1Die Vision, die Jesaja[1], der Sohn des Amoz, über Juda und Jerusalem geschaut hat in den Tagen von Usija, Jotam, Ahas, Hiskia, den Königen von Juda. (2Chr 26,22; Jes 2,1; Jes 13,1; Hos 1,1; Mt 1,8)2Höre, du Himmel, und horch auf, du Erde! Denn der HERR hat geredet: Ich habe Söhne großgezogen und auferzogen, sie aber haben mit mir gebrochen. (5Mo 32,1; Ps 50,4; Jes 30,1; Jer 2,12; Jer 6,19; Jer 13,15; Mi 1,1; Hebr 1,1)3Ein Rind kennt seinen Besitzer und ein Esel die Krippe seines Herrn. Israel ⟨aber⟩ hat keine Erkenntnis, mein Volk hat keine Einsicht. (Jes 27,11; Jer 4,22; Jer 50,6)4Wehe, sündige Nation, schuldbeladenes Volk, Geschlecht[2] von Übeltätern, Verderben bringende Kinder! Sie haben den HERRN verlassen, haben den Heiligen Israels verworfen, sie haben sich nach hinten abgewandt. – (5Mo 32,5; 2Kön 21,22; 2Chr 27,2; Ps 78,41; Ps 78,57; Jes 30,9; Jes 57,4; Jer 2,13; Zef 1,6)5Wohin wollt ihr noch geschlagen werden, die ihr ⟨eure⟩ Widerspenstigkeit ⟨nur⟩ vermehrt? Das ganze Haupt ist krank, und das ganze Herz ist siech. (2Chr 28,22)6Von der Fußsohle bis zum Haupt ist keine heile Stelle an ihm: Wunden und Striemen und frische Schläge; sie sind nicht ausgedrückt und nicht verbunden, noch mit Öl gelindert. (Jer 6,7; Jer 8,22; Lk 10,34)7Euer Land ist eine Öde, eure Städte sind mit Feuer verbrannt; euer Ackerland – Fremde verzehren ⟨seine Frucht⟩ vor euren Augen; eine Öde ist es wie bei einer Umkehrung durch Fremde[3]. (5Mo 28,33)8Und die Tochter Zion ist übrig geblieben wie eine Laubhütte im Weinberg, wie eine Nachthütte im Gurkenfeld, wie eine belagerte Stadt[4]. (Jes 29,3; Jes 30,17)9Hätte der HERR der Heerscharen uns nicht einen ganz kleinen Rest gelassen, wie Sodom wären wir, Gomorra wären wir gleich. (1Mo 19,24; Jes 10,20; Jes 24,6; Jes 37,4; Röm 9,29)
Wahrer und falscher Gottesdienst
10Hört das Wort des HERRN, ihr Anführer von Sodom! Horcht auf die Weisung[5] unseres Gottes, Volk von Gomorra! (5Mo 32,32; Jer 23,14)11Wozu ⟨soll⟩ mir die Menge eurer Schlachtopfer ⟨dienen⟩?, spricht der HERR. Ich habe die Brandopfer von Widdern und das Fett der Mastkälber satt, und am Blut von Stieren, Lämmern und jungen Böcken habe ich kein Gefallen. (1Sam 15,22; Spr 15,8; Spr 21,27; Jer 6,20; Hos 8,13; Am 4,5)12Wenn ihr kommt, um vor meinem Angesicht zu erscheinen – wer hat das von eurer Hand gefordert, meine Vorhöfe zu zertreten? (Pred 4,17)13Bringt nicht länger nichtige[6] Speisopfer! Das Räucherwerk ist mir ein Gräuel. Neumond und Sabbat, das Einberufen von Versammlungen: Sünde[7] und Festversammlung ertrage ich nicht. (4Mo 28,10; Jes 66,3; Joe 2,15)14Eure Neumonde und eure Feste hasst meine Seele. Sie sind mir zur Last geworden, ich bin es müde, ⟨sie⟩ zu ertragen. (Jes 29,1; Am 5,21)15Und wenn ihr eure Hände ausbreitet, verhülle ich meine