Matthäus 9 | Einheitsübersetzung 2016 English Standard Version

Matthäus 9 | Einheitsübersetzung 2016

Die Heilung eines Gelähmten

1 Und Jesus stieg ins Boot, fuhr über den See und kam in seine Stadt. 2 Und siehe, man brachte einen Gelähmten auf seinem Bett zu ihm. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! 3 Und siehe, einige Schriftgelehrte dachten: Er lästert Gott. 4 Jesus wusste, was sie dachten, und sagte: Warum denkt ihr Böses in euren Herzen? 5 Was ist denn leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben! oder zu sagen: Steh auf und geh umher? 6 Damit ihr aber erkennt, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben – sagte er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm dein Bett und geh in dein Haus! 7 Und der Mann stand auf und ging in sein Haus. 8 Als die Leute das sahen, erschraken sie und priesen Gott, der solche Vollmacht den Menschen gegeben hat.

Nachfolge und Mahl

9 Als Jesus weiterging, sah er einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Und Matthäus stand auf und folgte ihm nach. 10 Und als Jesus in seinem Haus bei Tisch war, siehe, viele Zöllner und Sünder kamen und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern. 11 Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? 12 Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. 13 Geht und lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer! Denn ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder.

Fasten und Feiern

14 Da kamen die Jünger des Johannes zu ihm und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während wir und die Pharisäer fasten? 15 Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam weggenommen sein; dann werden sie fasten. 16 Niemand setzt ein Stück neuen Stoff auf ein altes Gewand; denn der neue Stoff reißt doch wieder ab und es entsteht ein noch größerer Riss. 17 Auch füllt man nicht jungen Wein in alte Schläuche. Sonst reißen die Schläuche, der Wein läuft aus und die Schläuche sind unbrauchbar. Jungen Wein füllt man in neue Schläuche, dann bleibt beides erhalten.

Die Auferweckung der Tochter eines Synagogenvorstehers und die Heilung einer kranken Frau

18 Während Jesus so mit ihnen redete, siehe, da kam ein Synagogenvorsteher, fiel vor ihm nieder und sagte: Meine Tochter ist eben gestorben; komm doch, leg ihr deine Hand auf und sie wird leben! 19 Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern. 20 Und siehe, eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutfluss litt, trat von hinten heran und berührte den Saum seines Gewandes; 21 denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. 22 Jesus wandte sich um, und als er sie sah, sagte er: Hab keine Angst, meine Tochter, dein Glaube hat dich gerettet! Und von dieser Stunde an war die Frau geheilt. 23 Als Jesus in das Haus des Synagogenvorstehers kam und die Flötenspieler und die Menge der klagenden Leute sah, 24 sagte er: Geht hinaus! Das Mädchen ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. 25 Als man die Leute hinausgeworfen hatte, trat er ein und fasste das Mädchen an der Hand; da stand es auf. 26 Und die Kunde davon verbreitete sich in der ganzen Gegend.

Die Heilung von zwei Blinden

27 Als Jesus weiterging, folgten ihm zwei Blinde und schrien: Hab Erbarmen mit uns, Sohn Davids! 28 Nachdem er ins Haus gegangen war, kamen die Blinden zu ihm. Und Jesus sagte zu ihnen: Glaubt ihr, dass ich dies tun kann? Sie antworteten: Ja, Herr. 29 Darauf berührte er ihre Augen und sagte: Wie ihr geglaubt habt, so soll euch geschehen. 30 Da wurden ihre Augen geöffnet. Jesus aber wies sie streng an: Nehmt euch in Acht! Niemand darf es erfahren. 31 Doch sie gingen weg und erzählten von ihm in der ganzen Gegend.

Die Heilung eines Stummen

32 Als sie gegangen waren, siehe, da brachte man einen Stummen zu ihm, der von einem Dämon besessen war. 33 Er trieb den Dämon aus und der Stumme konnte reden. Alle Leute staunten und sagten: So etwas ist in Israel noch nie gesehen worden. 34 Die Pharisäer aber sagten: Mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus.

Über die große Ernte und die wenigen Arbeiter

35 Jesus zog durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden. 36 Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. 37 Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. 38 Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden!

