Johannes 12 | Einheitsübersetzung 2016 English Standard Version

Johannes 12 | Einheitsübersetzung 2016

Die Salbung Jesu in Betanien

1 Sechs Tage vor dem Paschafest kam Jesus nach Betanien, wo Lazarus war, den er von den Toten auferweckt hatte. 2 Dort bereiteten sie ihm ein Mahl; Marta bediente und Lazarus war unter denen, die mit Jesus bei Tisch waren. 3 Da nahm Maria ein Pfund echtes, kostbares Nardenöl, salbte Jesus die Füße und trocknete sie mit ihren Haaren. Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt. 4 Doch einer von seinen Jüngern, Judas Iskariot, der ihn später auslieferte, sagte: 5 Warum hat man dieses Öl nicht für dreihundert Denare verkauft und den Erlös den Armen gegeben? 6 Das sagte er aber nicht, weil er ein Herz für die Armen gehabt hätte, sondern weil er ein Dieb war; er hatte nämlich die Kasse und veruntreute die Einkünfte. 7 Jesus jedoch sagte: Lass sie, damit sie es für den Tag meines Begräbnisses aufbewahrt! 8 Die Armen habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer. 9 Eine große Menge der Juden hatte erfahren, dass Jesus dort war, und sie kamen, jedoch nicht nur um Jesu willen, sondern auch um Lazarus zu sehen, den er von den Toten auferweckt hatte. 10 Die Hohepriester aber beschlossen, auch Lazarus zu töten, 11 weil viele Juden seinetwegen hingingen und an Jesus glaubten.

Jesu Einzug in Jerusalem

12 Am Tag darauf hörte die große Volksmenge, die sich zum Fest eingefunden hatte, Jesus komme nach Jerusalem. 13 Da nahmen sie Palmzweige, zogen hinaus, um ihn zu empfangen, und riefen: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn, der König Israels! 14 Jesus fand einen jungen Esel und setzte sich darauf - wie es in der Schrift heißt: 15 Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt; er sitzt auf dem Fohlen einer Eselin. 16 Das alles verstanden seine Jünger zunächst nicht; als Jesus aber verherrlicht war, da wurde ihnen bewusst, dass es so über ihn geschrieben stand und dass man so an ihm gehandelt hatte. 17 Die Menge, die bei Jesus gewesen war, als er Lazarus aus dem Grab rief und von den Toten auferweckte, legte Zeugnis für ihn ab. 18 Ebendeshalb war die Menge ihm entgegengezogen, weil sie gehört hatte, er habe dieses Zeichen getan. 19 Die Pharisäer aber sagten zueinander: Ihr seht, dass ihr nichts ausrichtet; alle Welt läuft ihm nach.

Die Stunde der Entscheidung

20 Unter den Pilgern, die beim Fest Gott anbeten wollten, gab es auch einige Griechen. 21 Diese traten an Philippus heran, der aus Betsaida in Galiläa stammte, und baten ihn: Herr, wir möchten Jesus sehen. 22 Philippus ging und sagte es Andreas; Andreas und Philippus gingen und sagten es Jesus. 23 Jesus aber antwortete ihnen: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird. 24 Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. 25 Wer sein Leben liebt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. 26 Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren. 27 Jetzt ist meine Seele erschüttert. Was soll ich sagen: Vater, rette mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen. 28 Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn schon verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen. 29 Die Menge, die dabeistand und das hörte, sagte: Es hat gedonnert. Andere sagten: Ein Engel hat zu ihm geredet. 30 Jesus antwortete und sagte: Nicht mir galt diese Stimme, sondern euch. 31 Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden. 32 Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen. 33 Das sagte er, um anzudeuten, auf welche Weise er sterben werde. 34 Die Menge jedoch hielt ihm entgegen: Wir haben aus dem Gesetz gehört, dass der Christus bis in Ewigkeit bleiben wird. Wie kannst du sagen, der Menschensohn müsse erhöht werden? Wer ist dieser Menschensohn? 35 Da sagte Jesus zu ihnen: Nur noch kurze Zeit ist das Licht bei euch. Geht euren Weg, solange ihr das Licht habt, damit euch nicht die Finsternis überrascht! Wer in der Finsternis geht, weiß nicht, wohin er gerät. 36 Solange ihr das Licht bei euch habt, glaubt an das Licht, damit ihr Söhne des Lichts werdet! Dies sagte Jesus. Und er ging fort und verbarg sich vor ihnen.

Rückblick auf das Wirken Jesu in Israel

37 Obwohl Jesus so viele Zeichen vor ihren Augen getan hatte, glaubten sie nicht an ihn. 38 So sollte sich das Wort erfüllen, das der Prophet Jesaja gesprochen hat: Herr, wer hat unserer Botschaft geglaubt? Und der Arm des Herrn - wem wurde seine Macht offenbar? 39 Denn sie konnten nicht glauben, weil Jesaja an einer anderen Stelle gesagt hat: 40 Er hat ihre Augen blind gemacht und ihr Herz hart, damit sie mit ihren Augen nicht sehen und mit ihrem Herzen nicht zur Einsicht kommen, damit sie sich nicht bekehren und ich sie nicht heile. 41 Das sagte Jesaja, weil er Jesu Herrlichkeit gesehen hatte; über ihn nämlich hat er gesprochen. 42 Dennoch kamen sogar von den führenden Männern viele zum Glauben an ihn; aber wegen der Pharisäer bekannten sie es nicht offen, um nicht aus der Synagoge ausgestoßen zu werden. 43 Denn sie liebten die Ehre der Menschen mehr als die Ehre Gottes.

