Lukas 22 | Einheitsübersetzung 2016 English Standard Version

Lukas 22 | Einheitsübersetzung 2016

PASSION UND ERWECKUNG JESU

Die Vereinbarung zwischen Judas und den Gegnern Jesu

1 Das Fest der Ungesäuerten Brote, das Pascha genannt wird, war nahe. 2 Und die Hohepriester und die Schriftgelehrten suchten nach einer Möglichkeit, Jesus zu beseitigen; denn sie fürchteten sich vor dem Volk. 3 Da fuhr der Satan in Judas, genannt Iskariot, der zu den Zwölf gehörte. 4 Judas ging zu den Hohepriestern und den Hauptleuten und beriet mit ihnen, wie er Jesus an sie ausliefern könnte. 5 Da freuten sie sich und kamen mit ihm überein, ihm Geld zu geben. 6 Er sagte zu und suchte nach einer günstigen Gelegenheit, ihn an sie auszuliefern, ohne dass das Volk es merkte.

Die Vorbereitung des Paschamahls

7 Dann kam der Tag der Ungesäuerten Brote, an dem das Paschalamm geschlachtet werden musste. 8 Jesus sandte Petrus und Johannes aus und sagte: Geht und bereitet das Paschamahl für uns vor, damit wir es essen können! 9 Sie fragten ihn: Wo sollen wir es vorbereiten? 10 Er antwortete ihnen: Siehe, wenn ihr in die Stadt kommt, wird euch ein Mann begegnen, der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm in das Haus, in das er hineingeht, 11 und sagt zu dem Herrn des Hauses: Der Meister lässt dich fragen: Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Jüngern das Paschalamm essen kann? 12 Und der Hausherr wird euch einen großen Raum im Obergeschoss zeigen, der mit Polstern ausgestattet ist. Dort bereitet es vor! 13 Sie gingen und fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Paschamahl vor.

Das Mahl

14 Als die Stunde gekommen war, legte er sich mit den Aposteln zu Tisch. 15 Und er sagte zu ihnen: Mit großer Sehnsucht habe ich danach verlangt, vor meinem Leiden dieses Paschamahl mit euch zu essen. 16 Denn ich sage euch: Ich werde es nicht mehr essen, bis es seine Erfüllung findet im Reich Gottes. 17 Und er nahm einen Kelch, sprach das Dankgebet und sagte: Nehmt diesen und teilt ihn untereinander! 18 Denn ich sage euch: Von nun an werde ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken, bis das Reich Gottes kommt. 19 Und er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach es und reichte es ihnen mit den Worten: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis! 20 Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird. 21 Doch siehe, die Hand dessen, der mich ausliefert, ist mit mir am Tisch. 22 Der Menschensohn muss zwar den Weg gehen, der ihm bestimmt ist. Aber weh dem Menschen, durch den er ausgeliefert wird! 23 Da fragte einer den andern, wer von ihnen das wohl sei, der dies tun werde.

Vom Dienen und Herrschen

24 Es entstand unter ihnen ein Streit darüber, wer von ihnen wohl der Größte sei. 25 Da sagte Jesus zu ihnen: Die Könige herrschen über ihre Völker und die Vollmacht über sie haben, lassen sich Wohltäter nennen. 26 Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern der Größte unter euch soll werden wie der Jüngste und der Führende soll werden wie der Dienende. 27 Denn wer ist größer: Der bei Tisch sitzt oder der bedient? Ist es nicht der, der bei Tisch sitzt? Ich aber bin unter euch wie der, der bedient. 28 Ihr aber habt in meinen Prüfungen bei mir ausgeharrt. 29 Darum vermache ich euch das Reich, wie es mein Vater mir vermacht hat: 30 Ihr sollt in meinem Reich an meinem Tisch essen und trinken und ihr sollt auf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.

