Apostelgeschichte 15 | Einheitsübersetzung 2016 English Standard Version

Apostelgeschichte 15 | Einheitsübersetzung 2016

Die Streitfrage zwischen Juden und Heiden

1 Es kamen einige Leute von Judäa herab und lehrten die Brüder: Wenn ihr euch nicht nach dem Brauch des Mose beschneiden lasst, könnt ihr nicht gerettet werden. 2 Da nun nicht geringer Zwist und Streit zwischen ihnen und Paulus und Barnabas entstand, beschloss man, Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen sollten wegen dieser Streitfrage zu den Aposteln und den Ältesten nach Jerusalem hinaufgehen. 3 Die Gemeinde gab ihnen das Weggeleit. Dann zogen sie durch Phönizien und Samarien; dabei berichteten sie den Brüdern von der Bekehrung der Heiden und bereiteten damit allen Brüdern große Freude. 4 Bei ihrer Ankunft in Jerusalem wurden sie von der Gemeinde und von den Aposteln und den Ältesten empfangen. Sie erzählten alles, was Gott mit ihnen zusammen getan hatte. 5 Da erhoben sich einige aus der Partei der Pharisäer, die gläubig geworden waren, und sagten: Man muss sie beschneiden und von ihnen fordern, am Gesetz des Mose festzuhalten.

Die Versammlung der Apostel und der Ältesten mit der Gemeinde

6 Die Apostel und die Ältesten traten zusammen, um die Frage zu prüfen. 7 Als ein heftiger Streit entstand, erhob sich Petrus und sagte zu ihnen: Brüder, wie ihr wisst, hat Gott schon längst hier bei euch die Entscheidung getroffen, dass die Heiden durch meinen Mund das Wort des Evangeliums hören und zum Glauben gelangen sollen. 8 Und Gott, der die Herzen kennt, hat dies bestätigt, indem er ihnen ebenso wie uns den Heiligen Geist gab. 9 Er machte keinerlei Unterschied zwischen uns und ihnen; denn er hat ihre Herzen durch den Glauben gereinigt. 10 Warum stellt ihr also jetzt Gott auf die Probe und legt den Jüngern ein Joch auf den Nacken, das weder unsere Väter noch wir tragen konnten? 11 Wir glauben im Gegenteil, durch die Gnade Jesu, des Herrn, gerettet zu werden, auf die gleiche Weise wie jene. 12 Da schwieg die ganze Versammlung. Und sie hörten Barnabas und Paulus zu, wie sie erzählten, welch große Zeichen und Wunder Gott durch sie unter den Heiden getan hatte. 13 Als sie geendet hatten, nahm Jakobus das Wort und sagte: Brüder, hört mich an! 14 Simon hat berichtet, dass Gott selbst zuerst darauf geschaut hat, aus den Heiden ein Volk für seinen Namen zu gewinnen. 15 Damit stimmen die Worte der Propheten überein, die geschrieben haben: 16 Danach werde ich mich umwenden / und die zerfallene Hütte Davids wieder aufrichten; / ich werde sie aus ihren Trümmern wieder aufrichten / und werde sie wiederherstellen, 17 damit die übrigen Menschen den Herrn suchen, / auch alle Völker, / über denen mein Name ausgerufen ist - / spricht der Herr, der das ausführt, 18 was ihm seit Ewigkeit bekannt ist. 19 Darum halte ich es für richtig, den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten aufzubürden; 20 man weise sie nur an, Verunreinigung durch Götzenopferfleisch und Unzucht zu meiden und weder Ersticktes noch Blut zu essen.* 21 Denn Mose hat seit alten Zeiten in jeder Stadt seine Verkünder, da er in den Synagogen an jedem Sabbat verlesen wird.

Die Beschlüsse der Versammlung

22 Da beschlossen die Apostel und die Ältesten zusammen mit der ganzen Gemeinde, Männer aus ihrer Mitte auszuwählen und sie zusammen mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nämlich Judas, genannt Barsabbas, und Silas, führende Männer unter den Brüdern. 23 Sie gaben ihnen folgendes Schreiben mit: Die Apostel und die Ältesten, eure Brüder, grüßen die Brüder aus dem Heidentum in Antiochia, in Syrien und Kilikien. 24 Wir haben gehört, dass einige von uns, denen wir keinen Auftrag erteilt haben, euch mit ihren Reden beunruhigt und eure Gemüter erregt haben. 25 Deshalb haben wir einmütig beschlossen, Männer auszuwählen und zusammen mit unseren geliebten Brüdern Barnabas und Paulus zu euch zu schicken, 26 die beide für den Namen Jesu Christi, unseres Herrn, ihr Leben eingesetzt haben. 27 Wir haben Judas und Silas abgesandt, die euch das Gleiche auch mündlich mitteilen sollen. 28 Denn der Heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weitere Last aufzuerlegen als diese notwendigen Dinge: 29 Götzenopferfleisch, Blut, Ersticktes und Unzucht zu meiden. Wenn ihr euch davor hütet, handelt ihr richtig. Lebt wohl!

Die Mitteilung der Beschlüsse an die Gemeinde von Antiochia

30 Man verabschiedete die Abgesandten und sie zogen hinab nach Antiochia, riefen die Gemeinde zusammen und übergaben ihr den Brief. 31 Sie lasen ihn und freuten sich über den Zuspruch. 32 Judas und Silas, selbst Propheten, sprachen den Brüdern mit vielen Worten Mut zu und stärkten sie. 33 Nach einiger Zeit wurden sie von den Brüdern in Frieden wieder zu denen entlassen, die sie abgesandt hatten.* 35 Paulus aber und Barnabas blieben in Antiochia und lehrten und verkündeten mit vielen anderen das Wort des Herrn.