Jesu letzter Aufruf zum Glauben

44 Jesus aber rief aus: Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat, 45 und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat. 46 Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. 47 Wer meine Worte nur hört und sie nicht befolgt, den richte nicht ich; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um die Welt zu retten. 48 Wer mich verachtet und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich gesprochen habe, wird ihn richten am Jüngsten Tag. 49 Denn ich habe nicht von mir aus gesprochen, sondern der Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen, was ich sagen und reden soll. 50 Und ich weiß, dass sein Auftrag ewiges Leben ist. Was ich also sage, sage ich so, wie es mir der Vater gesagt hat.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

English Standard Version

Mary Anoints Jesus at Bethany

1 Six days before the Passover, Jesus therefore came to Bethany, where Lazarus was, whom Jesus had raised from the dead. 2 So they gave a dinner for him there. Martha served, and Lazarus was one of those reclining with him at table. 3 Mary therefore took a pound* of expensive ointment made from pure nard, and anointed the feet of Jesus and wiped his feet with her hair. The house was filled with the fragrance of the perfume. 4 But Judas Iscariot, one of his disciples (he who was about to betray him), said, 5 “Why was this ointment not sold for three hundred denarii* and given to the poor?” 6 He said this, not because he cared about the poor, but because he was a thief, and having charge of the moneybag he used to help himself to what was put into it. 7 Jesus said, “Leave her alone, so that she may keep it* for the day of my burial. 8 For the poor you always have with you, but you do not always have me.”

The Plot to Kill Lazarus

9 When the large crowd of the Jews learned that Jesus* was there, they came, not only on account of him but also to see Lazarus, whom he had raised from the dead. 10 So the chief priests made plans to put Lazarus to death as well, 11 because on account of him many of the Jews were going away and believing in Jesus.

The Triumphal Entry

12 The next day the large crowd that had come to the feast heard that Jesus was coming to Jerusalem. 13 So they took branches of palm trees and went out to meet him, crying out, “Hosanna! Blessed is he who comes in the name of the Lord, even the King of Israel!” 14 And Jesus found a young donkey and sat on it, just as it is written, 15 “Fear not, daughter of Zion; behold, your king is coming, sitting on a donkey’s colt!” 16 His disciples did not understand these things at first, but when Jesus was glorified, then they remembered that these things had been written about him and had been done to him. 17 The crowd that had been with him when he called Lazarus out of the tomb and raised him from the dead continued to bear witness. 18 The reason why the crowd went to meet him was that they heard he had done this sign. 19 So the Pharisees said to one another, “You see that you are gaining nothing. Look, the world has gone after him.”

Some Greeks Seek Jesus

20 Now among those who went up to worship at the feast were some Greeks. 21 So these came to Philip, who was from Bethsaida in Galilee, and asked him, “Sir, we wish to see Jesus.” 22 Philip went and told Andrew; Andrew and Philip went and told Jesus. 23 And Jesus answered them, “The hour has come for the Son of Man to be glorified. 24 Truly, truly, I say to you, unless a grain of wheat falls into the earth and dies, it remains alone; but if it dies, it bears much fruit. 25 Whoever loves his life loses it, and whoever hates his life in this world will keep it for eternal life. 26 If anyone serves me, he must follow me; and where I am, there will my servant be also. If anyone serves me, the Father will honor him.

The Son of Man Must Be Lifted Up

27 “Now is my soul troubled. And what shall I say? ‘Father, save me from this hour’? But for this purpose I have come to this hour. 28 Father, glorify your name.” Then a voice came from heaven: “I have glorified it, and I will glorify it again.” 29 The crowd that stood there and heard it said that it had thundered. Others said, “An angel has spoken to him.” 30 Jesus answered, “This voice has come for your sake, not mine. 31 Now is the judgment of this world; now will the ruler of this world be cast out. 32 And I, when I am lifted up from the earth, will draw all people to myself.” 33 He said this to show by what kind of death he was going to die. 34 So the crowd answered him, “We have heard from the Law that the Christ remains forever. How can you say that the Son of Man must be lifted up? Who is this Son of Man?” 35 So Jesus said to them, “The light is among you for a little while longer. Walk while you have the light, lest darkness overtake you. The one who walks in the darkness does not know where he is going.

The Unbelief of the People

36 While you have the light, believe in the light, that you may become sons of light.” When Jesus had said these things, he departed and hid himself from them. 37 Though he had done so many signs before them, they still did not believe in him, 38 so that the word spoken by the prophet Isaiah might be fulfilled: “Lord, who has believed what he heard from us, and to whom has the arm of the Lord been revealed?” 39 Therefore they could not believe. For again Isaiah said, 40 “He has blinded their eyes and hardened their heart, lest they see with their eyes, and understand with their heart, and turn, and I would heal them.” 41 Isaiah said these things because he saw his glory and spoke of him. 42 Nevertheless, many even of the authorities believed in him, but for fear of the Pharisees they did not confess it, so that they would not be put out of the synagogue; 43 for they loved the glory that comes from man more than the glory that comes from God.

Jesus Came to Save the World

44 And Jesus cried out and said, “Whoever believes in me, believes not in me but in him who sent me. 45 And whoever sees me sees him who sent me. 46 I have come into the world as light, so that whoever believes in me may not remain in darkness. 47 If anyone hears my words and does not keep them, I do not judge him; for I did not come to judge the world but to save the world. 48 The one who rejects me and does not receive my words has a judge; the word that I have spoken will judge him on the last day. 49 For I have not spoken on my own authority, but the Father who sent me has himself given me a commandment—what to say and what to speak. 50 And I know that his commandment is eternal life. What I say, therefore, I say as the Father has told me.”