Die Ankündigung der Verleugnung

31 Simon, Simon, siehe, der Satan hat verlangt, dass er euch wie Weizen sieben darf. 32 Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht erlischt. Und wenn du wieder umgekehrt bist, dann stärke deine Brüder! 33 Darauf sagte Petrus zu ihm: Herr, ich bin bereit, mit dir sogar ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. 34 Jesus aber sagte: Ich sage dir, Petrus, ehe heute der Hahn kräht, wirst du dreimal leugnen, mich zu kennen.

Die Stunde der Not

35 Dann sagte Jesus zu ihnen: Als ich euch ohne Geldbeutel aussandte, ohne Vorratstasche und ohne Schuhe, habt ihr da etwa Not gelitten? Sie antworteten: Nein. 36 Da sagte er zu ihnen: Jetzt aber soll der, der einen Geldbeutel hat, ihn mitnehmen und ebenso die Tasche. Wer dies nicht hat, soll seinen Mantel verkaufen und sich ein Schwert kaufen. 37 Denn ich sage euch: An mir muss sich erfüllen, was geschrieben steht: Er wurde zu den Gesetzlosen gerechnet. Denn alles, was über mich gesagt ist, geht in Erfüllung. 38 Da sagten sie: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er erwiderte: Genug davon!

Das Gebet in Getsemani

39 Dann verließ Jesus die Stadt und ging, wie er es gewohnt war, zum Ölberg; seine Jünger folgten ihm. 40 Als er dort war, sagte er zu ihnen: Betet, dass ihr nicht in Versuchung geratet! 41 Dann entfernte er sich von ihnen ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder und betete: 42 Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen. 43 Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn.* 44 Und er betete in seiner Angst noch inständiger und sein Schweiß war wie Blut, das auf die Erde tropfte. 45 Nach dem Gebet stand er auf, ging zu den Jüngern zurück und fand sie schlafend; denn sie waren vor Kummer erschöpft. 46 Da sagte er zu ihnen: Wie könnt ihr schlafen? Steht auf und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet!

Die Gefangennahme Jesu und die Verleugnung des Petrus

47 Noch während er redete, siehe, da kam eine Schar Männer; und der Judas hieß, einer der Zwölf, ging ihnen voran. Er näherte sich Jesus, um ihn zu küssen. 48 Jesus aber sagte zu ihm: Judas, mit einem Kuss lieferst du den Menschensohn aus? 49 Als seine Begleiter merkten, was bevorstand, fragten sie: Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen? 50 Und einer von ihnen schlug auf den Diener des Hohepriesters ein und hieb ihm das rechte Ohr ab. 51 Da sagte Jesus: Lasst es! Nicht weiter! Und er berührte das Ohr und heilte den Mann. 52 Zu den Hohepriestern aber, den Hauptleuten der Tempelwache und den Ältesten, die vor ihm standen, sagte Jesus: Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen. 53 Tag für Tag war ich bei euch im Tempel und ihr habt nicht Hand an mich gelegt. Aber das ist eure Stunde und die Macht der Finsternis. 54 Darauf nahmen sie ihn fest, führten ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohepriesters. Petrus folgte von Weitem. 55 Mitten im Hof hatte man ein Feuer angezündet und Petrus setzte sich zu den Leuten, die dort beieinandersaßen. 56 Eine Magd sah ihn am Feuer sitzen, schaute ihn genau an und sagte: Der war auch mit ihm zusammen. 57 Petrus aber leugnete es und sagte: Frau, ich kenne ihn nicht. 58 Kurz danach sah ihn ein anderer und bemerkte: Du gehörst auch zu ihnen. Petrus aber sagte: Nein, Mensch, ich nicht! 59 Etwa eine Stunde später behauptete wieder einer: Wahrhaftig, der war auch mit ihm zusammen; er ist doch auch ein Galiläer. 60 Petrus aber erwiderte: Mensch, ich weiß nicht, wovon du sprichst. Im gleichen Augenblick, noch während er redete, krähte ein Hahn. 61 Da wandte sich der Herr um und blickte Petrus an. Und Petrus erinnerte sich an das Wort, das der Herr zu ihm gesagt hatte: Ehe heute der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. 62 Und er ging hinaus und weinte bitterlich. 63 Die Männer, die Jesus bewachten, trieben ihren Spott mit ihm. Sie schlugen ihn, 64 verhüllten ihm das Gesicht und fragten ihn: Du bist doch ein Prophet, sag uns: Wer hat dich geschlagen? 65 Und noch viele andere Lästerungen stießen sie gegen ihn aus.