Die Trennung von Paulus und Barnabas und Beginn der zweiten Missionsreise

36 Nach einiger Zeit sagte Paulus zu Barnabas: Wir wollen wieder aufbrechen und sehen, wie es den Brüdern in all den Städten geht, in denen wir das Wort des Herrn verkündet haben. 37 Barnabas wollte auch den Johannes, genannt Markus, mitnehmen; 38 doch Paulus bestand darauf, ihn nicht mitzunehmen, weil er sie in Pamphylien im Stich gelassen hatte, nicht mit ihnen gezogen war und an ihrer Arbeit nicht mehr teilgenommen hatte. 39 Es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung, sodass sie sich voneinander trennten; Barnabas nahm Markus mit und segelte nach Zypern. 40 Paulus aber wählte sich Silas und reiste ab, nachdem die Brüder ihn der Gnade des Herrn empfohlen hatten. 41 Er zog durch Syrien und Kilikien und stärkte die Gemeinden.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

English Standard Version

The Jerusalem Council

1 But some men came down from Judea and were teaching the brothers, “Unless you are circumcised according to the custom of Moses, you cannot be saved.” 2 And after Paul and Barnabas had no small dissension and debate with them, Paul and Barnabas and some of the others were appointed to go up to Jerusalem to the apostles and the elders about this question. 3 So, being sent on their way by the church, they passed through both Phoenicia and Samaria, describing in detail the conversion of the Gentiles, and brought great joy to all the brothers.* 4 When they came to Jerusalem, they were welcomed by the church and the apostles and the elders, and they declared all that God had done with them. 5 But some believers who belonged to the party of the Pharisees rose up and said, “It is necessary to circumcise them and to order them to keep the law of Moses.” 6 The apostles and the elders were gathered together to consider this matter. 7 And after there had been much debate, Peter stood up and said to them, “Brothers, you know that in the early days God made a choice among you, that by my mouth the Gentiles should hear the word of the gospel and believe. 8 And God, who knows the heart, bore witness to them, by giving them the Holy Spirit just as he did to us, 9 and he made no distinction between us and them, having cleansed their hearts by faith. 10 Now, therefore, why are you putting God to the test by placing a yoke on the neck of the disciples that neither our fathers nor we have been able to bear? 11 But we believe that we will be saved through the grace of the Lord Jesus, just as they will.” 12 And all the assembly fell silent, and they listened to Barnabas and Paul as they related what signs and wonders God had done through them among the Gentiles. 13 After they finished speaking, James replied, “Brothers, listen to me. 14 Simeon has related how God first visited the Gentiles, to take from them a people for his name. 15 And with this the words of the prophets agree, just as it is written, 16 “‘After this I will return, and I will rebuild the tent of David that has fallen; I will rebuild its ruins, and I will restore it, 17 that the remnant* of mankind may seek the Lord, and all the Gentiles who are called by my name, says the Lord, who makes these things 18 known from of old.’ 19 Therefore my judgment is that we should not trouble those of the Gentiles who turn to God, 20 but should write to them to abstain from the things polluted by idols, and from sexual immorality, and from what has been strangled, and from blood. 21 For from ancient generations Moses has had in every city those who proclaim him, for he is read every Sabbath in the synagogues.”

The Council’s Letter to Gentile Believers

22 Then it seemed good to the apostles and the elders, with the whole church, to choose men from among them and send them to Antioch with Paul and Barnabas. They sent Judas called Barsabbas, and Silas, leading men among the brothers, 23 with the following letter: “The brothers, both the apostles and the elders, to the brothers* who are of the Gentiles in Antioch and Syria and Cilicia, greetings. 24 Since we have heard that some persons have gone out from us and troubled you* with words, unsettling your minds, although we gave them no instructions, 25 it has seemed good to us, having come to one accord, to choose men and send them to you with our beloved Barnabas and Paul, 26 men who have risked their lives for the name of our Lord Jesus Christ. 27 We have therefore sent Judas and Silas, who themselves will tell you the same things by word of mouth. 28 For it has seemed good to the Holy Spirit and to us to lay on you no greater burden than these requirements: 29 that you abstain from what has been sacrificed to idols, and from blood, and from what has been strangled, and from sexual immorality. If you keep yourselves from these, you will do well. Farewell.” 30 So when they were sent off, they went down to Antioch, and having gathered the congregation together, they delivered the letter. 31 And when they had read it, they rejoiced because of its encouragement. 32 And Judas and Silas, who were themselves prophets, encouraged and strengthened the brothers with many words. 33 And after they had spent some time, they were sent off in peace by the brothers to those who had sent them.* 35 But Paul and Barnabas remained in Antioch, teaching and preaching the word of the Lord, with many others also.

Paul and Barnabas Separate

36 And after some days Paul said to Barnabas, “Let us return and visit the brothers in every city where we proclaimed the word of the Lord, and see how they are.” 37 Now Barnabas wanted to take with them John called Mark. 38 But Paul thought best not to take with them one who had withdrawn from them in Pamphylia and had not gone with them to the work. 39 And there arose a sharp disagreement, so that they separated from each other. Barnabas took Mark with him and sailed away to Cyprus, 40 but Paul chose Silas and departed, having been commended by the brothers to the grace of the Lord. 41 And he went through Syria and Cilicia, strengthening the churches.