my throat is parched. My eyes grow dim with waiting for my God. 4 More in number than the hairs of my head are those who hate me without cause; mighty are those who would destroy me, those who attack me with lies. What I did not steal must I now restore? 5 O God, you know my folly; the wrongs I have done are not hidden from you. 6 Let not those who hope in you be put to shame through me, O Lord God of hosts; let not those who seek you be brought to dishonor through me, O God of Israel. 7 For it is for your sake that I have borne reproach, that dishonor has covered my face. 8 I have become a stranger to my brothers, an alien to my mother’s sons. 9 For zeal for your house has consumed me, and the reproaches of those who reproach you have fallen on me. 10 When I wept and humbled* my soul with fasting, it became my reproach. 11 When I made sackcloth my clothing, I became a byword to them. 12 I am the talk of those who sit in the gate, and the drunkards make songs about me. 13 But as for me, my prayer is to you, O Lord. At an acceptable time, O God, in the abundance of your steadfast love answer me in your saving faithfulness. 14 Deliver me from sinking in the mire; let me be delivered from my enemies and from the deep waters. 15 Let not the flood sweep over me, or the deep swallow me up, or the pit close its mouth over me. 16 Answer me, O Lord, for your steadfast love is good; according to your abundant mercy, turn to me. 17 Hide not your face from your servant, for I am in distress; make haste to answer me. 18 Draw near to my soul, redeem me; ransom me because of my enemies! 19 You know my reproach, and my shame and my dishonor; my foes are all known to you. 20 Reproaches have broken my heart, so that I am in despair. I looked for pity, but there was none, and for comforters, but I found none. 21 They gave me poison for food, and for my thirst they gave me sour wine to drink. 22 Let their own table before them become a snare; and when they are at peace, let it become a trap.* 23 Let their eyes be darkened, so that they cannot see, and make their loins tremble continually. 24 Pour out your indignation upon them, and let your burning anger overtake them. 25 May their camp be a desolation; let no one dwell in their tents. 26 For they persecute him whom you have struck down, and they recount the pain of those you have wounded. 27 Add to them punishment upon punishment; may they have no acquittal from you.* 28 Let them be blotted out of the book of the living; let them not be enrolled among the righteous. 29 But I am afflicted and in pain; let your salvation, O God, set me on high! 30 I will praise the name of God with a song; I will magnify him with thanksgiving. 31 This will please the Lord more than an ox or a bull with horns and hoofs. 32 When the humble see it they will be glad; you who seek God, let your hearts revive. 33 For the Lord hears the needy and does not despise his own people who are prisoners. 34 Let heaven and earth praise him, the seas and everything that moves in them. 35 For God will save Zion and build up the cities of Judah, and people shall dwell there and possess it; 36 the offspring of his servants shall inherit it, and those who love his name shall dwell in it.