ERZÄHLUNGEN UND GERICHTSWORTE ÜBER JUDA UND ISRAEL
Tempelrede und Gefangennahme Jeremias
1Im Anfang der Regierung Jojakims, des Sohnes Joschijas, des Königs von Juda, erging vom HERRN dieses Wort:2So spricht der HERR: Stell dich in den Vorhof des Hauses des HERRN und sag zu den Leuten, die aus allen Städten Judas kommen, um sich im Haus des HERRN niederzuwerfen, alles, was ich dir ihnen zu verkünden aufgetragen habe; kein Wort sollst du weglassen.3Vielleicht hören sie und kehren um, jeder von seinem bösen Weg, sodass mich das Unheil reut, das ich ihnen wegen der Bosheit ihrer Taten zugedacht habe.4Sag also zu ihnen: So spricht der HERR: Wenn ihr nicht auf mein Wort hört und meiner Weisung nicht folgt, die ich euch gegeben habe,5wenn ihr nicht auf die Worte meiner Knechte, der Propheten, hört, die ich zu euch sende, unermüdlich sende, obwohl ihr nicht hört,6dann verfahre ich mit diesem Haus wie mit Schilo und mache diese Stadt zu einem Fluch bei allen Völkern der Erde.7Die Priester, die Propheten und das ganze Volk hörten, wie Jeremia diese Worte vor dem Haus des HERRN vortrug.8Als Jeremia alles gesagt hatte, was er im Auftrag des HERRN vor dem ganzen Volk zu verkünden hatte, ergriffen ihn die Priester, die Propheten und alles Volk und schrien: Du musst sterben!9Warum prophezeist du im Namen des HERRN: Wie Schilo wird es diesem Haus gehen und diese Stadt wird verwüstet und entvölkert werden? Das ganze Volk rottete sich beim Haus des HERRN um Jeremia zusammen.10Als die Beamten Judas von diesen Vorgängen hörten, gingen sie vom Königspalast zum Haus des HERRN hinauf und setzten sich am Eingang des Neuen Tempeltors nieder.11Die Priester und Propheten sagten zu den Beamten und zum ganzen Volk: Dieser Mann hat den Tod verdient; denn er hat gegen diese Stadt geweissagt, wie ihr mit eigenen Ohren gehört habt.12Jeremia aber erwiderte allen Beamten und dem ganzen Volk: Der HERR hat mich gesandt, damit ich als Prophet gegen dieses Haus und diese Stadt alle Worte verkünde, die ihr gehört habt.13Nun also, bessert euer Verhalten und euer Tun und hört auf die Stimme des HERRN, eures Gottes, dass sich der HERR des Unheils gereut, das er euch angedroht hat!14Siehe, ich selbst bin in eurer Hand; macht mit mir, was ihr für gut und recht haltet!15Aber ihr sollt wissen: Wenn ihr mich tötet, bringt ihr unschuldiges Blut über euch, über diese Stadt und ihre Einwohner. Denn der HERR hat mich wirklich zu euch gesandt, damit ich euch alle diese Worte in die Ohren rufe.16Da sagten die Beamten und das ganze Volk zu den Priestern und Propheten: Dieser Mann hat den Tod nicht verdient; denn er hat zu uns im Namen des HERRN, unseres Gottes, geredet.17Einige von den Ältesten des Landes standen auf und sagten zu der ganzen Volksversammlung:18Micha von Moreschet, der zur Zeit Hiskijas, des Königs von Juda, als Prophet wirkte, hat zum ganzen Volk Juda gesagt: So spricht der HERR der Heerscharen: Zion wird umgepflügt zu Ackerland, Jerusalem wird zum Trümmerhaufen, der Tempelberg zu überwucherten Höhen.19Haben ihn etwa Hiskija, der König von Juda, und ganz Juda hingerichtet? Hat er nicht Gott gefürchtet und das Angesicht des HERRN besänftigt, sodass den HERRN das Unheil reute, das er ihnen angedroht hatte? Und wir sollten ein so großes Unheil über uns selbst bringen?20Damals wirkte noch ein anderer Mann als Prophet im Namen des HERRN, Urija, der Sohn Schemajas, aus Kirjat-Jearim. Er weissagte gegen diese Stadt und dieses Land mit ganz ähnlichen Worten wie Jeremia.21Der König Jojakim, alle seine Heerführer und alle Beamten hörten von seinen Reden. Daher suchte der König ihn zu töten. Als Urija davon erfuhr, bekam er Angst, floh und gelangte nach Ägypten.22Der König Jojakim aber schickte Leute nach Ägypten, nämlich Elnatan, den Sohn Achbors, mit einigen Männern.23Sie holten Urija aus Ägypten und brachten ihn zu König Jojakim; dieser ließ ihn mit dem Schwert erschlagen und seinen Leichnam zu den Gräbern des niedrigen Volkes werfen.24Ahikam jedoch, der Sohn Schafans, beschützte Jeremia, sodass man ihn nicht dem Volk auslieferte, das ihn töten wollte.
