Lukas 8 | Einheitsübersetzung 2016 English Standard Version

Lukas 8 | Einheitsübersetzung 2016

Frauen im Gefolge Jesu

1 Und es geschah in der folgenden Zeit: Er wanderte von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und verkündete das Evangelium vom Reich Gottes. Die Zwölf begleiteten ihn 2 und auch einige Frauen, die von bösen Geistern und von Krankheiten geheilt worden waren: Maria, genannt Magdalena, aus der sieben Dämonen ausgefahren waren, 3 Johanna, die Frau des Chuzas, eines Beamten des Herodes, Susanna und viele andere. Sie unterstützten Jesus und die Jünger mit ihrem Vermögen.

Das Gleichnis vom Sämann

4 Als sich aber eine große Volksmenge versammelte und Menschen aus allen Städten zu ihm kamen, sprach er in einem Gleichnis: 5 Ein Sämann ging hinaus, um seinen Samen auszusäen. Als er säte, fiel ein Teil auf den Weg und wurde zertreten und die Vögel des Himmels fraßen es. 6 Ein anderer Teil fiel auf Felsen, und als die Saat aufging, verdorrte sie, weil es ihr an Feuchtigkeit fehlte. 7 Ein anderer Teil fiel mitten in die Dornen und die Dornen wuchsen zusammen mit der Saat hoch und erstickten sie. 8 Und ein anderer Teil fiel auf guten Boden, ging auf und brachte hundertfach Frucht. Als Jesus das gesagt hatte, rief er: Wer Ohren hat zum Hören, der höre!

Sinngebung für die Gleichnisrede

9 Seine Jünger fragten ihn, was das Gleichnis bedeute. 10 Da sagte er: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu verstehen. Zu den anderen aber wird in Gleichnissen geredet; denn sie sollen sehen und doch nicht sehen, hören und doch nicht verstehen.

Die Deutung des Gleichnisses vom Sämann

11 Das bedeutet das Gleichnis: Der Samen ist das Wort Gottes. 12 Auf den Weg ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort hören; dann kommt der Teufel und nimmt das Wort aus ihrem Herzen, damit sie nicht glauben und nicht gerettet werden. 13 Auf den Felsen ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort freudig aufnehmen, wenn sie es hören; aber sie haben keine Wurzeln: Eine Zeit lang glauben sie, doch in der Zeit der Prüfung werden sie abtrünnig. 14 Unter die Dornen ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort hören, dann aber hingehen und in Sorgen, Reichtum und Genüssen des Lebens ersticken und keine Frucht bringen. 15 Auf guten Boden ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort mit gutem und aufrichtigem Herzen hören, daran festhalten und Frucht bringen in Geduld.

Vom rechten Hören

16 Niemand zündet eine Leuchte an und deckt sie mit einem Gefäß zu oder stellt sie unter ein Bett, sondern man stellt sie auf den Leuchter, damit jene, die eintreten, das Licht sehen. 17 Denn es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht bekannt wird und an den Tag kommt. 18 Achtet darauf, genau hinzuhören! Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er zu haben meint.

Über die wahre Familie Jesu

19 Es kamen aber seine Mutter und seine Brüder zu ihm; sie konnten jedoch wegen der vielen Leute nicht zu ihm gelangen. 20 Da sagte man ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und möchten dich sehen. 21 Er erwiderte ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind die, die das Wort Gottes hören und tun.

Der Sturm auf dem See

22 Es geschah aber eines Tages: Er stieg mit seinen Jüngern in ein Boot und sagte zu ihnen: Wir wollen ans andere Ufer des Sees hinüberfahren. Und sie fuhren ab. 23 Während der Fahrt aber schlief er ein. Und ein Sturmwind fuhr auf den See herab; das Wasser schlug in das Boot und sie gerieten in Gefahr. 24 Da traten sie zu ihm und weckten ihn; sie riefen: Meister, Meister, wir gehen zugrunde! Er stand auf, drohte dem Wind und den Wellen und sie legten sich und es trat Stille ein. 25 Er aber sagte zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Sie aber fragten einander voll Schrecken und Staunen: Wer ist denn dieser, dass er sogar den Winden und dem Wasser gebietet und sie ihm gehorchen?

