Einführung in die Bibelübersetzung

Neue evangelistische Übersetzung (NEÜ)

Herausgeber: Karl-Heinz Vanheiden

Lesen

Entstehung der Bibelübersetzung

Der Übersetzer, Karl-Heinz Vanheiden, suchte um die Jahrtausendwende eine moderne, leicht verständliche Bibelübersetzung für sein Buchprojekt „Bibelchronik“. In dem geplanten Werk sollten Bibeltexte mit geschichtlichen Informationen verbunden werden. Von den beiden Übersetzungen, die ihm dafür geeignet erschienen, war die Benutzung der einen extrem teuer, und die andere war noch in Arbeit und machte nur sehr langsam Fortschritte. So entstand die Überlegung, zusammen mit dem Projekt eine eigene Übersetzung anzufertigen. Weil die ersten Teile der Übersetzung auf ein derart gutes Echo bei Hörern und Lesern stießen, kam es zu dem Entschluss, die ganze Bibel in Angriff zu nehmen. Das Neue Testament erschien erstmals 2003, die ganze Bibel dann 2010. Die Übersetzung wird aufgrund von Leserzuschriften und eigenen Studien ständig korrigiert. Mit jeder neuen Auflage erscheint ein verbesserter Text, erkennbar am angegebenen Textstand (Jahr und Monat).

Zielgruppe

Die Übersetzung ist als Einführung in die Bibel gedacht, die auch einem Erstleser ein schnelles und großflächiges Lesen ermöglicht. Sie soll einen Eindruck von der lebendigen Kraft, aber auch von der Schönheit des Wortes Gottes vermitteln. Die Übersetzung versucht, Sinn und Struktur des Bibeltextes zu erfassen und diesen gerade auch für einen Leser aus nichtchristlichem Umfeld verständlich wiederzugeben. Dabei legt sie wesentlich größeren Wert auf die sprachliche Klarheit als auf eine wörtliche Wiedergabe. Im Gegensatz zu einer wortgenauen Übersetzung könnte man die „Neue Evangelistische Übersetzung“ als sinngenau bezeichnen. Trotzdem bleibt sie eng am Grundtext. Die poetischen Texte der Bibel (Psalmen und große Teile der Prophetenbücher) werden in einem gewissen Sprachrhythmus wiedergegeben, den man beim lauten Lesen gut erkennt.

Besonderheiten

  1. Die NeÜ ist gut zum Vorlesen geeignet, denn sie wurde bewusst für hörbares Lesen konzipiert. Jeder Absatz der Rohübersetzung wurde wiederholt laut gelesen, um Stolperstellen zu vermeiden. Dadurch bekam sie einen runden Klang.
  2. Die Beibehaltung des Jahwe-Namens für Gott im AT, der dort im Gegensatz zum späteren Judentum in allen Texten völlig unbefangen gebraucht wird.
  3. Die Wiedergabe der missverständlichen Genauigkeit der Stundenangaben im NT, wie man sie mit heutigen Begriffen ohne Kenntnis einer Uhr ausdrücken könnte.

Verbreitung

Seit 2010 ist die Bibel im ganzen deutschsprachigen Raum verbreitet und wird gern gelesen, was auch die vielen Zuschriften belegen. Dazu ist die NeÜ in deutschen und internationalen Bibelprogrammen, Apps und Homepages vertreten, alles dokumentiert auf der Homepage des Übersetzers. Die Zahl der gedruckten Ausgaben von Neuen Testamenten und Vollbibeln liegt inzwischen bei 1,3 Millionen.