1.Mose 34 | Einheitsübersetzung 2016 English Standard Version

1.Mose 34 | Einheitsübersetzung 2016

Die Rache an Sichem

1 Dina, die Tochter, die Lea Jakob geboren hatte, ging aus, um sich unter den Töchtern des Landes umzusehen.* 2 Sichem, der Sohn des Hiwiters Hamor, des Landesfürsten, erblickte sie; er ergriff sie, legte sich zu ihr und vergewaltigte sie. 3 Seine Seele hängte sich an Dina, die Tochter Jakobs, er liebte das Mädchen und redete ihm zu Herzen. 4 Zu seinem Vater Hamor sagte Sichem: Nimm mir dieses Mädchen zur Frau! 5 Jakob hörte, dass man seine Tochter Dina entehrt hatte. Seine Söhne waren gerade auf dem Feld bei seiner Herde. Jakob aber schwieg bis zu ihrer Rückkehr. 6 Da kam Hamor, der Vater Sichems, zu Jakob heraus, um mit ihm darüber zu reden. 7 Als Jakobs Söhne vom Feld kamen und davon erfuhren, empfanden sie das als Beleidigung und wurden sehr zornig. Denn Sichem hatte eine Schandtat an Israel begangen, weil er bei der Tochter Jakobs gelegen hatte; so etwas darf man nicht tun. 8 Hamor redete mit ihnen und sagte: Mein Sohn Sichem hat zu eurer Tochter Zuneigung gefasst. Gebt sie ihm doch zur Frau! 9 Verschwägern wir uns; gebt uns eure Töchter und nehmt euch die unseren! 10 Ihr könnt euch bei uns ansiedeln und das Land steht euch offen. Bleibt da, zieht umher und siedelt euch an! 11 Sichem sagte zu Dinas Vater und zu ihren Brüdern: Finde ich Wohlwollen in euren Augen, dann will ich geben, was ihr auch von mir verlangt. 12 Legt mir ruhig einen hohen Brautpreis und eine Gabe auf! Ich will geben, was ihr von mir verlangt. Nur gebt mir das Mädchen zur Frau! 13 Die Söhne Jakobs antworteten Sichem und seinem Vater Hamor, aber sie redeten mit Hinterlist, weil er ihre Schwester entehrt hatte. 14 Sie sagten zu ihnen: Wir können uns nicht darauf einlassen, unsere Schwester einem Unbeschnittenen zu geben; denn das gilt bei uns als Schande. 15 Nur unter der Bedingung gehen wir darauf ein, dass ihr so werdet wie wir und alle männlichen Personen beschneiden lasst. 16 Dann würden wir euch unsere Töchter geben und wir könnten eure Töchter nehmen; wir könnten mit euch zusammenwohnen und ein einziges Volk werden. 17 Wollt ihr aber von der Beschneidung nichts wissen, so nehmen wir unsere Tochter zurück und ziehen fort. 18 Ihre Worte waren gut in den Augen Hamors und seines Sohnes Sichem. 19 Der junge Mann verlor keine Zeit, die Angelegenheit zu regeln; denn er hatte die Tochter Jakobs lieb und er war der Angesehenste von allen im Hause seines Vaters. 20 Hamor und sein Sohn Sichem gingen an das Tor ihrer Stadt und sprachen zu ihren Mitbürgern: 21 Diese Männer leben in Frieden mit uns. Sie sollen sich im Land ansiedeln und darin umherziehen. Siehe, das Land hat nach allen Seiten Platz genug für sie. Wir könnten ihre Töchter zu Frauen nehmen und unsere Töchter ihnen geben. 22 Allerdings sind die Männer nur unter dieser Bedingung einverstanden, mit uns zusammenzuwohnen und ein einziges Volk zu werden, wenn sich bei uns alle Männer beschneiden lassen, so wie sie beschnitten sind. 23 Ihre Herden, ihr Besitz und all ihr Vieh, könnte das nicht uns gehören? Gehen wir also auf ihren Vorschlag ein, dann werden sie bei uns bleiben. 24 Alle, die durch das Tor seiner Stadt auszogen, hörten auf Hamor und seinen Sohn Sichem; und alle Männer, alle, die durch das Tor seiner Stadt auszogen, ließen sich beschneiden. 25 Am dritten Tag aber, als sie Schmerzen hatten, griffen zwei Söhne Jakobs, Simeon und Levi, die Brüder Dinas, jeder zu seinem Schwert, drangen unbehelligt in die Stadt ein und brachten alles Männliche um. 26 Hamor und seinen Sohn Sichem töteten sie mit der Schärfe des Schwertes, holten Dina aus dem Hause Sichems und gingen davon. 27 Dann machten sich die Söhne Jakobs über die Erschlagenen her und plünderten die Stadt, weil man ihre Schwester entehrt hatte. 28 Ihre Schafe und Rinder, ihre Esel und was es sonst in der Stadt oder auf dem Feld gab nahmen sie mit. 29 Ihre ganze Habe, all ihre Kinder und Frauen führten sie fort und plünderten alles, was sich in den Häusern fand. 30 Jakob sagte darauf zu Simeon und Levi: Ihr stürzt mich ins Unglück. Ihr habt mich in Verruf gebracht bei den Bewohnern des Landes, den Kanaanitern und Perisitern. Ich habe nur wenige Männer. Jene werden sich gegen mich zusammentun und mich schlagen. Dann werden wir - ich und mein Haus - ausgerottet werden. 31 Die Söhne aber sagten: Durfte er unsere Schwester wie eine Dirne behandeln?

