Apostelgeschichte 19 | Einheitsübersetzung 2016 English Standard Version

Apostelgeschichte 19 | Einheitsübersetzung 2016

Die Begegnung des Paulus mit Johannesjüngern

1 Während Apollos sich in Korinth aufhielt, durchwanderte Paulus das Hochland und kam nach Ephesus hinab. Er stieß dort auf einige Jünger 2 und fragte sie: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet? Sie antworteten ihm: Wir haben noch nicht einmal gehört, dass es einen Heiligen Geist gibt. 3 Da fragte er: Auf welche Taufe seid ihr denn getauft worden? Sie antworteten: Auf die Taufe des Johannes. 4 Paulus sagte: Johannes hat mit der Taufe der Umkehr getauft und das Volk gelehrt, sie sollten an den glauben, der nach ihm komme: an Jesus. 5 Als sie das hörten, ließen sie sich auf den Namen Jesu, des Herrn, taufen. 6 Paulus legte ihnen die Hände auf und der Heilige Geist kam auf sie herab; sie redeten in Zungen und weissagten. 7 Es waren im Ganzen ungefähr zwölf Männer.

Das Wirken des Paulus in Ephesus

8 Er ging in die Synagoge und lehrte drei Monate lang freimütig und suchte sie vom Reich Gottes zu überzeugen. 9 Da aber einige verstockt waren, sich widersetzten und vor allen Leuten den Weg Jesu verspotteten, trennte er sich mit den Jüngern von ihnen und unterwies sie täglich im Lehrsaal des Tyrannus. 10 Das geschah zwei Jahre lang; auf diese Weise hörten alle Bewohner der Provinz Asien, Juden wie Griechen, das Wort des Herrn.

Die Wundertaten des Paulus in Ephesus

11 Auch ungewöhnliche Machttaten tat Gott durch die Hand des Paulus. 12 Sogar seine Schweißbinden und Tücher, die er auf der Haut getragen hatte, nahm man weg und legte sie den Kranken auf; da wichen die Krankheiten und die bösen Geister fuhren aus. 13 Auch einige der umherziehenden jüdischen Beschwörer versuchten, den Namen Jesu, des Herrn, über den von bösen Geistern Besessenen anzurufen, indem sie sagten: Ich beschwöre euch bei dem Jesus, den Paulus verkündet. 14 Das taten sieben Söhne eines gewissen Skeuas, eines jüdischen Oberpriesters. 15 Aber der böse Geist antwortete ihnen: Jesus kenne ich und auch Paulus ist mir bekannt. Doch wer seid ihr? 16 Und der Mensch, in dem der böse Geist hauste, stürzte sich auf sie, überwältigte sie und setzte ihnen so zu, dass sie nackt und zerschunden aus dem Haus fliehen mussten. 17 Das wurde allen Juden und Griechen, die in Ephesus wohnten, bekannt; alle wurden von Furcht gepackt und der Name Jesu, des Herrn, wurde hoch gepriesen. 18 Viele, die gläubig geworden waren, kamen und bekannten offen, was sie früher getan hatten. 19 Und nicht wenige, die Zauberei getrieben hatten, brachten ihre Zauberbücher herbei und verbrannten sie vor aller Augen. Man berechnete den Wert der Bücher auf fünfzigtausend Silberdrachmen. 20 So wuchs das Wort in der Kraft des Herrn und wurde stark.