Jesus vor dem Hohen Rat

66 Als es Tag wurde, versammelte sich der Ältestenrat des Volkes, die Hohepriester und die Schriftgelehrten und sie ließen Jesus vor ihren Hohen Rat führen. 67 Sie sagten zu ihm: Wenn du der Christus bist, dann sag es uns! Er antwortete ihnen: Wenn ich es euch sage, glaubt ihr mir ja doch nicht; 68 und wenn ich euch etwas frage, antwortet ihr nicht. 69 Von nun an wird der Menschensohn zur Rechten der Macht Gottes sitzen. 70 Da sagten alle: Du bist also der Sohn Gottes? Er antwortete ihnen: Ihr sagt es - ich bin es. 71 Da riefen sie: Wozu brauchen wir noch eine Zeugenaussage? Wir haben es selbst aus seinem Mund gehört.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

English Standard Version

The Plot to Kill Jesus

1 Now the Feast of Unleavened Bread drew near, which is called the Passover. 2 And the chief priests and the scribes were seeking how to put him to death, for they feared the people.

Judas to Betray Jesus

3 Then Satan entered into Judas called Iscariot, who was of the number of the twelve. 4 He went away and conferred with the chief priests and officers how he might betray him to them. 5 And they were glad, and agreed to give him money. 6 So he consented and sought an opportunity to betray him to them in the absence of a crowd.

The Passover with the Disciples

7 Then came the day of Unleavened Bread, on which the Passover lamb had to be sacrificed. 8 So Jesus* sent Peter and John, saying, “Go and prepare the Passover for us, that we may eat it.” 9 They said to him, “Where will you have us prepare it?” 10 He said to them, “Behold, when you have entered the city, a man carrying a jar of water will meet you. Follow him into the house that he enters 11 and tell the master of the house, ‘The Teacher says to you, Where is the guest room, where I may eat the Passover with my disciples?’ 12 And he will show you a large upper room furnished; prepare it there.” 13 And they went and found it just as he had told them, and they prepared the Passover.

Institution of the Lord’s Supper

14 And when the hour came, he reclined at table, and the apostles with him. 15 And he said to them, “I have earnestly desired to eat this Passover with you before I suffer. 16 For I tell you I will not eat it* until it is fulfilled in the kingdom of God.” 17 And he took a cup, and when he had given thanks he said, “Take this, and divide it among yourselves. 18 For I tell you that from now on I will not drink of the fruit of the vine until the kingdom of God comes.” 19 And he took bread, and when he had given thanks, he broke it and gave it to them, saying, “This is my body, which is given for you. Do this in remembrance of me.” 20 And likewise the cup after they had eaten, saying, “This cup that is poured out for you is the new covenant in my blood.* 21 But behold, the hand of him who betrays me is with me on the table. 22 For the Son of Man goes as it has been determined, but woe to that man by whom he is betrayed!” 23 And they began to question one another, which of them it could be who was going to do this.

Who Is the Greatest?

24 A dispute also arose among them, as to which of them was to be regarded as the greatest. 25 And he said to them, “The kings of the Gentiles exercise lordship over them, and those in authority over them are called benefactors. 26 But not so with you. Rather, let the greatest among you become as the youngest, and the leader as one who serves. 27 For who is the greater, one who reclines at table or one who serves? Is it not the one who reclines at table? But I am among you as the one who serves. 28 “You are those who have stayed with me in my trials, 29 and I assign to you, as my Father assigned to me, a kingdom, 30 that you may eat and drink at my table in my kingdom and sit on thrones judging the twelve tribes of Israel.