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Die Herausgeber sind: (Erz-)Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz u.a. Herausgebender Verlag: Katholische Bibelanstalt GmbH www.bibelwerk.de

English Standard Version

The Defiling of Dinah

1 Now Dinah the daughter of Leah, whom she had borne to Jacob, went out to see the women of the land. 2 And when Shechem the son of Hamor the Hivite, the prince of the land, saw her, he seized her and lay with her and humiliated her. 3 And his soul was drawn to Dinah the daughter of Jacob. He loved the young woman and spoke tenderly to her. 4 So Shechem spoke to his father Hamor, saying, “Get me this girl for my wife.” 5 Now Jacob heard that he had defiled his daughter Dinah. But his sons were with his livestock in the field, so Jacob held his peace until they came. 6 And Hamor the father of Shechem went out to Jacob to speak with him. 7 The sons of Jacob had come in from the field as soon as they heard of it, and the men were indignant and very angry, because he had done an outrageous thing in Israel by lying with Jacob’s daughter, for such a thing must not be done. 8 But Hamor spoke with them, saying, “The soul of my son Shechem longs for your* daughter. Please give her to him to be his wife. 9 Make marriages with us. Give your daughters to us, and take our daughters for yourselves. 10 You shall dwell with us, and the land shall be open to you. Dwell and trade in it, and get property in it.” 11 Shechem also said to her father and to her brothers, “Let me find favor in your eyes, and whatever you say to me I will give. 12 Ask me for as great a bride-price* and gift as you will, and I will give whatever you say to me. Only give me the young woman to be my wife.” 13 The sons of Jacob answered Shechem and his father Hamor deceitfully, because he had defiled their sister Dinah. 14 They said to them, “We cannot do this thing, to give our sister to one who is uncircumcised, for that would be a disgrace to us. 15 Only on this condition will we agree with you—that you will become as we are by every male among you being circumcised. 16 Then we will give our daughters to you, and we will take your daughters to ourselves, and we will dwell with you and become one people. 17 But if you will not listen to us and be circumcised, then we will take our daughter, and we will be gone.” 18 Their words pleased Hamor and Hamor’s son Shechem. 19 And the young man did not delay to do the thing, because he delighted in Jacob’s daughter. Now he was the most honored of all his father’s house. 20 So Hamor and his son Shechem came to the gate of their city and spoke to the men of their city, saying, 21 “These men are at peace with us; let them dwell in the land and trade in it, for behold, the land is large enough for them. Let us take their daughters as wives, and let us give them our daughters. 22 Only on this condition will the men agree to dwell with us to become one people—when every male among us is circumcised as they are circumcised. 23 Will not their livestock, their property and all their beasts be ours? Only let us agree with them, and they will dwell with us.” 24 And all who went out of the gate of his city listened to Hamor and his son Shechem, and every male was circumcised, all who went out of the gate of his city. 25 On the third day, when they were sore, two of the sons of Jacob, Simeon and Levi, Dinah’s brothers, took their swords and came against the city while it felt secure and killed all the males. 26 They killed Hamor and his son Shechem with the sword and took Dinah out of Shechem’s house and went away. 27 The sons of Jacob came upon the slain and plundered the city, because they had defiled their sister. 28 They took their flocks and their herds, their donkeys, and whatever was in the city and in the field. 29 All their wealth, all their little ones and their wives, all that was in the houses, they captured and plundered. 30 Then Jacob said to Simeon and Levi, “You have brought trouble on me by making me stink to the inhabitants of the land, the Canaanites and the Perizzites. My numbers are few, and if they gather themselves against me and attack me, I shall be destroyed, both I and my household.” 31 But they said, “Should he treat our sister like a prostitute?”