Der Aufruhr der Silberschmiede von Ephesus

21 Als sich diese Geschehnisse erfüllt hatten, fasste Paulus im Geist den Beschluss, über Mazedonien und Achaia nach Jerusalem zu reisen. Er sagte: Wenn ich dort gewesen bin, muss ich auch Rom sehen. 22 Er sandte zwei seiner Helfer, Timotheus und Erastus, nach Mazedonien voraus und blieb selbst noch eine Zeit lang in der Provinz Asien. 23 Um jene Zeit aber wurde der Weg Jesu Anlass zu einem schweren Aufruhr. 24 Denn ein Silberschmied namens Demetrius, der silberne Artemistempel herstellte und den Kunsthandwerkern viel zu verdienen gab, 25 rief diese und die anderen damit beschäftigten Arbeiter zusammen und sagte: Männer, ihr wisst, dass wir unseren Wohlstand diesem Gewerbe verdanken. 26 Nun seht und hört ihr, dass dieser Paulus nicht nur in Ephesus, sondern fast in der ganzen Provinz Asien viele Leute überredet und verführt hat mit seiner Behauptung, die mit Händen gemachten Götter sind keine Götter. 27 So kommt nicht nur unser Gewerbe in Verruf, sondern auch dem Heiligtum der großen Göttin Artemis droht Gefahr, nichts mehr zu gelten, ja sie selbst, die von der ganzen Provinz Asien und von der ganzen Welt verehrt wird, wird ihre Hoheit verlieren. 28 Als sie das hörten, wurden sie wütend und schrien: Groß ist die Artemis der Epheser! 29 Die ganze Stadt geriet in Aufruhr; alles stürmte ins Theater und sie schleppten die Mazedonier Gaius und Aristarch, Reisegefährten des Paulus, mit sich. 30 Als aber Paulus in die Volksversammlung gehen wollte, hielten ihn die Jünger zurück. 31 Auch einige hohe Beamte der Provinz Asien, die mit ihm befreundet waren, schickten zu ihm und rieten ihm, nicht ins Theater zu gehen. 32 Dort schrien die einen dies, die andern das; denn in der Versammlung herrschte ein großes Durcheinander und die meisten wussten gar nicht, weshalb man überhaupt zusammengekommen war. 33 Die Juden schickten Alexander nach vorn und aus der Menge gab man ihm noch Hinweise. Alexander gab mit der Hand ein Zeichen und wollte vor der Volksversammlung eine Verteidigungsrede halten. 34 Doch als sie merkten, dass er ein Jude war, schrien sie alle fast zwei Stunden lang wie aus einem Mund: Groß ist die Artemis der Epheser! 35 Der Stadtschreiber aber brachte die Menge zur Ruhe und sagte: Männer von Ephesus! Wer wüsste nicht, dass die Stadt der Epheser die Tempelhüterin der Großen Artemis und ihres vom Himmel gefallenen Bildes ist? 36 Dies ist unbestreitbar; ihr müsst also Ruhe bewahren und dürft nichts Unüberlegtes tun. 37 Ihr habt diese Männer hergeschleppt, die weder Tempelräuber noch Lästerer unserer Göttin sind. 38 Wenn also Demetrius und seine Zunftgenossen eine Klage gegen irgendjemanden haben, so gibt es dafür Gerichtstage und Prokonsuln; dort mögen sie einander verklagen. 39 Wenn ihr aber noch etwas anderes vorzubringen habt, so kann das in der gesetzmäßigen Volksversammlung geklärt werden. 40 Sonst sind wir in Gefahr, dass man uns nach dem heutigen Vorfall des Aufruhrs anklagt, weil kein Grund vorliegt, mit dem wir diesen Volksauflauf rechtfertigen könnten. Nach diesen Worten löste er die Versammlung auf.

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English Standard Version

Paul in Ephesus

1 And it happened that while Apollos was at Corinth, Paul passed through the inland* country and came to Ephesus. There he found some disciples. 2 And he said to them, “Did you receive the Holy Spirit when you believed?” And they said, “No, we have not even heard that there is a Holy Spirit.” 3 And he said, “Into what then were you baptized?” They said, “Into John’s baptism.” 4 And Paul said, “John baptized with the baptism of repentance, telling the people to believe in the one who was to come after him, that is, Jesus.” 5 On hearing this, they were baptized in* the name of the Lord Jesus. 6 And when Paul had laid his hands on them, the Holy Spirit came on them, and they began speaking in tongues and prophesying. 7 There were about twelve men in all. 8 And he entered the synagogue and for three months spoke boldly, reasoning and persuading them about the kingdom of God. 9 But when some became stubborn and continued in unbelief, speaking evil of the Way before the congregation, he withdrew from them and took the disciples with him, reasoning daily in the hall of Tyrannus.* 10 This continued for two years, so that all the residents of Asia heard the word of the Lord, both Jews and Greeks.