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

English Standard Version

Jesus Heals a Paralytic

1 And getting into a boat he crossed over and came to his own city. 2 And behold, some people brought to him a paralytic, lying on a bed. And when Jesus saw their faith, he said to the paralytic, “Take heart, my son; your sins are forgiven.” 3 And behold, some of the scribes said to themselves, “This man is blaspheming.” 4 But Jesus, knowing* their thoughts, said, “Why do you think evil in your hearts? 5 For which is easier, to say, ‘Your sins are forgiven,’ or to say, ‘Rise and walk’? 6 But that you may know that the Son of Man has authority on earth to forgive sins”—he then said to the paralytic—“Rise, pick up your bed and go home.” 7 And he rose and went home. 8 When the crowds saw it, they were afraid, and they glorified God, who had given such authority to men.

Jesus Calls Matthew

9 As Jesus passed on from there, he saw a man called Matthew sitting at the tax booth, and he said to him, “Follow me.” And he rose and followed him. 10 And as Jesus* reclined at table in the house, behold, many tax collectors and sinners came and were reclining with Jesus and his disciples. 11 And when the Pharisees saw this, they said to his disciples, “Why does your teacher eat with tax collectors and sinners?” 12 But when he heard it, he said, “Those who are well have no need of a physician, but those who are sick. 13 Go and learn what this means: ‘I desire mercy, and not sacrifice.’ For I came not to call the righteous, but sinners.”

A Question About Fasting

14 Then the disciples of John came to him, saying, “Why do we and the Pharisees fast,* but your disciples do not fast?” 15 And Jesus said to them, “Can the wedding guests mourn as long as the bridegroom is with them? The days will come when the bridegroom is taken away from them, and then they will fast. 16 No one puts a piece of unshrunk cloth on an old garment, for the patch tears away from the garment, and a worse tear is made. 17 Neither is new wine put into old wineskins. If it is, the skins burst and the wine is spilled and the skins are destroyed. But new wine is put into fresh wineskins, and so both are preserved.”

A Girl Restored to Life and a Woman Healed

18 While he was saying these things to them, behold, a ruler came in and knelt before him, saying, “My daughter has just died, but come and lay your hand on her, and she will live.” 19 And Jesus rose and followed him, with his disciples. 20 And behold, a woman who had suffered from a discharge of blood for twelve years came up behind him and touched the fringe of his garment, 21 for she said to herself, “If I only touch his garment, I will be made well.” 22 Jesus turned, and seeing her he said, “Take heart, daughter; your faith has made you well.” And instantly* the woman was made well. 23 And when Jesus came to the ruler’s house and saw the flute players and the crowd making a commotion, 24 he said, “Go away, for the girl is not dead but sleeping.” And they laughed at him. 25 But when the crowd had been put outside, he went in and took her by the hand, and the girl arose. 26 And the report of this went through all that district.

Jesus Heals Two Blind Men

27 And as Jesus passed on from there, two blind men followed him, crying aloud, “Have mercy on us, Son of David.” 28 When he entered the house, the blind men came to him, and Jesus said to them, “Do you believe that I am able to do this?” They said to him, “Yes, Lord.” 29 Then he touched their eyes, saying, “According to your faith be it done to you.” 30 And their eyes were opened. And Jesus sternly warned them, “See that no one knows about it.” 31 But they went away and spread his fame through all that district.

Jesus Heals a Man Unable to Speak

32 As they were going away, behold, a demon-oppressed man who was mute was brought to him. 33 And when the demon had been cast out, the mute man spoke. And the crowds marveled, saying, “Never was anything like this seen in Israel.” 34 But the Pharisees said, “He casts out demons by the prince of demons.”

The Harvest Is Plentiful, the Laborers Few

35 And Jesus went throughout all the cities and villages, teaching in their synagogues and proclaiming the gospel of the kingdom and healing every disease and every affliction. 36 When he saw the crowds, he had compassion for them, because they were harassed and helpless, like sheep without a shepherd. 37 Then he said to his disciples, “The harvest is plentiful, but the laborers are few; 38 therefore pray earnestly to the Lord of the harvest to send out laborers into his harvest.”