Jesus Foretells Peter’s Denial

31 “Simon, Simon, behold, Satan demanded to have you,* that he might sift you like wheat, 32 but I have prayed for you that your faith may not fail. And when you have turned again, strengthen your brothers.” 33 Peter* said to him, “Lord, I am ready to go with you both to prison and to death.” 34 Jesus* said, “I tell you, Peter, the rooster will not crow this day, until you deny three times that you know me.”

Scripture Must Be Fulfilled in Jesus

35 And he said to them, “When I sent you out with no moneybag or knapsack or sandals, did you lack anything?” They said, “Nothing.” 36 He said to them, “But now let the one who has a moneybag take it, and likewise a knapsack. And let the one who has no sword sell his cloak and buy one. 37 For I tell you that this Scripture must be fulfilled in me: ‘And he was numbered with the transgressors.’ For what is written about me has its fulfillment.” 38 And they said, “Look, Lord, here are two swords.” And he said to them, “It is enough.”

Jesus Prays on the Mount of Olives

39 And he came out and went, as was his custom, to the Mount of Olives, and the disciples followed him. 40 And when he came to the place, he said to them, “Pray that you may not enter into temptation.” 41 And he withdrew from them about a stone’s throw, and knelt down and prayed, 42 saying, “Father, if you are willing, remove this cup from me. Nevertheless, not my will, but yours, be done.” 43 And there appeared to him an angel from heaven, strengthening him. 44 And being in agony he prayed more earnestly; and his sweat became like great drops of blood falling down to the ground.* 45 And when he rose from prayer, he came to the disciples and found them sleeping for sorrow, 46 and he said to them, “Why are you sleeping? Rise and pray that you may not enter into temptation.”

Betrayal and Arrest of Jesus

47 While he was still speaking, there came a crowd, and the man called Judas, one of the twelve, was leading them. He drew near to Jesus to kiss him, 48 but Jesus said to him, “Judas, would you betray the Son of Man with a kiss?” 49 And when those who were around him saw what would follow, they said, “Lord, shall we strike with the sword?” 50 And one of them struck the servant* of the high priest and cut off his right ear. 51 But Jesus said, “No more of this!” And he touched his ear and healed him. 52 Then Jesus said to the chief priests and officers of the temple and elders, who had come out against him, “Have you come out as against a robber, with swords and clubs? 53 When I was with you day after day in the temple, you did not lay hands on me. But this is your hour, and the power of darkness.”

Peter Denies Jesus

54 Then they seized him and led him away, bringing him into the high priest’s house, and Peter was following at a distance. 55 And when they had kindled a fire in the middle of the courtyard and sat down together, Peter sat down among them. 56 Then a servant girl, seeing him as he sat in the light and looking closely at him, said, “This man also was with him.” 57 But he denied it, saying, “Woman, I do not know him.” 58 And a little later someone else saw him and said, “You also are one of them.” But Peter said, “Man, I am not.” 59 And after an interval of about an hour still another insisted, saying, “Certainly this man also was with him, for he too is a Galilean.” 60 But Peter said, “Man, I do not know what you are talking about.” And immediately, while he was still speaking, the rooster crowed. 61 And the Lord turned and looked at Peter. And Peter remembered the saying of the Lord, how he had said to him, “Before the rooster crows today, you will deny me three times.” 62 And he went out and wept bitterly.

Jesus Is Mocked

63 Now the men who were holding Jesus in custody were mocking him as they beat him. 64 They also blindfolded him and kept asking him, “Prophesy! Who is it that struck you?” 65 And they said many other things against him, blaspheming him.

Jesus Before the Council

66 When day came, the assembly of the elders of the people gathered together, both chief priests and scribes. And they led him away to their council, and they said, 67 “If you are the Christ, tell us.” But he said to them, “If I tell you, you will not believe, 68 and if I ask you, you will not answer. 69 But from now on the Son of Man shall be seated at the right hand of the power of God.” 70 So they all said, “Are you the Son of God, then?” And he said to them, “You say that I am.” 71 Then they said, “What further testimony do we need? We have heard it ourselves from his own lips.”