Die Heilung des Besessenen von Gerasa

26 Sie fuhren in das Gebiet der Gerasener, das Galiläa gegenüberliegt. 27 Als Jesus an Land ging, lief ihm ein Mann aus der Stadt entgegen, der von Dämonen besessen war. Schon seit Langem trug er keine Kleidung mehr und lebte nicht mehr in einem Haus, sondern in den Grabhöhlen. 28 Als er Jesus sah, schrie er auf, fiel vor ihm nieder und rief mit lauter Stimme: Was habe ich mit dir zu tun, Jesus, Sohn des höchsten Gottes? Ich bitte dich: Quäle mich nicht! 29 Jesus hatte nämlich dem unreinen Geist befohlen, den Mann zu verlassen. Denn schon seit Langem hatte ihn der Geist in seiner Gewalt; und er war gebunden mit Ketten und Fußfesseln und wurde gefangen gehalten. Aber immer wieder zerriss er die Fesseln und wurde von dem Dämon in menschenleere Gegenden getrieben. 30 Jesus fragte ihn: Wie heißt du? Er antwortete: Legion. Denn er war von vielen Dämonen besessen.* 31 Und die Dämonen baten Jesus, dass er ihnen nicht befehle, in die Unterwelt hinabzufahren. 32 Nun weidete dort an einem Berg gerade eine große Schweineherde. Die Dämonen baten Jesus, ihnen zu erlauben, in die Schweine hineinzufahren. Er erlaubte es ihnen. 33 Da verließen die Dämonen den Menschen und fuhren in die Schweine und die Herde stürmte den Abhang hinab in den See und ertrank. 34 Als die Hirten sahen, was geschehen war, flohen sie und erzählten es in der Stadt und in den Dörfern. 35 Darauf gingen die Leute hinaus, um zu sehen, was geschehen war. Sie kamen zu Jesus und fanden den Mann, aus dem die Dämonen ausgefahren waren, bekleidet und bei Verstand zu Füßen Jesu sitzen. Da fürchteten sie sich. 36 Die gesehen hatten, wie der Besessene gerettet worden war, berichteten es ihnen. 37 Darauf baten alle im Gebiet der Gerasener Jesus, sie zu verlassen; denn es hatte sie große Furcht gepackt. Da stieg Jesus ins Boot und fuhr zurück. 38 Der Mann, den die Dämonen verlassen hatten, bat Jesus, bei ihm bleiben zu dürfen. Doch Jesus schickte ihn weg und sagte: 39 Kehr in dein Haus zurück und erzähl alles, was Gott für dich getan hat! Da ging er weg und verkündete in der ganzen Stadt, was Jesus für ihn getan hatte.

Die Auferweckung der Tochter eines Synagogenvorstehers und die Heilung einer kranken Frau