English Standard Version
Jeremiah Threatened with Death
1In the beginning of the reign of Jehoiakim the son of Josiah, king of Judah, this word came from the Lord:2“Thus says the Lord: Stand in the court of the Lord’s house, and speak to all the cities of Judah that come to worship in the house of the Lord all the words that I command you to speak to them; do not hold back a word.3It may be they will listen, and every one turn from his evil way, that I may relent of the disaster that I intend to do to them because of their evil deeds.4You shall say to them, ‘Thus says the Lord: If you will not listen to me, to walk in my law that I have set before you,5and to listen to the words of my servants the prophets whom I send to you urgently, though you have not listened,6then I will make this house like Shiloh, and I will make this city a curse for all the nations of the earth.’”7The priests and the prophets and all the people heard Jeremiah speaking these words in the house of the Lord.8And when Jeremiah had finished speaking all that the Lord had commanded him to speak to all the people, then the priests and the prophets and all the people laid hold of him, saying, “You shall die!9Why have you prophesied in the name of the Lord, saying, ‘This house shall be like Shiloh, and this city shall be desolate, without inhabitant’?” And all the people gathered around Jeremiah in the house of the Lord.10When the officials of Judah heard these things, they came up from the king’s house to the house of the Lord and took their seat in the entry of the New Gate of the house of the Lord.11Then the priests and the prophets said to the officials and to all the people, “This man deserves the sentence of death, because he has prophesied against this city, as you have heard with your own ears.”12Then Jeremiah spoke to all the officials and all the people, saying, “The Lord sent me to prophesy against this house and this city all the words you have heard.13Now therefore mend your ways and your deeds, and obey the voice of the Lord your God, and the Lord will relent of the disaster that he has pronounced against you.14But as for me, behold, I am in your hands. Do with me as seems good and right to you.15Only know for certain that if you put me to death, you will bring innocent blood upon yourselves and upon this city and its inhabitants, for in truth the Lord sent me to you to speak all these words in your ears.”
Jeremiah Spared from Death
16Then the officials and all the people said to the priests and the prophets, “This man does not deserve the sentence of death, for he has spoken to us in the name of the Lord our God.”17And certain of the elders of the land arose and spoke to all the assembled people, saying,18“Micah of Moresheth prophesied in the days of Hezekiah king of Judah, and said to all the people of Judah: ‘Thus says the Lord of hosts, “Zion shall be plowed as a field; Jerusalem shall become a heap of ruins, and the mountain of the house a wooded height.’19Did Hezekiah king of Judah and all Judah put him to death? Did he not fear the Lord and entreat the favor of the Lord, and did not the Lord relent of the disaster that he had pronounced against them? But we are about to bring great disaster upon ourselves.”20There was another man who prophesied in the name of the Lord, Uriah the son of Shemaiah from Kiriath-jearim. He prophesied against this city and against this land in words like those of Jeremiah.21And when King Jehoiakim, with all his warriors and all the officials, heard his words, the king sought to put him to death. But when Uriah heard of it, he was afraid and fled and escaped to Egypt.22Then King Jehoiakim sent to Egypt certain men, Elnathan the son of Achbor and others with him,23and they took Uriah from Egypt and brought him to King Jehoiakim, who struck him down with the sword and dumped his dead body into the burial place of the common people.24But the hand of Ahikam the son of Shaphan was with Jeremiah so that he was not given over to the people to be put to death.
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