Augen vor euch. Auch wenn ihr noch so viel betet, höre ich nicht – eure Hände sind voll Blut. (Spr 1,28; Jes 59,2; Jer 14,12; Joh 9,31)16Wascht euch, reinigt euch! Schafft mir eure bösen Taten aus den Augen, hört auf, Böses zu tun! (2Kön 17,13; Jes 55,7; Jer 4,14; Jak 4,8)17Lernt Gutes tun, fragt nach dem Recht, weist den Unterdrücker zurecht[8]! Schafft Recht der Waise, führt den Rechtsstreit der Witwe! (2Mo 22,21; Spr 15,25; Spr 21,3; Jes 1,23; Jes 10,2; Hes 22,7; Hes 45,9; Tit 3,14)
Anklagen, Gerichtsankündigungen und Neuanfang
18Kommt denn und lasst uns miteinander rechten!, spricht der HERR. Wenn eure Sünden ⟨rot⟩ wie Karmesin sind, wie Schnee sollen sie weiß werden.[9] Wenn sie rot sind wie Purpur, wie Wolle sollen sie werden.[10] (Ps 51,9; Jes 3,13; Jes 41,21; Jes 43,26; Offb 3,4; Offb 7,14)19Wenn ihr willig seid und hört, sollt ihr das Gute des Landes essen. (3Mo 26,3; Jes 55,1; Jer 7,3)20Wenn ihr euch aber weigert und widerspenstig seid, sollt ihr vom Schwert gefressen werden. Denn der Mund des HERRN hat geredet. (2Mo 9,2; 3Mo 26,25; Hi 36,12; Jes 40,5; Jes 58,14)21Wie ist zur Hure geworden die treue Stadt! Sie war voller Recht; Gerechtigkeit wohnte darin, und jetzt Mörder! (Jes 5,7; Jes 26,10; Jer 2,20; Hes 22,3)22Dein Silber ist zu Schlacke geworden, dein edler Wein[11] mit Wasser gepanscht. (Jer 6,30; Hes 22,18)23Deine Obersten sind Widerspenstige und Diebesgesellen, jeder von ihnen liebt Bestechungen und jagt Geschenken nach. Der Waise verschaffen sie nicht Recht, und der Rechtsstreit der Witwe kommt nicht vor sie. (1Sam 8,3; Jes 1,18; Jes 28,14; Hos 9,15)24Darum spricht der Herr, der HERR der Heerscharen[12], der Mächtige Israels: Wehe! Ich werde mich weiden an meinen Gegnern[13] und Rache nehmen an meinen Feinden. (5Mo 28,63)25Und ich werde meine Hand gegen dich wenden und werde deine Schlacken ausschmelzen wie mit Pottasche und all deine Schlacke[14] beseitigen. (Jes 4,4)26Ich will deine Richter wiederherstellen wie in der ersten ⟨Zeit⟩ und deine Ratgeber wie im Anfang. Danach wird man dich nennen: Stadt der Gerechtigkeit, treue Stadt. (Jes 33,5; Sach 8,3)27Zion wird erlöst werden durch Recht und die, die in ihm umkehren[15], durch Gerechtigkeit.28Aber Zerbruch ⟨trifft die⟩ Abtrünnigen und Sünder alle miteinander; und die den HERRN verlassen, werden umkommen. (Hi 34,26; Jes 64,6)29Denn sie werden[16] beschämt werden wegen der Terebinthen, die ihr begehrt, und ihr werdet schamrot werden wegen der Gärten, die ihr erwählt habt. (Jes 57,5; Jes 65,3; Hos 4,19)30Denn ihr werdet sein wie eine Terebinthe, deren Laub verwelkt ist, und wie ein Garten, der kein Wasser hat. (Jes 64,5)31Und der Starke wird zu Werg werden und sein Tun zum Funken; und beide miteinander werden sie brennen, und niemand wird löschen. (Jes 66,24; Mi 4,1)