40 Als Jesus zurückkam, empfingen ihn viele Menschen; sie hatten alle schon auf ihn gewartet. 41 Siehe, da kam ein Mann namens Jaïrus, der Synagogenvorsteher war. Er fiel Jesus zu Füßen und bat ihn, in sein Haus zu kommen. 42 Denn er hatte eine einzige Tochter von etwa zwölf Jahren, die lag im Sterben. Während Jesus auf dem Weg war, drängten sich die Menschen eng um ihn. 43 Da war eine Frau, die schon seit zwölf Jahren an Blutfluss litt, ihren ganzen Lebensunterhalt für Ärzte aufgewandt hatte und von niemandem geheilt werden konnte. 44 Sie trat von hinten heran und berührte den Saum seines Gewandes. Im gleichen Augenblick kam der Blutfluss zum Stillstand. 45 Da fragte Jesus: Wer hat mich berührt? Als alle es abstritten, sagte Petrus: Meister, die Leute zwängen dich ein und drängen sich um dich. 46 Jesus erwiderte: Es hat mich jemand berührt; denn ich fühlte, wie eine Kraft von mir ausströmte. 47 Als die Frau merkte, dass sie nicht verborgen bleiben konnte, kam sie zitternd herbei, fiel vor ihm nieder und erzählte vor dem ganzen Volk, warum sie ihn berührt hatte und wie sie sofort geheilt worden war. 48 Da sagte er zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dich gerettet. Geh in Frieden! 49 Während Jesus noch redete, kam einer von den Leuten des Synagogenvorstehers und sagte: Deine Tochter ist gestorben. Bemüh den Meister nicht länger! 50 Jesus hörte es und sagte darauf zu ihm: Fürchte dich nicht! Glaube nur, dann wird sie gerettet werden! 51 Als er in das Haus ging, ließ er niemanden mit sich hineingehen außer Petrus, Johannes und Jakobus und den Vater des Mädchens und die Mutter. 52 Alle Leute weinten und klagten um sie. Jesus aber sagte: Weint nicht! Sie ist nicht gestorben, sie schläft nur. 53 Da lachten sie ihn aus, weil sie wussten, dass sie tot war. 54 Er aber fasste sie an der Hand und rief: Mädchen, steh auf! 55 Da kehrte ihr Lebensatem zurück und sie stand sofort auf. Und er ordnete an, man solle ihr zu essen geben. 56 Ihre Eltern aber waren fassungslos. Doch Jesus gebot ihnen, niemandem zu erzählen, was geschehen war.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

English Standard Version

Women Accompanying Jesus

1 Soon afterward he went on through cities and villages, proclaiming and bringing the good news of the kingdom of God. And the twelve were with him, 2 and also some women who had been healed of evil spirits and infirmities: Mary, called Magdalene, from whom seven demons had gone out, 3 and Joanna, the wife of Chuza, Herod’s household manager, and Susanna, and many others, who provided for them* out of their means.

The Parable of the Sower

4 And when a great crowd was gathering and people from town after town came to him, he said in a parable, 5 “A sower went out to sow his seed. And as he sowed, some fell along the path and was trampled underfoot, and the birds of the air devoured it. 6 And some fell on the rock, and as it grew up, it withered away, because it had no moisture. 7 And some fell among thorns, and the thorns grew up with it and choked it. 8 And some fell into good soil and grew and yielded a hundredfold.” As he said these things, he called out, “He who has ears to hear, let him hear.”

The Purpose of the Parables

9 And when his disciples asked him what this parable meant, 10 he said, “To you it has been given to know the secrets of the kingdom of God, but for others they are in parables, so that ‘seeing they may not see, and hearing they may not understand.’ 11 Now the parable is this: The seed is the word of God. 12 The ones along the path are those who have heard; then the devil comes and takes away the word from their hearts, so that they may not believe and be saved. 13 And the ones on the rock are those who, when they hear the word, receive it with joy. But these have no root; they believe for a while, and in time of testing fall away. 14 And as for what fell among the thorns, they are those who hear, but as they go on their way they are choked by the cares and riches and pleasures of life, and their fruit does not mature. 15 As for that in the good soil, they are those who, hearing the word, hold it fast in an honest and good heart, and bear fruit with patience.

A Lamp Under a Jar

16 “No one after lighting a lamp covers it with a jar or puts it under a bed, but puts it on a stand, so that those who enter may see the light. 17 For nothing is hidden that will not be made manifest, nor is anything secret that will not be known and come to light. 18 Take care then how you hear, for to the one who has, more will be given, and from the one who has not, even what he thinks that he has will be taken away.”

Jesus’ Mother and Brothers

19 Then his mother and his brothers* came to him, but they could not reach him because of the crowd. 20 And he was told, “Your mother and your brothers are standing outside, desiring to see you.” 21 But he answered them, “My mother and my brothers are those who hear the word of God and do it.”