The Sons of Sceva

11 And God was doing extraordinary miracles by the hands of Paul, 12 so that even handkerchiefs or aprons that had touched his skin were carried away to the sick, and their diseases left them and the evil spirits came out of them. 13 Then some of the itinerant Jewish exorcists undertook to invoke the name of the Lord Jesus over those who had evil spirits, saying, “I adjure you by the Jesus whom Paul proclaims.” 14 Seven sons of a Jewish high priest named Sceva were doing this. 15 But the evil spirit answered them, “Jesus I know, and Paul I recognize, but who are you?” 16 And the man in whom was the evil spirit leaped on them, mastered all* of them and overpowered them, so that they fled out of that house naked and wounded. 17 And this became known to all the residents of Ephesus, both Jews and Greeks. And fear fell upon them all, and the name of the Lord Jesus was extolled. 18 Also many of those who were now believers came, confessing and divulging their practices. 19 And a number of those who had practiced magic arts brought their books together and burned them in the sight of all. And they counted the value of them and found it came to fifty thousand pieces of silver. 20 So the word of the Lord continued to increase and prevail mightily.

A Riot at Ephesus

21 Now after these events Paul resolved in the Spirit to pass through Macedonia and Achaia and go to Jerusalem, saying, “After I have been there, I must also see Rome.” 22 And having sent into Macedonia two of his helpers, Timothy and Erastus, he himself stayed in Asia for a while. 23 About that time there arose no little disturbance concerning the Way. 24 For a man named Demetrius, a silversmith, who made silver shrines of Artemis, brought no little business to the craftsmen. 25 These he gathered together, with the workmen in similar trades, and said, “Men, you know that from this business we have our wealth. 26 And you see and hear that not only in Ephesus but in almost all of Asia this Paul has persuaded and turned away a great many people, saying that gods made with hands are not gods. 27 And there is danger not only that this trade of ours may come into disrepute but also that the temple of the great goddess Artemis may be counted as nothing, and that she may even be deposed from her magnificence, she whom all Asia and the world worship.” 28 When they heard this they were enraged and were crying out, “Great is Artemis of the Ephesians!” 29 So the city was filled with the confusion, and they rushed together into the theater, dragging with them Gaius and Aristarchus, Macedonians who were Paul’s companions in travel. 30 But when Paul wished to go in among the crowd, the disciples would not let him. 31 And even some of the Asiarchs,* who were friends of his, sent to him and were urging him not to venture into the theater. 32 Now some cried out one thing, some another, for the assembly was in confusion, and most of them did not know why they had come together. 33 Some of the crowd prompted Alexander, whom the Jews had put forward. And Alexander, motioning with his hand, wanted to make a defense to the crowd. 34 But when they recognized that he was a Jew, for about two hours they all cried out with one voice, “Great is Artemis of the Ephesians!” 35 And when the town clerk had quieted the crowd, he said, “Men of Ephesus, who is there who does not know that the city of the Ephesians is temple keeper of the great Artemis, and of the sacred stone that fell from the sky?* 36 Seeing then that these things cannot be denied, you ought to be quiet and do nothing rash. 37 For you have brought these men here who are neither sacrilegious nor blasphemers of our goddess. 38 If therefore Demetrius and the craftsmen with him have a complaint against anyone, the courts are open, and there are proconsuls. Let them bring charges against one another. 39 But if you seek anything further,* it shall be settled in the regular assembly. 40 For we really are in danger of being charged with rioting today, since there is no cause that we can give to justify this commotion.” 41 And when he had said these things, he dismissed the assembly.