Jesus Calms a Storm

22 One day he got into a boat with his disciples, and he said to them, “Let us go across to the other side of the lake.” So they set out, 23 and as they sailed he fell asleep. And a windstorm came down on the lake, and they were filling with water and were in danger. 24 And they went and woke him, saying, “Master, Master, we are perishing!” And he awoke and rebuked the wind and the raging waves, and they ceased, and there was a calm. 25 He said to them, “Where is your faith?” And they were afraid, and they marveled, saying to one another, “Who then is this, that he commands even winds and water, and they obey him?”

Jesus Heals a Man with a Demon

26 Then they sailed to the country of the Gerasenes,* which is opposite Galilee. 27 When Jesus* had stepped out on land, there met him a man from the city who had demons. For a long time he had worn no clothes, and he had not lived in a house but among the tombs. 28 When he saw Jesus, he cried out and fell down before him and said with a loud voice, “What have you to do with me, Jesus, Son of the Most High God? I beg you, do not torment me.” 29 For he had commanded the unclean spirit to come out of the man. (For many a time it had seized him. He was kept under guard and bound with chains and shackles, but he would break the bonds and be driven by the demon into the desert.) 30 Jesus then asked him, “What is your name?” And he said, “Legion,” for many demons had entered him. 31 And they begged him not to command them to depart into the abyss. 32 Now a large herd of pigs was feeding there on the hillside, and they begged him to let them enter these. So he gave them permission. 33 Then the demons came out of the man and entered the pigs, and the herd rushed down the steep bank into the lake and drowned. 34 When the herdsmen saw what had happened, they fled and told it in the city and in the country. 35 Then people went out to see what had happened, and they came to Jesus and found the man from whom the demons had gone, sitting at the feet of Jesus, clothed and in his right mind, and they were afraid. 36 And those who had seen it told them how the demon-possessed* man had been healed. 37 Then all the people of the surrounding country of the Gerasenes asked him to depart from them, for they were seized with great fear. So he got into the boat and returned. 38 The man from whom the demons had gone begged that he might be with him, but Jesus sent him away, saying, 39 “Return to your home, and declare how much God has done for you.” And he went away, proclaiming throughout the whole city how much Jesus had done for him.

Jesus Heals a Woman and Jairus’s Daughter

40 Now when Jesus returned, the crowd welcomed him, for they were all waiting for him. 41 And there came a man named Jairus, who was a ruler of the synagogue. And falling at Jesus’ feet, he implored him to come to his house, 42 for he had an only daughter, about twelve years of age, and she was dying. As Jesus went, the people pressed around him. 43 And there was a woman who had had a discharge of blood for twelve years, and though she had spent all her living on physicians,* she could not be healed by anyone. 44 She came up behind him and touched the fringe of his garment, and immediately her discharge of blood ceased. 45 And Jesus said, “Who was it that touched me?” When all denied it, Peter* said, “Master, the crowds surround you and are pressing in on you!” 46 But Jesus said, “Someone touched me, for I perceive that power has gone out from me.” 47 And when the woman saw that she was not hidden, she came trembling, and falling down before him declared in the presence of all the people why she had touched him, and how she had been immediately healed. 48 And he said to her, “Daughter, your faith has made you well; go in peace.” 49 While he was still speaking, someone from the ruler’s house came and said, “Your daughter is dead; do not trouble the Teacher any more.” 50 But Jesus on hearing this answered him, “Do not fear; only believe, and she will be well.” 51 And when he came to the house, he allowed no one to enter with him, except Peter and John and James, and the father and mother of the child. 52 And all were weeping and mourning for her, but he said, “Do not weep, for she is not dead but sleeping.” 53 And they laughed at him, knowing that she was dead. 54 But taking her by the hand he called, saying, “Child, arise.” 55 And her spirit returned, and she got up at once. And he directed that something should be given her to eat. 56 And her parents were amazed, but he charged them to tell no one what had happened.